Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
Vom Netzwerk:
und eine Flüssigkeit namens »Würze« gewonnen. Doch es war ihnen nicht gelungen, sie bis auf die vorgeschriebene Temperatur zu kühlen, und als sie die Hefe dazugaben, die den Zucker in Alkohol umwandeln sollte, war alles gründlich schief gegangen.
    Sie hatten die Flüssigkeit stehen lassen, in der Hoffnung, dass sie gärte und dann zumindest trinkbar wäre, doch nach fünf Tagen hatte sich alles in eine Brühe verwandelt, die wie Schweinefutter aussah und von Schimmel überzogen war.
    Kurz bevor Murphy mit Kate abflog, kam Dan zu ihnen. Kate saß schon in der Maschine und checkte die Instrumente.Dan nahm Murphy beiseite. »Ich möchte, dass du ein paar Kästen Bier mitbringst«, sagte er und steckte Murphy einen zusammengerollten Geldschein in die Hemdtasche. »Du kannst ruhig alles ausgeben.«
    Murphy erschrak und nahm das Geld wieder heraus.
    »Das Bier ist nicht für mich«, versicherte Dan, als habe er Murphys Gedanken gelesen. »Es ist für die Party.«
    Murphy sah den Schatten in seinem Blick. »Wir brauchen kein Bier zum Feiern ...«, protestierte er, doch Dan unterbrach ihn energisch. »Es gibt keinen Grund, warum ihr euch nicht amüsieren solltet.«
    »Bist du sicher, Dan?«
    »Ja. Ohne Bier ist eine Party in Kangaroo Crossing keine richtige Party. Ich weiß, wie sehr Charlie und die anderen einen guten Schluck vermisst haben.«
    Murphy war klar, dass Dan sich ohnehin früher oder später dem Problem würde stellen müssen, und vielleicht war dieser Zeitpunkt genau der richtige. Alles entwickelte sich günstig für ihn, und er schien glücklich, dass seine Träume für das Krankenhaus sich erfüllen würden.
    »Also gut«, sagte Murphy. »Ich komme bei dir vorbei, wenn ich zurück bin.«

    Als Dan und Kate am nächsten Abend gemeinsam zum Jockey-Club gingen, sagte er ihr, dass die Frachtmaschine mit der neuen medizinischen Ausrüstung am nächsten Tag eintreffen würde.
    »Himmel, dann werden wir morgen alle Hände voll zu tun haben«, meinte Kate aufgeregt. »Wir sollten nicht so lange bleiben.«
    Sie war in einen kleinen Raum im Krankenhaus direkt neben Kylies Zimmer gezogen, weil sie damit gerechnet hatten, dass es im Hotel zu laut zuging. Allerdings war es dort in der letzten Zeit durch den Mangel an Bier eher leise gewesen.
    Dan konnte den Blick kaum von Kate nehmen. Sie trug ein weißes Kleid mit Blumenmuster und weit schwingendem Rock. Das Oberteil war ärmellos und weit ausgeschnitten. Es war das erste Mal seit ihrem Studium, dass Dan sie in einem Kleid sah, und er konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals so gut ausgesehen hatte. Seit Kates Ankunft hatten sie jeden Tag und jeden Abend gemeinsam verbracht, und obwohl Kate noch nicht lange in Kangaroo Crossing war, erschienen Dan diese Wochen wie Monate.
    Jetzt blieb er plötzlich stehen. »Kate, hast du etwas dagegen, wenn wir noch einen kleinen Spaziergang machen, bevor wir zur Party gehen? Ich muss dir etwas sagen, und das würde ich lieber unter vier Augen tun.«
    »Ja, sicher.« Sie war neugierig, denn er hatte sehr ernst gesprochen und wirkte unruhig. Schweigend gingen sie Seite an Seite zu den Sanddünen hinaus.
    »Weißt du, Kate«, begann Dan zögernd, »die letzten Wochen waren sehr schwierig für mich.«
    »Ich hatte eigentlich gehofft, es dir durch meine Anwesenheit ein bisschen leichter zu machen.«
    »Oh, das hast du! Du warst wie vom Himmel geschickt! Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob ich diese Zeit ohne dich überhaupt durchgestanden hätte!«
    Kate warf ihm einen verwunderten Blick zu. Obwohl er ihr inzwischen viel aus seinem Leben erzählt hatte, hatte sie immer das Gefühl gehabt, dass Dan etwas zurückhielt. Kurz nach ihrer Ankunft hatte sie zu spüren gemeint, dass er Estella liebte. Dann aber hatte er sich so sehr auf die Pläne für das Krankenhaus konzentriert, dass sie inzwischen glaubte, sie habe es sich nur eingebildet.
    »Ich habe viele Jahre gewissermaßen im Ausnahmezustand verbracht«, fuhr Dan nun fort. »Ich bin Alkoholiker, Kate. Seit ich Murphy und Estella aus der Wüste holte, habe ich kein einziges Glas mehr getrunken. Davor aber war ichjeden Abend betrunken, wenn keine Patienten zu behandeln waren.«
    Kate strich ihm sanft über den Arm. »Meinst du, du erzählst mir damit etwas Neues? Ich bin Ärztin, Dan.«
    Dan blickte sie einen Moment lang erstaunt an. Dann wurde ihm klar, dass sie tatsächlich hätte blind sein müssen, um die Symptome zu übersehen. Verlegenheit stieg in ihm auf. »Willst du

Weitere Kostenlose Bücher