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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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ein, und ihr wurde klar, dass die Stimmung nicht nur mit Stargazer zu tun hatte: Für ein paar Stunden vergaßen die Farmer, deren Frauen und die Arbeiter die alles verheerende Dürre und hatten einfach ihren Spaß.
    Nach mehreren Tänzen erklärte Dan, er werde für sie beide Limonade holen. Estella wartete am Rand der Tanzfläche auf ihn. Sie wäre gern ins Freie gegangen, denn die Luft im überfüllten Raum war heiß und stickig.
    »Guten Abend, Estella!«, sagte plötzlich Phyllis neben ihr. »Tut mir Leid, dass ich in der letzten Zeit nicht zu dir herübergekommen bin, aber Dad und ich wurden im Laden von Kunden förmlich überrannt!«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Phyllis, ich verstehe dich gut. Ich war selbst sehr beschäftigt.«
    »Das ... äh, habe ich gehört.«
    Phyllis kam Estella ungewöhnlich angespannt vor.
    »Stimmt was nicht? Du wirkst irgendwie besorgt.«
    »Nein, nein, alles in bester Ordnung.« Phyllis blickte sich um. »Du hast nicht zufällig gesehen, wo Murphy ist?«
    »Nein, aber er ist vor ein paar Minuten hier vorbeigekommen.«
    Wieder warf Phyllis Estella einen seltsamen Blick zu und verabschiedete sich dann. Sie war erst kurze Zeit fort, als jemand Estella auf die Schulter tippte: Murphy.
    »Phyllis sucht Sie«, sagte Estella.
    Murphy wirkte nicht sehr interessiert. »Wollen wir tanzen?«, fragte er und nahm ihre Hand. Estella zögerte. Siekonnte Murphys Stimmung nicht einschätzen; außerdem wollte sie nicht, dass Dan zurückkam und sie nicht wiederfand. Sie hatte ihm versprochen, mit ihm zu tanzen, und sie wollte ihr Versprechen halten.
    »Ich warte auf ...« Doch bevor sie den Satz beenden konnte, fand sie sich in Murphys Armen auf der Tanzfläche wieder. Er war größer als Dan und zog sie enger an sich, sodass sie aufblickten musste, um in sein Gesicht zu sehen. Er schaute sie unverwandt an und wirkte sehr ernst. Estella fragte sich, ob er sich mit Phyllis gestritten hatte, wollte ihn aber nicht fragen. Während sie über die Tanzfläche wirbelten, hielt Estella nach Dan Ausschau. Sie wusste, dass sie ihn nicht lange allein lassen durfte, denn die Versuchung, Alkohol zu trinken, war zu groß für ihn. Immer wieder blickte Estella in die unbekannten Gesichter, ohne zu bemerken, dass Murphy sie beobachtete.
    »Sie haben in den letzten Wochen viel Zeit mit Dan verbracht«, meinte er irgendwann.
    Wieder diese Mutmaßungen! »Ja, wir sind gute Freunde geworden«, gab Estella zurück.
    Murphy presste die Lippen zusammen, erwiderte jedoch nichts. Plötzlich sah Estella Dan mit zwei Gläsern Limonade in den Händen an einer Seite der Tanzfläche stehen. Sie lächelte ihm zu, doch er wirkte unruhig. Während sie in Murphys Armen weiter dahinglitt, verlor sie Dan aus den Augen, und als sie wieder an der Stelle vorüberkamen, an der er gestanden hatte, war er verschwunden.
    »Oh, verflixt«, sagte Estella. »Tut mir Leid, Murphy, aber ich muss zu Dan.« Sie löste sich von ihm und eilte davon.
    Verzweifelt suchte sie nach ihm, konnte ihn aber nirgends entdecken. Murphy blickte ihr hinterher, was Phyllis abschätzend beobachtete. Schließlich fand Estella Dan im Freien, wo er vor dem Feuer stand und in die Flammen starrte. Sein Gesicht war schweißnass. Die Limonadengläser standen auf dem Boden.
    »Da sind Sie ja«, meinte Estella. »Es tut mir Leid, Dan.«
    »Ich muss zurück zum Krankenhaus«, stieß er hervor.
    »Stimmt was nicht?«
    »Ich muss gehen, Estella. Soll ich Sie noch nach Hause begleiten?«
    »Nein, danke, ich komme schon zurecht.«
    »Es tut mir Leid«, sagte er und eilte davon.

    Als Dan gegangen war, fühlte Estella sich unter so vielen Fremden plötzlich nicht mehr wohl. Sie hatte das Tanzen sehr genossen, doch jetzt wollte sie nach Hause, wo Ruhe und Stille auf sie warteten. Sie lächelte matt und fragte sich, ob sie wohl auch so empfinden würde, wenn sie noch in London wäre – und vor allem, ob James es verstanden hätte.
    »Hallo, Estella!«
    Sie stöhnte innerlich auf, als sie Charlies Stimme erkannte. Er war damit beschäftigt gewesen, im Saal Getränke zu servieren; deshalb war es Estella bisher gelungen, ihm aus dem Weg zu gehen. Ihr erster Impuls war, die Flucht zu ergreifen; dann aber wandte sie sich um und beobachtete, wie er auf sie zukam.
    »Ich wollte gerade gehen«, sagte sie in der Hoffnung, vielleicht doch noch davonzukommen, aber sie hatte keine Chance.
    »Du kannst jetzt nicht gehen. Du hast John Fitzsimmons noch nicht kennen

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