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Ein Hund zu Weihnachten

Ein Hund zu Weihnachten

Titel: Ein Hund zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Kincaid
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ich habe noch etwas anderes zu tun.«
    Nachdem ich ein defektes Heizkabel an unserer Viehtränke repariert hatte, kam ich zum Frühstück ins Haus zurück. Ich war gespannt, wie weit Todd inzwischen mit seiner Planung gekommen war. Er hatte mehrere Blatt Papier vor sich liegen und versuchte, die Hunde den möglichen Plätzen zuzuordnen. Er war bei Zeile 14 angelangt. Seine Handschrift wurde immer krakeliger, war aber immer noch lesbar. »Colliemix, Medchen, 7... Merk und Cary.«
    Als ich hineinging, um mich vor dem Frühstück ein wenig frisch zu machen, überlegte ich mir, ob ich dieser Vermittlerei nicht ein Ende machen sollte. Vielleicht lief das alles gerade aus dem Ruder. Dank dieses Hundes war ich selbst in eine missliche Lage gekommen, warum tat ich nun dasselbe meiner Familie und meinen Freunden an? Ich hatte auch Bedenken, dass ich Todd mit dieser Sache überforderte. Ich wusch mir die Hände und sah dabei in den Spiegel. Ich fragte mich, was ich tun sollte. Der Mann im Spiegel wusste es auch nicht, aber er nahm den Duft von Würstchen, Toast und frisch gebrühtem Kaffee wahr. Als ich hörte, wie eilig der Tisch gedeckt wurde, wusste ich, dass das Frühstück fertig war.
    Nach all den Jahren unserer Ehe fragte ich mich  noch immer, wie Mary Ann es schaffte, das Frühstück immer genau in dem Moment vom Herd zu zaubern, wenn ich den Wasserhahn an dem alten Waschbecken zudrehte.
    Wir setzten uns zum Frühstück, aber Todd würdigte sein Essen keines Blickes. Er telefonierte schon wieder mit Hayley, um noch mehr Einzelheiten über die Hunde zu erfahren. Es schien, als hätten sich die beiden inzwischen angefreundet.
    »Ja, ich habe ihn Christmas getauft. Er liegt hier bei meinen Füßen. Wir werden für jeden Hund ein Zuhause finden.«
    »Todd!«, unterbrach ich ihn. Ich konnte nicht anders. »Hör auf, ihr das zu erzählen! Wir können das nicht versprechen!«
    »Ich muss jetzt auflegen. Mein Dad und ich haben noch viel zu tun.« Todd hängte den Hörer auf und lächelte. Ich hatte ihn noch nie glücklicher gesehen. Er war nicht überfordert - er war vollkommen glücklich, weil er wusste, dass er das Richtige tat. Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, den Tag damit zu verbringen, ein neues Zuhause für Hunde zu suchen. Doch mit einem Mal ging es mir wie Todd, und mir wurde ganz weihnachtlich zumute. Meine Vorbehalte schmolzen dahin, und ich stürzte mich auf die Sache.
    »Todd, reich mir die Liste, dann versuchen wir, noch ein paar Hunde zu verteilen. Mary Ann, du rufst  diese Leute an und erzählst ihnen etwas über ihren Hund. Und frag sie, wann sie ihn abholen können. Gib ihnen keine Gelegenheit zu widersprechen. Sie dürfen nicht mal daran denken.«
    Ich glaubte Anzeichen von Protest in ihrem Gesicht zu lesen und wies sie zurecht: »Das hier ist ein Familienprojekt. Mary Ann, wir brauchen deine Hilfe. Todd, was meinst du zu Hank? Ich bin sicher, dass er noch keinen Hund ausgesucht hat. Wir wollen es ihm einfach machen. Du weißt ja, dass ein Milchbauer keinen Kläffer gebrauchen kann. Für Hank wäre ein älterer, ruhiger Hund am besten.«
    Todd ging die Liste durch, bis er den perfekten Hund für Hank gefunden hatte. Er kritzelte Hanks Namen in die Zeile von Sally. »Gute Wahl?«, fragte er und hielt mir die Liste unter die Nase.
    »Ja, ich erinnere mich an diesen trägen, alten Coonhound. Die alte Hundedame ist nicht einmal aufgestanden, um uns zu begrüßen. Das ist die perfekte Wahl für den alten Hank. Es gibt keinen besseren Hund für ihn. Jetzt brauchen wir jemanden, der die Sache zum Abschluss bringt. Jemand, der unvergleichliche Überredungskünste hat, am besten eine Rhetoriklehrerin. Kennst du irgendjemanden, der niemals ein Nein akzeptieren würde?«
    »Du meinst Mom?«
    »Perfekt! Sie ist genau die Richtige!« Damit drehte  ich mich zu meiner Frau um und sagte: »Mary Ann, ruf bitte Hanks Frau an und erzähl ihr, dass wir einen schwarzgrauen Coonhound für sie haben, ein Weibchen, zwölf Jahre alt, mag alle Kühe, bevorzugt allerdings Holsteiner.«
    Mary Ann schien ebenfalls Feuer gefangen zu haben. Sie ging zum Telefon und wählte entschlossen die Nummer der Fishers.
    »Jean, hier ist Mary Ann. Wie geht es dir heute Morgen? Ein schöner Tag, nicht wahr? Ist Hank schon mit dem Melken fertig? Wie schön, dass ihr uns gestern besucht habt. Sag mal, Jean, George und Todd haben gerade mit dem Tierheim telefoniert, und ich glaube, sie haben dort einen Coonhound namens Sally, der noch ein

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