Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman
um ihre Mundwinkel spielte. Als sie zufällig in seine Richtung blickte, strahlte sie, und er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
James sah seinen Sohn an, und seine Augen füllten sich mit Tränen. Dass das Baby sein Inneres so rührte, machte Estella sehr froh. Was für Fehler er auch haben mochte – der James, den sie einst geliebt hatte, war noch irgendwo in ihm verborgen.
»Er ist so winzig«, meinte James. »Und seiner Mutter so ähnlich!«
Estella blickte zur Tür, doch Murphy war fort. Sie dachte daran, was James über Michael Murphy gesagt hatte, und erkannte, dass es stimmte: Eine so selbstlose Liebe war sehr selten.
»Estella, versprichst du mir etwas?«, meinte James, dem die Stimme nicht ganz gehorchen wollte.
»Wenn ich kann ...«
»Wirst du unserem Sohn den Vater geben, den er verdient? Den Vater, der ich nicht sein konnte?«
Wieder füllten sich Estellas Augen mit Tränen, und sie nickte und presste die Lippen fest zusammen, um nicht zu weinen.
Die überschäumende Stimmung in der Bar verflog, als James erschien. Sofort wurde die Atmosphäre feindselig.
»Ich reise ab«, sagte er und blieb an der Tür stehen.
Er bemerkte sofort, dass Murphy sich nicht unter den Anwesenden befand – und sein Pilot ebenso wenig.
Charlie stellte sein Glas ab und kam auf ihn zu. In seinen Augen blitzte Angriffslust.
»Bitte kümmern Sie sich weiter um Estella und das Baby«, fügte James hinzu.
Charlie blieb verwundert stehen. »Das Baby? Sie reisen ohne das Baby ab?«
»Ja. Es ist die einzige anständige Lösung. Und es wird Zeit, dass ich mich Estella gegenüber anständig benehme. Wo ist mein Pilot?«
Charlie wirkte plötzlich besorgt. »Er ... er ist hinausgegangen, zur Toilette.« Charlie wandte sich Marty zu, der ebenfalls sichtlich nervös war. »Gehst du ihn holen, Marty?«
»Na klar. Ich bin gleich zurück.« Marty eilte zur Hintertür hinaus.
»Er wird Sie am Flugzeug treffen«, sagte Charlie zu James.
Dieser fragte sich, was sie mit Freddy angestellt haben mochten, doch er machte sich auf den Weg zur Maschine. Einpaar Minuten später erschien Freddy. Er sah ziemlich erschüttert aus.
»Was ist passiert?«, erkundigte sich James.
»Ich ... ging ins Toilettenhäuschen, und dabei hat sich offenbar ein Holzbalken an der Tür verklemmt, sodass ich nicht mehr herauskam. Einer der Männer sagte mir, dass Wombats um das Häuschen herum Gänge graben, und manchmal unterwühlen sie dabei den Stapel Feuerholz, der dort lag. Ich war stundenlang eingesperrt. Zum Glück kam jemand, der das Häuschen benutzen wollte, sonst hätte ich vielleicht noch mehr Zeit darin verbracht.«
»Ja, zum Glück«, wiederholte James. Um seine Mundwinkel zuckte es. Sie stiegen in die Maschine und bereiteten alles für den Start vor.
James blickte aus dem Fenster auf die staubbedeckte kleine Stadt und das Krankenhaus. Plötzlich entdeckte er Estella, die mit dem Baby auf dem Arm an einem der Fenster stand und ihm zum Abschied winkte.
»Ich wünsche dir ein schönes Leben, Estella«, murmelte James. »Pass gut auf unseren Sohn auf.«
Der anspringende Motor hüllte das Flugzeug in eine riesige Staubwolke. Dann rollte es über die Startbahn, hob ab und verschwand in der Ferne.
»Ist das nicht großartig?«, meinte Charlie überglücklich, als das Geräusch der Maschine über der Wüste verklang. »Estella wird ihr Kind behalten!« Marty und er hatten den Balken vor die Tür des Toilettenhäuschens geklemmt, nur um sicherzugehen, dass James nicht heimlich mit dem Baby verschwand.
»Du lieber Himmel, ich muss Flo Bescheid sagen!«, rief Charlie und eilte zu dem Zimmer, in dem sie sich schlafen gelegt hatte.
Flo hatte das Flugzeug tatsächlich starten gehört. Sie war sicher, dass James mit dem Baby fort war, und befand sich inheller Aufregung. Gerade war sie aufgestanden, um zu Estella zu eilen, als Charlie an die Tür klopfte. Nachdem er ihr gesagt hatte, dass James ohne das Kind abgereist war, fiel sie in einen ohnmachtsartigen Schlaf der Erschöpfung, der jedoch voller süßer Träume von Estella und dem Baby war.
»Lasst uns Estella und meinem Großneffen einen Besuch abstatten«, schlug Charlie vor und leerte sein Glas. Sie waren gerade bis auf die Veranda gekommen, als Charlie sah, wie Murphy das Krankenhaus betrat.
»Ich glaube, wir sollten vorher doch lieber noch etwas trinken«, meinte er.
»Ich dachte, wir gehen jetzt das Baby anschauen!«, beschwerte sich der riesig Wags, und auch Marty war
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