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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
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hätten ihn umbringen können! Erzähl mir ganz genau, was passiert ist.«
    Mrs Grouse hatte kaum mit ihrem Bericht angefangen, als das Telefon klingelte und Claire die Hand hob. »Lauf nicht weg. Ich möchte die ganze Geschichte hören.« In der Küche nahm sie den Hörer ab. »Hallo?«
    »Ich muss MacLeod sprechen. Sofort!«
    »Mr Brindle?«
    »Ja. Ist er da?«
    »Ich weiß nicht. Ich war noch nicht unten.« Sie versuchte, Zeit zu gewinnen, obwohl sie die Antwort schon kannte. Sie fragte: »Was ist los?«
    »Machen Sie den Fernseher an. Kanal 5.«
    Claire holte tief Luft. Sollte sie gleich sagen, dass sie den Bericht gesehen hatte, oder so tun, als ob sie von nichts wüsste und Mr Brindle das Reden überlassen? Sie entschied sich für Letzteres und ging ins Wohnzimmer, wo sie den Mitschnitt der Überwachungskamera noch einmal über den Bildschirm flimmern sah. Sie war immer noch fassungslos, und die beschwörende Formel, die ihr die letzten drei Minuten im Kopf herumgegangen war, kam ihr über die Lippen. »O mein Gott.«
    Brindle brüllte ihr ins Ohr: »Der kann MacLeod auch nicht mehr helfen! Ich habe einen Termin um zehn, den ich nicht absagen kann, aber ich komme so schnell ich kann. Wenn Sie MacLeod finden, ehe ich da bin, lassen Sie ihn auf keinen Fall – ich wiederhole: auf gar keinen Fall – aus den Augen. Ketten Sie ihn an die Heizung, wenn es nicht anders geht.«
    Mit diesen Worten legte er auf.
    »Martha, ich muss Cam finden. Bitte bleib in der Nähe des Telefons. Wenn jemand anruft, weißt du von nichts. Nimm nur eine Nachricht entgegen.«
    Ein heftiger Stoß traf ihn in die linke Hüfte, und Cam kam auf die Füße. In der Hand hielt er das Messer, das er unter dem Strohsack verborgen gehalten hatte.
    »Cameron MacLeod, du machst jetzt besser mal den Mund auf!«
    Es überraschte ihn, dass Claire sein Angreifer war. Er pfiff durch die Zähne und deckte die Hand über das Messer, ehe sie es sehen konnte. Er strich sich das Haar aus den Augen und sah kurz aus dem Fenster. »Herrgott noch mal, Weib, die Sonne steht kaum am Himmel. Was zum Teufel treibt dich denn um?«
    »Du! Du treibst mich in den Wahnsinn.« Sie fing an, vor dem Bett auf und ab zu gehen, und schlug sich bei jedem Schritt mit dem Stock, mit dem sie ihm eins übergezogen hatte, gegen das rechte Bein. »Wo warst du letzte Nacht?«
    »Draußen.«
    »Wo draußen?«
    Oje, war ihr der fehlende Lieferwagen etwa aufgefallen? Das war durchaus möglich, aber er hielt sich am besten so lange bedeckt, bis er wusste, was sie eigentlich so rasend machte. Seines Wissens konnte es genau so gut sein, dass sie gemerkt hatte, dass er den Rest Eiscreme aufgegessen hatte. Das Zeug war fabelhaft. »Ich hatte eine Besorgung zu machen.« Als sie ihn abwartend anstarrte, fügte er wahrheitsgemäß hinzu. »Am anderen Ende der Stadt.«
    »Und dazu brauchtest du den Lieferwagen?«
    »Ja.«
    »Aha. Und diese Besorgung hatte nicht zufälligerweise gespaltene Hufe und so ein Geweih?« Sie breitete die Arme andeutungsweise aus.
    Wie konnte sie das nur wissen? Er begann, sich aufzurichten; er gehörte zu den Menschen, die besser denken können, wenn sie auf beiden Beinen stehen. »Hör mal Claire, jetzt reg dich …«
    Die Klinge in dem Gehstock wurde plötzlich auf sein Herz gerichtet. »Komm mir nicht mit ›hör mal Claire‹. Ich verlange eine Erklärung, und zwar sofort. Man schaltet den Fernseher ein, und dein Gesicht ist auf jedem Kanal zu sehen. Mich wundert nur, dass die Polizei noch nicht vor unserer Tür steht.«
    »Wieso?« Er hatte so gut achtgegeben, hatte die Wächter im Auge behalten, hatte sein Ablenkungsmanöver fehlerfrei ausgeführt – es war eine glänzende Idee von ihm gewesen, diese springlustigen, ringelschwänzigen Viecher loszulassen – und war gekommen und wieder gegangen, ohne dass ihn drinnen oder draußen auch nur eine Menschenseele gesehen oder gewittert hatte. Wie ging das jetzt nur an?
    Sie konnte offensichtlich Gedanken lesen und schrie ihn an: »Überwachungskameras, Cam! Die sind auf dem ganzen Zoogelände installiert. Sie haben Bilder von dir mit dem Vieh um die Schultern wie einen dicken Schal.« Sie warf die Hände in die Luft. »Wo ist das Rentier jetzt? Erzähl mir ja nicht, du hättest es getötet.«
    »Wie kommst du nur auf so eine Idee? Das ist kein Tierpark, euer Zoo. Das ist eine verdammte Menagerie. Und ich habe das erst kapiert, als ich an ihr Gehege kam und die Tierchen angelaufen kamen und mir aus der Hand fressen

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