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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
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längst vergangen.
    Ich verstehe sehr wohl, welche Belastung das für Sie bedeutet, Mr MacLeod. Wirklich und wahrhaftig. Aber es gibt einfach keine Möglichkeit, dem abzuhelfen, denn wir können den Lauf der Geschichte nicht ändern. Wir können nur unsere Lehren daraus ziehen.«
    »Nein! Ich werde das nicht hinnehmen!«
    Die Hexe warf Claire einen besorgten Blick zu. Sie erhob sich und faltete ihre Hände vor dem Bauch. »Mr MacLeod, Sie haben keine andere Wahl. Sie müssen es wohl oder übel hinnehmen. Ich wünsche Ihnen viel Glück.«
    »Zum Teufel mit Ihnen!«
    Das Blut brauste ihm in den Ohren. Er stürmte aus dem Zimmer hinaus. Hätte er das nicht getan, so hätte er begonnen, alles kurz und klein zu schlagen – angefangen mit dem Bücherschrank und ihrem völlig nutzlosen Sprüchebuch.
    Als er die Schwelle des Hexenhauses überschritt, biss ihm sofort der Frost in die Wangen. Der durchdringende, eisige und von Salzgeruch erfüllte Wind roch so und fühlte sich so an wie in seiner Heimat. Wie in Rubha.
    Er musste nach Hause.
    Hinter ihm wurden die entschuldigenden Worte, die Claire gemurmelt hatte, vom Wind verweht und vom Geräusch einer ins Schloss fallenden Tür übertönt.
    Dann legte sich ihre Hand auf seinen Arm. »Cam, es tut mir so leid. Ich dachte … ich hatte gehofft …«
    Er schüttelte ihre Hand ab. »Ich brauche kein Mitleid, Claire. Nie und nimmer werde ich das so hinnehmen.«

11
    Cam, wohin …«
    Es wurde ihr schon wieder schlecht.
    Ihr Kopf war kurz vorm Bersten. Sie schaffte es gerade eben noch, sich über die Küchenspüle zu beugen. Eine gefühlte Ewigkeit später kam sie endlich wieder hoch und konnte den Wasserhahn aufdrehen. Mit angehaltenem Atem beseitigte sie alles, spülte sich den Mund aus und ließ sich auf einem Küchenstuhl nieder, beide Hände an den Kopf gepresst.
    Damit ich sterben kann, muss es mir erst wieder besser gehen.
    Als die Welt um sie herum aufhörte, sich zu drehen, ging sie schniefend ins Badezimmer. »Ich brauche noch ein Aspirin.«
    Sie knipste das Licht an. Mit verquollenen Augen starrte sie ungläubig erst auf die weißen Handtücher, die verstreut auf dem Boden herumlagen, dann auf den Rasierschaum voller Stoppeln auf den Fliesen mit den handgemalten Pfingstrosen neben dem Waschbecken. Ich nehme jeden sentimentalen Gedanken zurück, den ich je für dich übrig hatte, Cameron MacLeod.
    Nicht nur, dass er sich in jedem Raum grundsätzlich breiter machte, als es einem anständigen Mann zustand. Er war auch schlampig und seit ihrer Begegnung mit der Hexe zu Widerworten aufgelegt. Cola und Shampoo verplemperte er, als ob sie Wasser wären – und auch darin hatte er singenderweise schon viel zu viel Zeit zugebracht. Ganz zu schweigen von den Heizungsthermostaten. Wenn er sie auch nur noch ein einziges Mal herunterdrehte, dann würde sie ihn mit seinem eigenen blöden Schwert durchbohren. Vorausgesetzt, sie bekamen es jemals zurück.
    Sie stieß die Handtücher mit dem Fuß beiseite. In ihrem Kopf hämmerte es derartig, dass es ihr fast den Atem nahm. Sich zu bücken und die Handtücher aufzuheben, kam überhaupt nicht infrage. Sie öffnete das Medizinschränkchen, brach eine neue Packung Aspirin an und nahm drei, weil es nur kleine waren. Die beiden vorigen hatten gegen das Pochen in ihrem Kopf und ihre vom vielen Zittern verspannte Muskulatur nichts ausgerichtet.
    Eine Tablette blieb ihr in der Kehle stecken. Würgend drehte sie den Hahn auf und schöpfte sich Wasser in den Mund. Oh, sie fühlte sich so was von schrecklich. Das konnte nur die Grippe sein. War ja auch kein Wunder, nachdem sie bei der eisigen Kälte so viel draußen herumgerannt war.
    Ich hätte ihn nie nach Salem bringen sollen.
    Sie hätte auch alleine fahren können, aber nein, sie musste ihm alles zeigen und erklären. Dazu kam noch, dass er keine Gelegenheit gehabt hätte, sie zu küssen, wenn sie alleine gefahren wäre. Und sie hätte nicht so völlig dahinschmelzen und sich in dem süßen Dunkel und der feuchten Wildheit dieses Kusses verlieren können. Blöd, blöd, blöd.
    Und wie in aller Welt hatte sie geglaubt, dass ihr Zusammenleben – wenn auch ganz zölibatär – funktionieren würde? Es mochte ja sein, dass er den bei Weitem schönsten Männerkörper besaß, den sie je zu Gesicht gekommen hatte, aber deswegen mussten sie sich noch lange nicht vertragen. Er wachte jeden Morgen mit den Hühnern auf und ackerte die Bücher durch, die sie aus der Bibliothek mitgenommen hatten –

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