Ein Highlander zu Weihnachten
gleich.«
Er verschwand in der Küche und kam mit einer Flasche Guinness zurück. Als Cam die Flasche köpfte, riskierte sie einen Blick in Victors Richtung, der ihr nur einen wissenden Blick zuwarf. Seine Häme ärgerte sie, und sie drehte ihm den Rücken zu.
Cam stand lächelnd vor ihr, sein Blick glitt von ihren Augen auf ihren Mund und verursachte ihr ein unerklärlich flattriges Gefühl in der Magengegend. Plötzlich wünschte sie ihre Besucher zum Kuckuck.
Als habe er ihre Gedanken erraten, zwinkerte Cam ihr zu. Sie fühlte die Hitze in ihrem Nacken emporsteigen. Sie hoffte, dass sie die Anwesenden ablenken konnte, ehe jemand merkte, wie rot sie wurde, und erhob ihr Glas. »Ein Hoch auf den besten Anwalt von ganz Boston!«
Alle stimmten ein und stießen auf Brindle an, aber dann stand Victor ebenfalls mit hoch erhobenem Glas auf. »Ich habe auch etwas zu verkünden. Vor euch steht der neue Innenarchitekt des Berkley Hotels.«
Claire jauchzte: »Oh Victor! Das sind ja wundervolle Neuigkeiten.«
Er verneigte sich, über das ganze Gesicht grinsend. »Danke. Damit hat sich für mich ein Traum erfüllt.«
»Wann fängst du an?«
»Habe ich schon. Ich habe nachts kein Auge mehr zugetan, seit ich den Zuschlag bekommen habe.«
»Dann fliegst du morgen nicht nach Los Angeles?« Cam und Brindle erklärte sie: »Victor ist einer von zwölf Innenausstattern, die von der Design Convention eingeladen wurden, an einem Wettbewerb für die Gestaltung von Ausstellungsräumen teilzunehmen. Der Gewinner kriegt eine Bildstrecke in Bella Homes und eine Gratisreise an irgendeinen exotischen Ort wie Maui oder die Jungferninseln.«
Victor grinste. »Doch, nach L.A. fliege ich schon. Die Hotelbesitzer bestehen darauf. Sie wissen, dass ihr Projekt Zulauf bekommt, wenn ich bei dem Wettbewerb gewinne.«
»Das ist klasse.« Sie hob ihr Glas erneut. »Auf Victors neues Hotel – viel Glück, dass du zum Designer des Jahres ernannt wirst!«
Als die Rufe und Glückwünsche sich gelegt hatten, grub Victor in seinen Jackentaschen. »Ehe ich es vergesse – ich wollte dir die Schlüssel von meinem Lieferwagen geben. Nur falls du deinen schönen Schrank da unten verkaufst und ihn ausliefern musst, ehe ich wieder da bin.« Er zog die klimpernden Schlüssel hervor und erklärte ihr: »Vergiss nicht, dass du das Gaspedal dreimal ganz durchtreten musst, damit er anspringt. Und park um Gotteswillen immer auf der richtigen Straßenseite. Für dieses Wochenende ist noch mehr Schnee vorhergesagt, und ich will nicht, dass er abgeschleppt wird.«
»Das ist so lieb von dir! Danke. Aber wie kommst du dann zum Flughafen?«
»Ich nehme ein Taxi.«
Als er den Schlüsselbund auf ihren Beistelltisch legte, kam Mrs Grouse mit einem ihrer göttlichen Schokoladenkuchen herein. »Na, habe ich was verpasst?«
Eine Stunde verging. Mrs Grouse kehrte in ihre Wohnung zurück, und Cam verabschiedete Brindle und Delucci, einen Mann, für den er eine aufrichtige Vorliebe entwickelte, obwohl der andere ihm ganz offensichtlich nicht über den Weg traute. Aber Cam befand, dass Delucci sich wirklich um Claires Wohlergehen sorgte und zudem unbeabsichtigterweise Cams Fortbewegungsproblem gelöst hatte. Wunderbarer Kerl, dieser Delucci.
Als er die Tür verriegelt und die Alarmanlage eingeschaltet hatte, lief Cam die Treppe mit großen Schritten nach oben. Er freute sich darauf, etwas Zeit ganz alleine mit Claire zu verbringen.
Er traf sie in der Küche an, Kuchenteller neben sich aufgestapelt, beide Hände in das Spülbecken voller Seifenblasen und Weinkelche getunkt.
»Stell das Glas hin, Mädchen!« Er nahm sie in beide Arme, sodass sie quietschte.
»Lass mich runter!«
»Nein. Jedenfalls erst, wenn ich dich da habe, wo ich dich hinhaben will.«
Er trug sie bis ins Wohnzimmer und ließ sich auf einem Ende der bequemen Couch nieder. Er lehnte sich gegen die dick gepolsterte Armlehne, streckte seine Beine auf der Sitzfläche aus und machte ihr dazwischen Platz. Dann schlang er die Arme um sie und fragte: »Ist das gemütlich so?«
Sie sagte nichts, lehnte sich aber mit dem Rücken gegen ihn und legte ihren Kopf an seine Schulter. »Du hast immer gerne die Zügel in der Hand, oder?«
Er grinste. »Ich bin ein Mann.«
»Das bist du allerdings.«
Sie sah zu ihm empor. Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte ihre Lippen.
»Was denkst du gerade, Mädchen?«
»Ich dachte gerade daran, wie sehr sich mein Leben verändert hat, seit du da bist.«
»Es hat sich
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