Ein Hund zu Weihnachten
zwei Stunden zu einem ganzen Sack voll Müll verarbeiten. Er kann aus Luft und Licht Unordnung machen.«
Ich wandte mich wieder Todd zu, als er rief: »Alles sauber!«, und wie zum Beweis einen Wischlappen in die Höhe hielt.
Ich begutachtete das Zimmer und murmelte anerkennend. Schließlich brachte ich den Mut auf, unter sein Bett zu schauen. Zu meiner Überraschung war auch dort alles sauber. »Dieses Zimmer ist bereit für einen Weihnachtshund.« Er grinste, und ich ging wieder hinaus an meine Arbeit.
In den Nächten vor dem 18. Dezember schlief Todd wohl nicht viel. In den beiden Wochen davor machte er sich ununterbrochen Gedanken über Rasse, Größe und Aussehen des Hundes, den er gerne aufnehmen wollte, und das gab oft einen Anlass zu Frotzeleien, den ich gerne nutzte.
»Ich glaube, ich will einen großen«, erklärte Todd.
»Wirklich«, meinte ich.
»So groß wie ein Elefant.« Todd streckte seine Arme aus, so weit er konnte, und doch war sein Grinsen beinahe breiter als seine Armspanne.
»Ein Elefant würde sich in deinem Zimmer sehr wohl fühlen. Sie mögen den Dschungel.«
»Jetzt nicht mehr, Dad. Jetzt ist aufgeräumt.«
»Wenn man bedenkt, wie viel Müll du herausgeholt hast, könntest du vielleicht sogar zwei Elefanten dort unterbringen. Sollen wir den Tierpark anrufen und fragen, ob dort eine Elefanten-Aktion läuft?«
»Dad, ich will keinen Elefanten.«
»Nur einen großen Hund, nicht wahr?«
»Ich könnte natürlich auch drei kleine stattdessen nehmen.«
»Vielleicht«, gab ich zurück. »Du kannst entweder einen Hund für eine Woche oder drei Hunde für jeweils einen Tag nehmen.«
Er rechnete einen Moment nach, und als er zu einem Ergebnis gekommen war, lächelte er.
»Nein, ich glaube, ein großer Hund für eine Woche ist besser.«
Als der 18. Dezember endlich da war, wartete Todd schon am Frühstückstisch auf mich. Er war angezogen und bereit zum Aufbruch. Ich kam in Bademantel, Hausschuhen und mit einem Handtuch um den Kopf die Treppe herunter, ein seltener Anblick für Todd.
»Mary Ann«, stöhnte ich kränklich mit schwacher Stimme.»Ich habe furchtbare Kopfschmerzen, vielleicht sogar eine Lungenentzündung. Ich werde den ganzen Tag im Bett bleiben müssen. Wir können nur darauf hoffen, dass ich bis zum Frühling, wenn die Aussaat ansteht, wieder gesund bin. Du und Todd, ihr müsst bis dahin meine Aufgaben übernehmen.«
Sie stemmte die Hände in die Hüften und sagte: »Oh, George, hör auf, den Jungen zu ärgern. Geh sofort wieder hinauf und zieh dich um!«
»Ich bin zu schwach, Mary Ann«, schniefte ich weinerlich. »Ich glaube nicht, dass ich laufen kann.« Ich wankte ins Wohnzimmer und sank auf das Sofa. Um besonders viel Eindruck zu schinden, streckte ich ein Bein in die Höhe und ließ es erzittern, als würde ich sterben. Meine Augenlider zuckten, meine Arme hingen kraftlos herab, und ich hauchte mein Leben aus.
Mary Ann kam mir nach, zog mir das Handtuch vom Kopf und sagte: »George, wenn es dir so schlecht geht, dann wäre heute vielleicht die passende Gelegen heit für Todd, es mal alleine mit dem Truck zu versuchen. Können wir deine Schlüssel nehmen?«
Auferstanden von den Toten, rief ich: »Es geht mir schon besser. Ich brauche nur ein gutes, herzhaftes Frühstück.«
»Also, dann komm jetzt, setz dich und iss, bevor alles kalt wird«, befahl Mary Ann.
Bei Tisch erinnerte ich mich an meine guten Manieren und bedachte jeden Bissen mit einer Bemerkung: »Mmmh, Mary Ann, das sind die besten Pfannkuchen, die du je gemacht hast. Unvergleichlich. Gibt es noch einen Nachschlag? Oder zwei oder drei?«
»Seit Jahren dasselbe Rezept, George. Iss sie einfach und rede nicht darüber.«
»Hast du irgendwas mit diesem Kaffee gemacht? Schmeckt großartig.«
»Nein, und auch dieser Fuß hier ist noch ganz der alte.« Sie machte eine drohende Geste mit ihrem rechten Fuß, als wollte sie mich treten. »Möchtest du erneut Bekanntschaft mit ihm machen?«
Ich wandte mich an Todd, der das ganze Frühstück über mit Mütze, Jacke und Handschuhen dagesessen hatte, und fragte: »Können wir dann los, mein Sohn?«
»Ja, ich bin fertig.«
»Nun, wenn du fertig bist, warum sitzen wir dann noch hier in der Küche und quatschen mit deiner Mutter herum? Wir haben etwas Wichtiges vor. Wir müssen uns heute einen Hund aussuchen. Weißt du nicht mehr, dass wir heute einen Hund aussuchen wollen?«
Er stand auf und sagte: »Doch, gehen wir.«
»Lass mich nur schnell meine
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