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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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jemand davon erfährt, Charlie.«
    »Ich bin sicher, das geht den anderen auch so.«
    Estella dachte an Dan Dugan und Michael Murphy. Bei ihnen konnte sie sich gut vorstellen, dass sie Geheimnisse hatten. Kylie dagegen schien ein offenes Buch zu sein, und Betty war freundlich und warmherzig. Doch sie hatte Bettys Mann Kev noch nicht kennen gelernt, ebenso wenig Phyllis und Marty Edwards, die ebenfalls in der Stadt wohnten.
    Estella blickte ihren Onkel nachdenklich an. »Wie alt bist du, Charlie?«
    »Fast fünfzig«, erwiderte er, während er sich aufrichtete und vergeblich versuchte, seinen stattlichen Bierbauch einzuziehen.
    »Dann bist du nicht zu alt, um körperlich zu arbeiten, nicht wahr?«
    »Aber nein!«, gab er beinahe gekränkt zurück und fügte nach einigem Nachdenken hinzu: »Was meinst du damit?«
    »Nun, ich kann schlecht selbst aufs Dach klettern, um das Wellblech zu erneuern. Und da es deine Idee war, dass ich nach Kangaroo Crossing komme, wäre es nur recht und billig, wenn du mir dabei hilfst, das Haus deines Bruders zu renovieren.«
    »Aber ich muss mich um die Bar und das Hotel kümmern!«, stieß Charlie hastig hervor, dem der Gedanke, in der Sonnenglut im Freien zu arbeiten, ganz und gar nicht behagte.
    »Wenn du tagsüber nur Gläser polierst, kannst du doch ein paar Stunden für das Haus erübrigen, nicht wahr?«
    Charlie verzog das Gesicht, widersprach ihr aber nicht.
    »Der Gedanke, Schulden zu machen, widerstrebt mir immer noch«, fuhr Estella fort, die ebenso entschlossen war, einen Ausweg zu finden, wie Charlie. »Besitzt Marty Edwards Haustiere oder Nutzvieh, das ich behandeln könnte?«
    »Nein. Es sei denn, man würde Stargazer mitzählen – und für den kommt wohl jede Hilfe zu spät.«
    »Stargazer?« Estella hoffte, dass es sich nicht um einen der Furcht einflößenden Brahman-Bullen handelte, von denen sie Fotos gesehen hatte.
    »Er war eines der besten Rennpferde bei den Buschrennen in ganz Australien.«
    Estella entspannte sich. Sie mochte Tiere im Allgemeinen, doch mit Pferden war sie aufgewachsen und liebte sie besonders.
    »Stargazer hat drei Jahre hintereinander die Picknick-Rennen von Kangaroo Crossing gewonnen. Dann hat Marty ihn zu einer rossigen Stute gebracht, und er hat sich am Rücken verletzt. Ross hat alles versucht, ihm zu helfen, aber Marty hat ihm nicht erlaubt, den Hengst zu behandeln. Und dann kamdieser Unfall ... Marty war entschlossen, Stargazer einschläfern zu lassen, aber seine verstorbene Frau hatte den Hengst sehr gern, deshalb hat er sich dann doch nicht überwinden können ...«
    »Es gibt viele mögliche Gründe für Rückenprobleme bei Pferden«, sagte Estella. »Weißt du zufällig, ob es an der Wirbelsäule lag, oder ob es eine Muskelverletzung war?«
    »Darüber kann ich dir nichts sagen. Da musst du in deinen ... in Ross’ Akten nachsehen. Ich weiß, dass er immer alles aufgeschrieben hat.«
    »Das werde ich tun. Ich weiß zwar nicht, ob ich Stargazer helfen kann, aber ich werde ihn mir auf jeden Fall anschauen.«
    »Das wird Marty dir bestimmt nicht erlauben. Er hat viel zu viel Angst, schlechte Nachrichten zu hören ...«
    »Ich hoffe, er lässt das Pferd nicht unnötig weiter leiden. Wo hat Marty seinen Stall?«
    »Hinter dem Geschäft. Aber er wird dir nicht erlauben, Stargazer zu untersuchen, Estella.«
    »Das lass nur meine Sorge sein!«

8
    T eddy Hall nahm den Hut ab und kratzte sich am Kopf. Auf seiner Stirn standen Schweißtropfen. »Das ist jetzt meine fünfte Kuh, die in dieser Woche ihr Kalb verliert«, sagte er. Staub wirbelte über die Koppel, in deren Mitte der leblose Kalbsfötus lag. Die Mutterkuh stand einige Schritte weiter, als hielte sie die Totenwache. »Ich weiß mir keinen Rat mehr, John – das kann doch kein Zufall sein!«
    John Matthews, der Besitzer einer der Nachbarfarmen, stand neben Teddy an dem Brunnen, den sie gemeinsam nutzten. »Ich verstehe es auch nicht«, sagte er. »Ich selbst habe zwar noch keine Kälber verloren, aber irgendwas stimmt da nicht. Wir könnten die anderen Farmer fragen, ob sie auch Probleme gehabt haben – oder du könntest diese Tierärztin anrufen.«
    Teddy sah John stirnrunzelnd an. »Kein Grund, gleich schwere Geschütze aufzufahren. Vielleicht haben die Kühe bloß irgendwas gefressen, das sie nicht vertragen. Bei der Dürre fressen sie aus Verzweiflung auch Pflanzen, die sie normalerweise nicht anrühren.«
    »Stimmt schon, aber es würde trotzdem nichts schaden, die Tierärztin zu

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