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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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kann.«
    Estella wischte sich die Tränen ab und betete inständig, dass Murphy durchhielt.
    Dan spürte, dass Estellas Gefühle für Murphy tiefer waren, als sie zeigte. Es tat ihm weh, doch er gönnte es dem alten Freund. »Sobald er eine Bluttransfusion bekommen hat, wird es ihm viel besser gehen. Und wenn sein Blutdruck sich erst stabilisiert hat, muss ich ihn operieren.« Er blickte aus dem Fenster. »Schau, dort unten sind Wags mit seinem Lastwagen und der Suchtrupp! Sie sind also doch nicht umgekehrt.«
    Dan erkannte, dass sie seinen Fähigkeiten nicht vertraut hatten. Er ging etwa siebenhundert Meter tiefer, und Estella winkte der Gruppe zu, als sie diese überflogen. Ganz kurz sah sie ihren Onkel, der mit strahlendem Lächeln zurückwinkte.

    Es war fast schon dunkel, als Estella plötzlich die Kängurus auf der Landepiste in der Stadt einfielen. Erschrocken fragte sie: »Wie sollen wir denn im Dunkeln landen?«
    »Mach dir darüber keine Gedanken«, gab Dan zurück, doch es klang nicht sehr überzeugend.
    »Bist du jemals im Dunkeln gelandet?«
    Dan hörte die Angst in ihrer Stimme. »Ja. Allerdings schon seit Jahren nicht mehr.«
    »Aber die Kängurus ...«
    Dan hatte sich der Tiere wegen auch schon Gedanken gemacht, doch plötzlich hellte seine Miene sich auf. »Schau doch nur!«, meinte er.
    Estella blickte aus dem Fenster und sah etwas, das sie niemals zu sehen erwartet hätte: Die Stadt lag vor ihnen, und die Landepiste war durch eine Reihe großer Feuer deutlich markiert. »Wer mag das getan haben?«
    »Wahrscheinlich diejenigen, die in der Stadt geblieben sind.«
    »Werden die Feuer die Kängurus abschrecken?«
    »Ich hoffe es.« Dan bemühte sich um ein zuversichtliches Lächeln, aber sogar im schwachen Licht des Cockpits erkannte Estella die Angst in seinem Blick.
    Als das Fahrwerk der Maschine den Boden berührte, hielt Estella den Atem an und beobachtete Dan. Er blickte konzentriert nach vorn, doch sie sah, dass er den Steuerknüppel krampfhaft umklammerte. Sie fühlte sich an ihre erste verunglückte Landung mit Murphy erinnert, und die Furcht griff mit kalten Fingern nach ihrem Herzen. Als die Maschine endlich zum Stehen kam, atmete Dan befreit auf und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
    »Du hast es geschafft!«, jubelte Estella.
    Dan wirkte selbst erstaunt. »Ja, ich habe es geschafft!«
    Dass sie wie Espenlaub zitterte, fiel Estella erst auf, als sie versuchte, ihren Gurt zu lösen, und ihre Finger ihr nicht gehorchen wollten. Sie blickte nach hinten zu Murphy und betete, dass er noch lebte.
    Während Dan sich um ihn kümmerte, stieg Estella mitzitternden Knien aus der Maschine. Zu ihrer Überraschung jubelten ihr die Menschen zu, die in Kangaroo Crossing zurückgeblieben waren. Sie blickte in glückliche Gesichter, die vom Schein der Feuer erhellt wurden, und war tief gerührt. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in der Stadt fühlte sie sich wirklich als Teil der Gemeinschaft.
    »Wie geht es Murphy?«, fragte Phyllis voller Sorge und blickte in den hinteren Teil der Maschine.
    »Er lebt«, erklärte Estella knapp.
    Frances kam herbei, um Dan mit der Trage zu helfen.
    »Conny«, sagte Dan, »ich brauche dich für eine Blutspende.«
    »Geht klar«, rief sie.
    »Gott sei Dank, dass ihr am Leben seid!«, stieß Marjorie hervor.
    »Danke, dass ihr die Piste beleuchtet habt«, sagte Estella. »Das war eine große Hilfe!«
    »Wir wollten Dan jede Möglichkeit geben, Sie und Murphy heil zurückzubringen«, meinte Barney Everett. Ohne Dans Geschichte zu kennen, hätte ein zufällig anwesender Fremder sicher nicht gedacht, dass Barney und die anderen irgendeinen Zweifel an Dans Fähigkeiten gehegt hatten.
    »Edna hat uns erzählt, dass Sie und Charlie den Futtertransport aus dem Süden organisiert haben«, fuhr Barney fort. »Die Stadt und die Farmer stehen tief in Ihrer Schuld.«
    Estella lächelte. »Eigentlich war es Annie Hall, die mich auf die Idee gebracht hat. Sie erwähnte, ihr Bruder im Süden habe einen Überschuss an Futter erwirtschaftet, und Charlie hat sich um alles Weitere gekümmert. Ich bin froh, dass der Transport eingetroffen ist.«
    »Das Futter wird schon an die Farmer verteilt«, berichtete Barney.
    »Wir alle haben Ross Cooper sehr geschätzt«, erklärte Marjorie, »und wir waren sicher, dass niemand die Lücke füllenkann, die er hinterlassen hat. Aber Sie, Estella, haben uns das Gegenteil bewiesen.«
    Estella fühlte sich hin und her gerissen

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