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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandy Blair
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Zentnern Gewicht auf den Schultern auch noch rennen konnte.
    Sie schimpfte leise vor sich hin. Dann machte sie den Gefrierschrank auf. Vor zwei Wochen hätte sie bis auf den letzten Eiswürfel ohne Hingucken gewusst, was alles darin war. Mit Cam im Haus konnte sie nur raten. »Ich hoffe, du magst Hähnchen.« Wenn nicht, hatte er Pech. Sie hatte Hähnchenbrust, Hähnchenschenkel, ein ganzes Huhn und einen Rest Brathähnchen.
    »Ich liebe Hähnchen.« Er trat hinter sie, um sich selbst zu überzeugen, und langte ihr über die Schulter, um Gewürze und Plastikbehälter beiseitezuschieben.
    Jetzt rückt er mir schon wieder so auf die Pelle.
    »Der Wettermensch hat gesagt, dass bis abends mit einem Meter Schnee zu rechnen ist. Ach, sieh mal, wir haben ja noch Spaghetti. Die waren übrigens sehr lecker.«
    »Danke.« Ihre Soßen waren nicht zu schlagen. Und er roch wunderbar nach Mann, als er so über sie gelehnt dastand, aber daran sollte sie am besten gar nicht denken. »Wir essen sie heute zu Abend.«
    Sie murmelte eine Entschuldigung, damit er Platz machte, und wühlte in einer Kramschublade nach Streichhölzern. »Würdest du bitte so nett sein und mal …«
    Grrrrring, grrrrring.
    Sie zuckten beide zusammen und starrten einander an. Claire sagte leise: »O Gott – wenn das jetzt die Polizei ist?«
    Cam ging ins Wohnzimmer und sah aus dem Fenster. »Draußen ist kein Polizeiauto, und auf der Treppe steht auch niemand.«
    Grrrring, grrring!
    Cam ließ sein kehliges Knurren hören. »Ich wette, es sind wieder diese verdammten kleinen Gauner.«
    Er riss die Wohnungstür auf, aber sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Versprich mir, dass du vorsichtig bist.«
    Er stupste sie auf die Nase. »Bin ich das nicht immer?«
    »Nein.«
    Während Cam den dunklen Verkaufsraum lautlos durchquerte, hielt er das Messer gezückt und fixierte die Kapuzengestalt hinter der Glasscheibe. Als könne sie seine Anwesenheit spüren, richtete die Gestalt sich auf. Es war die Hexe aus Salem! Aber warum war sie hier, bei diesem Wetter, bei dem man nicht einmal einen Hund vor die Tür jagen wollte? Sein Puls beschleunigte sich. Wusste sie eine Lösung für sein Dilemma? Darum betete er inständig.
    Von aufkeimender Hoffnung erfüllt, gab er den Code in die Alarmanlage ein und zog die Tür auf. »Kommen Sie herein, gnädige Frau, da draußen holen Sie sich den Tod.«
    »Hallo, Mr MacLeod.« Mit ernstem Gesichtsausdruck trat Sandra Power geschmeidig über die Schwelle.
    »Welchem Umstand verdanke ich dieses Vergnügen?« Sie streifte ihre Kapuze ab, und ein Wölkchen Schnee rieselte zu Boden. Er beeilte sich, die Tür zuzumachen, hörte neben sich aber eine Frau sagen: »Nicht so hastig, junger Mann!«
    Ein Dutzend Frauen, allesamt schon von Schnee bedeckt, kamen jetzt entschlossenen Schrittes die Stufen herauf. Er hatte sie vorher nicht bemerkt; jetzt stellten sich ihm die Nackenhaare auf. Als sie an ihm vorbei in den Laden marschierten, erkannte er die Hellseherin aus Salem, die ihm aufgetragen hatte, Mhairie zu verzeihen. »Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte er Mrs Power.
    »Geduld, Mr MacLeod.«
    Als die letzte der Frauen die Schwelle überschritten hatte, spähte er kurz nach draußen, um sicher zu sein, dass dort nicht noch andere Überraschungen warteten, ehe er die Tür schloss. Als er die Hand nach der Tischlampe ausstreckte, sagte Mrs Power: »Das wird nicht nötig sein.«
    »Wie Sie meinen.« Er trat in ihre Mitte. Während er seine Blicke über die versammelten Frauen schweifen ließ, unter denen sich Mädchen wie Greisinnen befanden, Schönheiten und einfache Gesichter, blickte ihn jede Einzelne von ihnen ihrerseits aufmerksam an. Er erkannte eine Frau in mittleren Jahren, die er erst vor wenigen Tagen aufgesucht und die ihm genau das Gleiche wie Mrs Power erzählt hatte. Er verzog das Gesicht, begrüßte sie aber.
    »Mr MacLeod, schön, Sie wiederzusehen.«
    Das bezweifelte er ernsthaft, denn er war wutentbrannt aus ihrer Wohnung gestürmt.
    »Mr MacLeod«, sprach Mrs Power ihn jetzt an, »für uns ist Diskretion oberstes Gebot, aber offensichtlich nicht für Sie. Es ist für uns schlimm genug, zu hören, dass Sie mit Ihrer Geschichte von Pontius zu Pilatus laufen, gleichermaßen zu Scharlatanen wie zu Hexen rennen. Aber Sie jetzt auch noch im Fernsehen zu sehen …«
    »Also, wenn Sie hergekommen sind, um mich zu bestrafen oder mir etwas zu untersagen …«
    Sie machte eine abwehrende Geste mit beiden Händen in seine

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