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Ein Hund zu Weihnachten

Ein Hund zu Weihnachten

Titel: Ein Hund zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Kincaid
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Zuhause sucht.« Sie machte eine kurze Pause und setzte dann zum Verkaufsgespräch an. »Seid ihr noch an einem Hund interessiert?«
    Es entstand eine lange Pause, und Todd und ich fingen schon an, uns Sorgen zu machen.
    »Nun, Jean, ich bin mir sicher, dass George und Todd ihn für euch abholen und ihn wahrscheinlich auch wieder zurückbringen könnten.«
    Wieder entstand eine Pause, und ich trat näher an Mary Ann heran, damit ich verstehen konnte, was am anderen Ende der Leitung gesprochen wurde. Ganz leise hörte ich, was Jean sagte. Sie machte gerade einen entschlossenen Rückzieher. »Wir haben kein Hundefutter, und wir werden an Weihnachten schrecklich viel unterwegs sein, und Hank macht sich Sorgen, dass ein fremder Hund seine Kühe beunruhigen könnte.«
    Ich flüsterte Mary Ann zu: »Wir kaufen das Hundefutter.«
    Sie schob mich beiseite und drehte mir den Rücken zu. Wie alle Ehefrauen mochte Mary Ann es aus irgendeinem Grund nicht, wenn ich mit ihr redete, während sie telefonierte.
    »Nun, Jean, ich verstehe das. Hank und du, ihr seid ja nicht mehr die Jüngsten. Wenn du mit Hank redest und er seine Meinung doch noch ändern sollte, ruf uns einfach an. Frohe Weihnachten!«
    Todd sah mich entsetzt an. »Dad, ich verstehe das nicht. Hank hat es sich anders überlegt. Warum will er denn auf einmal keinen Hund mehr? Es ist doch nur für ein paar Tage!«
    Es gab keine Antwort, die Todd zufrieden gestellt hätte. Er hätte niemals verstanden, dass die meisten Menschen irgendwann mal an einen Punkt kommen, wo sie ihre Ruhe haben und nichts mehr für andere tun wollen. »Ich weiß es auch nicht, mein Sohn. Vielleicht hat er zu viele Kühe.« Ich wusste, dass das eine beliebige Ausrede war. Wenn es nicht die Kühe waren, dann hatte man eben zu viele Kinder oder zu viel Arbeit oder zu viele Probleme.
    Es war zwar eine harte Lektion, aber Todd sah nun selbst, dass in der eigenen Herberge nicht immer Raum für andere ist.
    Auch die nächsten beiden Anrufe verliefen nicht erfolgreich. Ich fragte mich schon, ob aus diesem Familienprojekt überhaupt etwas werden würde. Eine innere Stimme riet mir, die Sache für heute auf sich beruhen zu lassen, aber Todd wollte davon nichts wissen.
    »Jonathan nimmt die Hunde bestimmt auf. Du rufst ihn an. Ich weiß, dass er es tun wird.«
    Ich wählte die Nummer und sprach mit meiner Schwiegertochter.
    »Karen, hier ist George. Wie schön, dass ihr und die Jungs uns gestern besucht habt. Ich hoffe, es hat euch auch gefallen.«
    »Oh, George, es war wunderschön. Die Kinder reden nur noch von dem Weihnachtshund.«
    »Wirklich?«, fragte ich und hoffte, dass sie von sich aus weiter über dieses Thema sprechen würde.
    »Ja, Jonathan und die Jungs sind in diesem Moment gerade auf dem Weg zum Tierheim.«
    »Ach, Karen, würde es dir etwas ausmachen, das Todd selbst zu sagen? Er steht hier neben mir, und ich glaube, er würde es auch gerne hören.«
    »Klar«, sagte sie, und ich reichte den Hörer weiter.
    Die beiden redeten einen Moment miteinander,  und Todd war sichtlich erfreut über die Bereitschaft seines Bruders, bei dem Projekt mitzumachen.
    Ein weiterer Anruf brachte zutage, dass meine Tochter Hannah wohl den Vormittag damit verbracht hatte, einen sehr scheuen Deutsch Kurzhaar namens Baron von seinem Zwinger hinauf in ihr Apartment zu schmuggeln, wo Haustiere verboten waren. Sie war sich aber sicher, dass diese Regel nicht auf vorübergehende Gäste zutraf. Und sie weiß alles über Richtlinien und Verträge, schließlich ist sie eine gut ausgebildete Steuerberaterin. Todd und ich waren überzeugt, dass sie Recht hatte.
    Am 22. Dezember hatte unsere Familie insgesamt zwölf Hunde aufgenommen. Auch einige unserer Nachbarn und Freunde hatten sich bereit erklärt, bei dem Projekt mitzumachen, aber es waren immer noch siebzehn Hunde im Tierheim übrig, und uns fiel niemand mehr ein, an den wir sie vermitteln konnten.
    Todd schien das keine Sorgen zu machen. Er schnappte sich das Telefonbuch und verkündete, dass er noch ein oder zwei Anrufe zu machen hätte. Dann verschwand er Richtung Schuppen. Ich ließ ihn gewähren. Eine Stunde später kam er zurück, ein breites Grinsen im Gesicht. Ich vermutete, dass er entweder den Gouverneur oder zumindest das Justizministerium überredet hatte, die restlichen Insassen des Cherokee-County-Tierheims aufzunehmen. Als wenig später ein Fahrzeug in unsere Einfahrt bog, war das Rätsel gelöst.
    Um halb drei an diesem Nachmittag fand ein Wagen

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