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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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auf seiner Farm gerade eine Viehzählung vornimmt?«
    Murphy wusste, worauf sie hoffte – dass dann vielleicht einige Treiber vorüberkamen. »Die südliche Grenze seines Besitzes befindet sich ungefähr zehn Meilen nördlich von hier. Ich glaube nicht, dass die Rinder so weit ziehen. Hier in der Gegend würden sie nicht viel Futter finden.«
    Enttäuscht fragte sie: »Fliegst du immer dieselbe Route nach Yattalunga?«
    »Nicht genau. Es ist nicht dasselbe, als wenn man einer Straße folgt.« Er las auch dieses Mal ihre Gedanken. »Estella, auch wenn du mir nicht glaubst – aus der Luft sind wir praktisch unsichtbar. Es wäre ein Wunder, wenn jemand uns entdeckte.«
    Estella fiel etwas ein, doch sie wählte ihre Worte sehr behutsam. »Wenn dein Bein nicht gebrochen wäre, was würdest du tun, damit man uns aus der Luft oder aus der Entfernung besser sieht?«
    Murphy überlegte. »Ich würde eine Landepiste vorbereiten und sie durch größere Steine kennzeichnen. Außerdem würde ich irgendetwas Buntes über die Maschine legen, damit sie sich in der Farbe von der des Bodens abhebt.«
    »Was könnten wir nehmen?«
    »Hier irgendwo muss eine gelbe Decke liegen. Und wenn tatsächlich ein Flugzeug in unsere Nähe käme, würde auch ein stark rauchendes Feuer helfen.«
    »Und wo würdest du diese Landepiste anlegen?«
    »An einer möglichst ebenen und sandigen Stelle. Aber man müsste eine Menge großer Steine forträumen.«
    »Dann werde ich bei Tagesanbruch nach einer geeigneten Stelle suchen.«
    Murphy blickte Estella ungläubig an. »In meinem Zustand würde ich Monate dafür brauchen.«
    »Du machst es ja auch nicht, sondern ich.«
    »Aber das kannst du nicht – du bist schwanger!«, stieß Murphy hervor. »Außerdem hättest du innerhalb von fünf Minuten einen Sonnenstich.«
    Estella blickte ihn entschlossen an. »Schwangere Frauen arbeiten in vielen Ländern der Welt auf den Feldern. Und was die Hitze betrifft, werde ich eben früh morgens und spät abends arbeiten – wenn es sein muss, auch im Mondlicht. Bitte sag mir jetzt nicht, dass ich nur meine Zeit verschwende. Auch wenn es nicht gut für uns aussieht, will ich wenigstens versuchen, das Beste daraus zu machen.«
    Sie verschwieg Murphy, dass sie notfalls auch versuchen würde, zu Fuß nach Yattalunga zu gehen. Eines war jedenfalls sicher: Sie hatte nicht vor, in der Wüste zu sterben.

24
    A ls Dan Dugan das Crossing Hotel betrat, war er erstaunt, Edna allein in der Bar anzutreffen. »Wo ist Charlie?«, fragte er und dachte einen Moment, dieser sei vielleicht schon losgegangen, um Murphy und Estella zu suchen. Dann aber hörte er Stimmen im Gesellschaftsraum. »Er da drinnen, Doktor«, erklärte Edna und deutete in Richtung der geschlossenen Tür, hinter der das Stimmengewirr zu vernehmen war.
    Jetzt fiel Dan auch die Versammlung wieder ein, die Charlie einberufen hatte. Seit Dan erfahren hatte, dass Murphys Maschine spurlos verschwunden war, war er so niedergeschlagen und voller Sorge, dass er sich kaum auf seine Arbeit hatte konzentrieren können. Zum Glück waren nur Patienten mit harmloseren Problemen zu ihm gekommen, und nur einmal hatte er beinahe einen Fehler begangen: Eine ältere Aborigine hatte Asche im Auge gehabt, die Dan mit antiseptischer Lösung hatte ausspülen wollen. Zum Glück hatte Kylie es rechtzeitig gesehen und ihn daran gehindert, bevor ernsthafter Schaden entstanden war.
    »Ich würde ein Bier trinken, wenn du mir eins gibst, Edna«, sagte er. Sicher würde es ihn beruhigen.
    Edna schüttelte den Kopf. »Kein Bier, Doktor.«
    Dan fühlte, wie Panik in ihm aufstieg. Dann fiel ihm wieder ein, dass die durstigen Zuschauer der Picknick-Rennen die Bar trockengelegt hatten. »Habt ihr wirklich keinen Tropfen mehr?«
    Edna deutete seine Hilflosigkeit fälschlich als Erstaunen und erwiderte strahlend: »Nichts.«
    Dan war verzweifelt. Er hatte an nichts anderes denken können als an Murphy und Estella. Dass Estella ihr Kind verlieren könnte, erfüllte ihn mit Trauer und Hass auf sich selbst, da er sich nicht in der Lage fühlte, ihr zu helfen. In ohnmächtigem Zorn blickte er auf seine zitternden Hände und ballte die Fäuste. Nie zuvor hatte er sich so sehr nach einem Bier gesehnt.
    Als Dan sich der Tür des Gesellschaftsraumes näherte, hörte er, dass drinnen gestritten wurde. Niemand bemerkte ihn, als er hineinschlüpfte und sich im hinteren Teil einen Platz suchte. Charlie versuchte, eine Suchaktion zu organisieren, doch die

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