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Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman

Titel: Ein Hoffnungsstern am Himmel Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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vorgestellt worden, aber ich glaube, Sie sind die neue Tierärztin hier«, meinte Barney.
    »Stimmt. Ich bin Estella Lawford.«
    »Und ich bin Barney Everett, Vorsitzender der Rinderzüchtervereinigung in diesem Distrikt. Teddys Kühe verlieren ihre Kälber. Haben Sie irgendeinen Verdacht, woran das liegen könnte?«
    »Da müsste ich die Tiere erst einmal sehen ...«, begann Estella.
    »Ganz sicher nicht!«, stieß Teddy wütend hervor, doch Estella beachtete ihn nicht. »Aber ich glaube, Sie haben allen Grund, besorgt zu sein. Falls es sich hier um Brucellose handelt, ist es sehr ansteckend – und nicht nur für Ihr Vieh.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Erkrankte Tiere können auch Menschen infizieren«, erklärte Estella mit einem Seitenblick auf Teddy.
    »Oh, zum Teufel!«, fluchte er und sprang auf. »Ich hätte wissen müssen, dass Sie alles nur noch schlimmer machen!« Er blickte in die Runde und sah, dass alle ihn anstarrten. »Ihr werdet ihr doch hoffentlich nicht glauben?«
    »Wir können nicht einfach ignorieren, was sie sagt«, erklärte Barney Everett. »Diese Sache könnte uns allen schaden.«
    »Na, vielen Dank!« Teddy spuckte aus und stürmte aus dem Raum.
    »Teddy sagt, er habe in den letzten paar Tagen keine Kälber mehr verloren«, erklärte John Matthews, um seinen Nachbarn zu verteidigen. »Vielleicht haben seine Kühe ja etwas anderes als diese ... Brucellose.«
    »Kühe können in manchen Fällen trotz der Infektion der Gebärmutter ihre Kälber austragen«, hielt Estella dagegen. »In einigen Fällen verschwinden die Symptome nach drei bis sechs Monaten, aber in der Zwischenzeit würden Sie allemöglicherweise einen großen Teil Ihres Viehs verlieren. Ich möchte Sie nicht in Panik versetzen, aber Sie sollten Ihre Tiere vorsichtshalber erst einmal von Teddys Kühen getrennt halten.«
    »Das ist fast unmöglich. Unsere Farmen grenzen aneinander«, murmelte einer der Männer.
    »Können wir noch irgendetwas anderes tun, um unser Vieh zu schützen?«, fragte ein anderer Mann.
    »Nein, und leider gibt es gegen Brucellose kein verlässliches Mittel. Die erkrankten Tiere müssen abgesondert werden, um die Infektion einzudämmen.«
    »Und wenn Teddy nun selbst krank ist?«, wollte John Matthews wissen. Ihm war eingefallen, dass Teddy Symptome gezeigt hatte.
    »Dr. Dan wird ihn untersuchen müssen. Wenn er sich angesteckt hat, gibt es eine Behandlung mit Sulfonamiden und einem Antibiotikum namens Streptomycin.«
    »Könnte er uns auch anstecken?«, wollte Barney wissen.
    Estella schüttelte den Kopf. »Die Krankheit wird selten von Mensch zu Mensch übertragen, und aus noch ungeklärten Gründen sind Kinder weniger anfällig als Erwachsene.«
    »Ist das alles, was Sie uns an Hilfe geben können?«, erwiderte Barney.
    »Tut mir Leid, aber so ist es. Ich müsste Teddys Kühe untersuchen, um sicher zu sein, dass sie wirklich an Brucellose leiden, aber es sieht nicht so aus, als würde er das erlauben. Deshalb kann ich Ihnen leider keinen anderen Rat geben.«
    »Dann gibt es wohl nichts mehr zu sagen«, meinte einer der Männer und stand auf. Die anderen leerten ihre Gläser und folgten seinem Beispiel. Estella hatte das bedrückende Gefühl, die Männer im Stich gelassen zu haben, weil sie keine Lösung wusste.
    »Es wird sich von selbst regeln«, meinte Charlie, als Estella niedergeschlagen zu ihm an den Schanktisch kam.
    »Das bezweifle ich«, seufzte sie. »Und ich weiß nicht, wieich ihnen helfen soll, besonders, wenn Teddy mich seine Kühe nicht untersuchen lässt.«
    Als sie nach Hause kam, war alles still. Sie ging über den Flur und sah, dass die Tür zu Ross’ Schlafzimmer offen stand. Verwirrt runzelte Estella die Stirn, weil die Tür geschlossen gewesen war, als sie das Haus verlassen hatte. Sie warf einen Blick ins Zimmer und sah, dass der Sessel neben dem Bett verschwunden war. Mai musste ihn mit hinausgenommen haben. Zuerst ärgerte es sie, doch dann beschloss sie mit einem tiefen Seufzer, einfach nicht darauf zu achten, was die Aborigine-Frau tat. Um ihrer selbst willen musste sie sich auf wichtigere Dinge konzentrieren – zum Beispiel darauf, die Farmer für sich zu gewinnen, damit sie endlich bezahlte Arbeit hatte.
    Als sie sich aus dem Krug auf der Spüle ein Glas Wasser einschenkte, blickte sie zufällig aus dem Küchenfenster und erstarrte. Mai war eben dabei, den Sessel ins Lagerfeuer zu wuchten! Entsetzt eilte Estella hinaus und zog den Sessel aus der Asche. »Du kannst doch keine

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