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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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hilfloser Wut. »Wir können sie schließlich nicht da draußen lassen. Wenn sie ...« Er brachte es nicht über sich, das Wort »abgestürzt« auszusprechen. »Wenn Sie noch am Leben sind – und etwas anderes möchte ich nicht glauben –, sind wir die Einzigen, die helfen können.«
    »Ich sag den Aborigines Bescheid«, rief Kylie und eilte hinaus.
    Charlie beschloss, seine Gedanken offen auszusprechen. »Du könntest doch ...«
    Aber Dan unterbrach ihn sofort. »Sag es nicht, Charlie. Es geht nicht, und das weißt du so gut wie ich.«
    Charlie blickte ihn eindringlich an. Er hätte Dan gern daran erinnert, dass das Leben von zwei Menschen auf dem Spiel stand – doch es war sinnlos. Der Ausdruck in Dans Augen sagte ihm deutlich, dass dieser genau wusste, wie ernst die Lage war.Murphy umfasste sein eingeklemmtes Bein mit beiden Händen und zog so fest er konnte. Dabei schrie er vor Schmerz laut auf. Estella blickte voller Angst auf sein schweißbedecktes, verzerrtes Gesicht, aus dem alle Farbe gewichen war. Sie fürchtete, dass er wieder das Bewusstsein verlor, und der Gedanke, dass sie allein war und ihm nicht helfen konnte, erfüllte sie mit Entsetzen.
    »Was kann ich tun?«, fragte sie verzweifelt, doch Murphy schüttelte nur den Kopf und atmete tief ein, bevor er es noch einmal versuchte. Er fühlte, dass sein Wadenmuskel unter dem Motor eingeklemmt war. Wäre es der Knochen gewesen, hätte er sich unmöglich selbst befreien können. So musste ein Dingo sich in einer Falle fühlen! Die Versuchung, das eingeklemmte Bein einfach abzutrennen, war groß – doch zum Glück hatte er kein Messer dabei.
    Wieder schöpfte er tief Atem; dann versuchte er es noch einmal. Dieses Mal drückte er mit einer Hand den Motorblock zur Seite, während er mit der anderen so fest an seinem Bein zog, wie er nur konnte. Ein glühender Schmerz schoss durch seinen Körper, als würde er auseinander gerissen.
    Dann wurde es dunkel um ihn.

    Estella blickte auf Murpyhs Bein. Wie durch ein Wunder hatte er es freibekommen, doch sie sah, dass Blut in alarmierender Geschwindigkeit den Stoff seiner Hose tränkte. Wenn sie nicht schnell handelte, würde er verbluten. Sie zog den Erste-Hilfe-Kasten, einen Kanister Wasser und ihren Arztkoffer zu sich heran. Dann stieg sie halb über Murphy hinweg und kauerte sich so über ihn, dass sie sein Bein versorgen konnte. Sie war beinahe erleichtert, dass er bewusstlos war, so litt er keine Schmerzen, als sie sein Hosenbein über dem Knie abschnitt und die Verletzung untersuchte. Es war ein grausiger Anblick, bei dem ihr flau wurde. Der Wadenmuskel war aufgerissen, sodass man den bleichen Knochen sehen konnte, der knappunter dem Knie zwei Mal gebrochen war. Zudem war die Umgebung der Wunde stark geschwollen.
    Estella legte einen Druckverband an, um die Blutung zu stillen, doch der Knochen musste gerichtet werden – und das war dort, wo Murphy jetzt saß, völlig unmöglich. Sie musste ihn irgendwie aus der Bewusstlosigkeit holen und dazu bringen, sich aus dem Sitz zu ziehen. Dann musste er sich flach hinlegen und das Bein hochlegen.
    Estella drehte den Verschluss des Kanisters auf und spritzte Murphy etwas Wasser ins Gesicht. »Murphy, hörst du mich? Wach auf!«, rief sie verzweifelt.
    Nach einer Weile öffnete er tatsächlich die Augen, doch er sah zum Fürchten aus. Da sie Angst hatte, er könne gleich wieder bewusstlos werden, spritzte sie ihm noch etwas Wasser ins Gesicht.
    »Was tust du da?«, flüsterte er. »Himmel, ich hoffe, du verschwendest nicht unser kostbares Wasser ...« Er starrte auf den offenen Kanister in ihrer Hand. »Estella! Dieses Wasser ... hätte uns zwei Tage am Leben halten können ...!«
    Estella ärgerte sich über seine heftige Reaktion, denn es befanden sich noch weitere Kanister im hinteren Teil der Maschine. »Ich hab dir nur ein wenig Wasser ins Gesicht gespritzt, um dich wieder wach zu bekommen. Du musst aus deinem Sitz klettern.«
    »Aus ... meinem Sitz klettern?« Murphy blickte auf sein bandagiertes Bein, und es schien, als werde er sich plötzlich des Schmerzes bewusst. Sein Kopf sank nach hinten, und er wurde noch blasser.
    »Bleib bei mir, Murphy! Du musst dein Bein hochlegen«, flehte Estella ihn an. »Kommst du aus dem Sitz heraus?« Sie öffnete den Verschluss seines Sicherheitsgurtes. »Bitte, versuch es wenigstens!«
    Murphy sah sie aus trüben Augen an. Der Schweiß lief ihm in Strömen übers Gesicht. Er hatte offensichtlichschreckliche Schmerzen. Estella

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