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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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wahrscheinlich kindisch erscheinen.
    Dan musterte sie forschend. »Aber Sie können doch nicht das einzige gesellschaftliche Ereignis der Stadt versäumen«, meinte er. »Sicher sind Sie glanzvolle Partys und Bälle gewöhnt, und das hier ist natürlich kein Vergleich. Aber es gibt Musik und Tanz, und bis zum nächsten gesellschaftlichen Großereignis wird es noch lange dauern.«
    »Ich weiß, aber ...«
    »Sie brauchen sich keine Sorgen wegen passender Kleidung zu machen. Hier im Busch können Sie fast alles tragen. Vielleicht sollte ich Ihnen besser sagen, dass einige Herren sich am späteren Abend die Hemden und Hosen vom Körper reißen, wenn niemand sie daran hindert. Aber das geschieht für gewöhnlich erst weit nach Mitternacht.«
    Estella verzog das Gesicht. »Ich habe im Moment schon Schwierigkeiten, die Augen länger als bis zehn Uhr abends offen zu halten. Diese Attraktion würde ich also in jedem Fall versäumen.« In London hatte sie mühelos bis in die frühen Morgenstunden durchgehalten, aber dort war es auch nicht so heiß – und außerdem war sie nicht schwanger gewesen.
    »Im nächsten Jahr werden Sie ein Baby haben, um das Sie sich kümmern müssen. Wenn ich Sie wäre, würde ich jetzt meine Freiheit noch einmal genießen!«
    Estella blickte ihn an. »Sie haben Recht«, gab sie schließlich zu. »Das könnte meine letzte Gelegenheit zum Ausgehen sein.«
    Sie freute sich sehr darauf, ihr Baby im Arm zu halten. Doch zusammen mit ihrem plötzlichen, unerwünschten Ruhm und der Aussicht, ihr Kind allein aufziehen zu müssen, schien ihr die Zukunft manchmal wie eine drohende dunkle Wolke, die auf sie zukam.
    Dan sah, dass sie noch immer nicht glücklich wirkte. Er hätte sie gern auf andere Gedanken gebracht, wusste aber nicht, wie er es anstellen sollte.
    »Wollen Sie diesem Reporter und den Journalisten aus dem Weg gehen?«
    Estella nickte. »Ich möchte nicht, dass so viel Aufhebens um Stargazers Heilung gemacht wird, Dan. Wir haben viel bei ihm erreicht, und jetzt erwarten alle, dass er dieses Rennen gewinnt. Aber wenn nicht ...«
    »Wenn nicht, werden die Leute schnell darüber hinwegkommen. Die Aufregung um Stargazer hat sie für kurze Zeit von der Dürre abgelenkt, und das ist gut so. Ich sehe und höre jeden Tag, was die Trockenheit anrichtet. Wenn die Farmer aufgeben müssen, verlieren nicht nur die Viehtreiber und Farmarbeiter ihre Arbeit; die Familien verlieren ihr Zuhause, wo sie ihre Kinder großgezogen haben und wo vielleicht sie selbst und schon ihre Väter aufgewachsen sind. Und auch die Stadt leidet darunter, vor allem Charlie und Marty. Und wenn immer weniger Menschen das Krankenhaus nutzen, wird die Regierung es schließen – und diejenigen, die hier bleiben, stehen ohne jede medizinische Betreuung da.«
    »Ich verstehe schon, Dan. Aber meine Besorgnis wird dadurch nicht geringer. Wenn Stargazer nicht siegt, werden alle hier das Gefühl haben, ich hätte sie im Stich gelassen, und das könnte ich nicht ertragen. Leute wie Annie Hall werden ihr Geld auf Stargazer setzen – und Annie kann es sich nicht leisten, das wenige Geld zu verlieren, das sie besitzt, wie viele andere auch.«
    »Sie haben ganz sicher niemanden im Stich gelassen,Estella«, meinte Dan beruhigend. Er setzte sich ihr gegenüber an den Tisch und hätte gern ihre Hand genommen, hielt sich jedoch zurück, um nicht aufdringlich zu erscheinen. »Alle sind dankbar, was Sie für Stargazer getan haben. Noch vor ein paar Monaten schien es am gnädigsten, ihn zu erschießen und seinem Leiden ein Ende zu bereiten. Und jetzt? Er ist ein Bild von einem Hengst und kann sogar wieder Rennen laufen! Kangaroo Crossing und die ganze Gegend hat ihren Champion zurück! Ob er nun gewinnt oder nicht, alle freuen sich riesig auf morgen. Und Marty habe ich lange nicht mehr so voller Energie und Lebensmut gesehen. Was Sie für ihn und Stargazer getan haben, würde ich am liebsten all meinen Patienten verschreiben. Ich finde, dass Sie das allgemeine Lob vollauf verdient haben, also nehmen Sie es an!«
    »Sie finden mein Verhalten lächerlich, nicht wahr?«
    »Absolut nicht. Sie sind schwanger, und da ist es ganz normal, wenn Sie empfindlicher sind als sonst.«
    Estella seufzte. »Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber ... ich hatte gerade angefangen, die Ruhe hier zu genießen. Ich wünschte, die vielen Leute würden von hier verschwinden.«
    Lächelnd erwiderte Dan: »Auch das ist normal für schwangere Frauen. Es

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