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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
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seien einfach heruntergefallen. Als Nächstes durchsuchte sie die Küche und entschied, als sie immer noch nicht fündig wurde, sie könnte genau so gut gleich im Wagen selber nachsehen. Wenn der Palm nicht offen herumlag, hatte das Finden der Schlüssel auch noch bis morgen Zeit. Dann konnte sie Martha fragen, wo sie sie versteckt hatte.
    Drei Minuten später stand sie am Ende der Straße, die Schultern gegen den kalten Wind hochgezogen, die Hände in den Taschen vergraben. Sie knirschte mit den Zähnen und fühlte, wie sich die feinen Härchen in ihrem Nacken sträubten. Keine Schlüssel, kein Wagen und kein Cam – das konnte nur eines bedeuten.
    Ich bringe ihn um. Ich schwöre bei Gott, ich bringe ihn um.
    Mit dem Morgenkaffee in der Hand sah Wesley Brindle zur Uhr und beschloss, dass er noch Zeit hatte. Er machte den Fernseher an, weil er hoffte, den Verkehrsbericht noch zu erwischen, ehe er zur Tür hinausmusste. Vor ihm lag ein wichtiger Tag. Heute wurde seinem Klienten TeknoSystems mitgeteilt, ob die Firma den Prozess gegen ihren Mitbewerber New Age gewonnen hatte. Falls ja, konnte Brindle sich auf einen warmen Regen in Höhe einer halben Million freuen.
    »Die Angestellten des Franklin Park Zoo«, erklärte der Nachrichtensprecher gerade, als Brindle einen Schluck Kaffee zu sich nahm, »haben diesen Mitschnitt einer Überwachungskamera freigegeben. Man hofft, dass jemand unter den Zuschauern den Straftäter erkennt und sich bei der Polizei in Dorchester meldet.«
    Als Brindle die grobkörnigen Bilder zu Gesicht bekam, spie er den Kaffee in hohem Bogen aus. Sogar mit gesenktem Kopf und von der Kamera abgewandtem Gesicht war es zweifelsfrei sein Klient Cameron MacLeod, der da schnurstracks die Zufahrt zum Franklin Park hinunterlief – und er hatte ein verängstigt aussehendes Rentier mit mächtigem Geweih geschultert.

17
    Claire!«
    Claire fuhr hoch und riss die Augen auf, als ihre Wohnungstür aufgestoßen wurde und Mrs Grouse hereingelaufen kam. »Was … was ist denn los?!« Sie blickte verständnislos um sich, bis sie begriff, dass sie auf der Couch eingeschlafen war, während sie auf Cam gewartet hatte.
    Mrs Grouse griff nach der Fernbedienung für den Fernseher. »Das hier musst du dir ansehen.«
    »Wie spät ist es?«
    »Sechs. Nun guck dir das an.«
    »Laut Aussage des Zoosprechers«, sagte der Fernsehreporter, »hielt sich das Sicherheitspersonal des Zoos gerade im hinteren Teil des Geländes auf und half dem Tierarzt dabei, mehrere ausgebrochene Lemuren wieder einzufangen, als der Einbruch verübt wurde.« Ehe sie Mrs Grouse fragen konnte, warum sie diese Meldung für so wichtig hielt, wechselte das Bild zu dem Mitschnitt der Überwachungskamera. Trotz des unscharfen, schwarz-weißen Bildes erkannte sie Cam und ächzte laut.
    »Ich habe dir gesagt …«
    Claire wedelte mit der Hand. »Pscht!«
    »Die Zooleitung bittet alle Personen, die den Straftäter wiedererkennen, die Polizei in Dorchester zu benachrichtigen.«
    »Ach du großer Gott.« Sie starrte Mrs Grouse mit offenem Mund an. »Aber wieso? Was?« Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte sie sich wieder dem Fernseher zu. Der Reporter befragte gerade ein kleines, schniefendes Kind. Mit tränenüberströmtem Gesicht schluchzte das Mädchen: »Er hat dem Nikolaus das Rentier gestohlen. Jetzt kann uns der Nikolaus nicht mehr finden.«
    »Oh, Cam.« Wo sie um diese Uhrzeit ein Kind aufgetrieben hatten, blieb ihr Geheimnis, aber die Idee war genial. Der Schmerz des Kindes war spürbar, richtig herzzerreißend. Dadurch war schon so gut wie gewährleistet, dass Cam zwanzig Jahre bis lebenslänglich bekommen würde, wenn sie ihn schnappten.
    Sie stand auf und fragte: »Hast du ihn gesehen? Ist er zu Hause?«
    Mrs Grouse nickte. »Er ist vor ungefähr einer Stunde nach Hause gekommen.«
    Claire stürmte zur Tür, aber Mrs Grouse versperrte ihr den Weg. »Lass mich durch.«
    »Meine Liebe, ich weiß, dass du dich ärgerst, aber bitte bedenke um Cams willen, dass du dich auch irren kannst. Schließlich hat er vorletzte Nacht sein Leben riskiert, um diese Gauner zur Rede zu stellen.«
    Claire machte einen Schritt zurück. »Wovon redest du?«
    »Die Bande, die dir die Fenster eingeworfen hat. Cam hat sie vorletzte Nacht draußen abgefangen. Ich habe alles von meinem Fenster aus gesehen. Es war gelinde gesagt entsetzlich.« Sie schüttelte sich. »Aber ich kann dir versichern, dass sie dich nie wieder behelligen werden.«
    »Er hat sie zur Rede gestellt? Die

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