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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ersten Sekunden der Schöpfung. Sie leben nicht, haben aber gewissermaßen die Form des Lebens. Einen eigenen Körper mit eigenem Gehirn und eigenen Gedanken haben sie nicht, und ein nackter Schwärmer ist recht schwerfällig und stürzt langsam durch die endlose Nacht zwischen den Welten. Nach Stangenfurcht enden die meisten am Grund tiefer Meere, in den Bäuchen von Vulkanen oder im Herzen von Sonnen. Stangenfurcht war ein sehr unterlegener Denker im Vergleich zu mir, aber in diesem Fall hat er Recht.
    Doch ein Schwärmer kann Furcht und Sehnsucht fühlen. Wir wissen nicht, wovor sich Schwärmer fürchten, aber offenbar suchen sie Zuflucht in Körpern, die über eine gewisse Macht verfügen: große Kraft, große Intelligenz, großes Geschick in Magie. In dieser Hinsicht sind sie wie der gewöhnliche eremitische Elefant des Wiewunderlands, der immer die stabilste Lehmhütte als seine Schale wählt.
    Meiner Ansicht nach besteht kein Zweifel daran, dass Schwärmer die Sache des Lebens vorangebracht haben. Warum krochen Fische aus dem Meer? Warum ließen sich die Menschen auf etwas so Gefährliches wie den Umgang mit Feuer ein? Ich glaube, Schwärmer steckten dahinter. In herausragenden Geschöpfen verschiedener Spezies entzündeten sie das Feuer notwendigen Ehrgeizes, das sie nach vorn und nach oben trieb! Was suchen
    Schwärmer? Was treibt sie an? Was wollen sie? Ich werde es herausfinden!
    Geringere Zauberer warnen uns mit dem Hinweis, dass ein Schwärmer den Geist seines Wirts verdreht, ihn gerinnen lässt und schließlich zum Tod durch Hirnfieber führt. Quatsch, sage ich! Menschen haben sich immer vor dem gefürchtet, das sie nicht verstehen! Aber ich versteht
    An diesem Morgen um zwei Uhr habe ich mit meinem Apparat einen Schwärmer gefangen! Und jetzt befindet er sich in meinem Kopf. Ich spüre seine Erinnerungen, die Erinnerungen aller Geschöpfe, in denen er gewohnt hat. Doch mithilfe meines überlegenen Intellekts kontrolliere ich den Schwärmer. Er kontrolliert mich nicht. Ich habe nicht das Gefühl, dass er mich in irgendeiner Weise verändert hat. Mein Verstand ist so außergewöhnlich mächtig wie immer!!
    An dieser Stelle wird die Schrift schmierig, vermutlich deshalb, weil Hetzig zu sabbern begann.
    Oh, wie sie mich über die Jahre hinweg zurückgehalten haben, jene Würmer und Memmen, die allein durch Glück zu meinen Vorgesetzten wurden! Sie haben über mich gelacht! ABER JETZT LACHEN SIE NICHT!!! Selbst diejenigen, die behaupteten, Freunde zu sein, O JA sie behinderten mich nur. Was ist mit den Warnungen?, fragten sie. Warum standen auf dem Deckel des Krugs, in dem du die Pläne gefunden hast, die Worte »Auf keinen Fall öffnen!« in fünfzehn Sprachen eingraviert?, fragten sie. Feiglinge! So genannte »Kumpel«! Von einem Schwärmer bewohnte Wesen werden paranoid und verrückt, sagten sie! Schwärmer können nicht kontrolliert werden, quiekten sie!! GLAUBT DAS JEMAND VON UNS AUCH NUR FÜR EINE SEKUNDE??? Oh, welcher RUHM ERWARTET MICH!!! Jetzt habe ich mein Leben von solcher Nichtswürdigkeit gesäubert!!! Und was jene betrifft, die selbst jetzt noch so RESPEKTLOS, JA RESPEKTLOS sind, an meine Tür zu klopfen, wegen der Dinge, die ich mit dem Erzkanzler und dem Akademischen Rat gemacht habe... WIE KÖNNEN SIE ES WAGEN, ÜBER MICH ZU URTEILEN!!!!! Wie alle Insekten HABEN SIE KEINE VORSTELLUNG VON GRÖSSE!!!!! ICH WERDE ES IHNEN ZEIGEN!!!!! Aber. ich. habelgh... dammt!!!!!! Hämmernnnn dfgujf blort...
    Und hier endet die Schrift. Neben dem Buch liegt eine kleine Karte, auf die vor langer Zeit ein Zauberer geschrieben hat: Alles, was von Professor Hetzig gefunden werden konnte, wurde in einem Krug im Rosengarten bestattet. Wir raten allen Forschungsstudenten, dort ein wenig Zeit zu verbringen und über die Umstände seines Todes nachzudenken.
    Der Mond nahm zu. Ein konvexer Mond wurde er genannt. Es ist eine der langweiligeren Mondphasen, und sie wird nur selten irgendwo abgebildet. Vollmond und Halbmond bekommen die ganze Aufmerksamkeit.
    Rob Irgendwer saß allein auf dem Grabhügel, direkt neben dem falschen Kaninchenloch, und blickte zu den fernen Bergen, wo der Schnee auf den Gipfeln im Mondschein glänzte.
    Eine Hand berührte ihn sanft an der Schulter.
    »Es sieht dir gar nicht ähnlich, dass du jemanden an dich heranschleichen lässt, Rob Irgendwer«, sagte Jeannie und setzte sich neben ihn.
    Rob Irgendwer seufzte.
    »Der Doofe Wullie hat mir berichtet, dass du nichts mehr isst«, sagte

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