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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Ohren eines Hundes. Sie hatte ihr Alter unter den Füßen gespürt und gefühlt, wie die Hügel lebten. Und sie erinnerte sich an den Gedanken, dass man die Welt nicht lange auf diese Weise wahrnehmen und Mensch bleiben konnte.
    »Du hast die richtigen Stiefel, um mit dem Fuß aufzustampfen«, sagte
    Annagramma. Wieder ertönte schlecht verborgenes Kichern. »Eine Feenkönigin«, fügte sie hinzu. »Oh, ich bin sicher, dass du sie vertrieben hast. Warum sollte man nicht träumen?«
    »Ich lüge nicht«, sagte Tiffany, aber niemand hörte ihr zu.
    Verdrossen und verärgert beobachtete sie, wie die Mädchen die Vier Ecken der Welt öffneten und den Kreis riefen, wenn sie nichts verwechselte. Es dauerte eine Weile. Es wäre leichter gewesen, wenn sie alle gewusst hätten, worauf es ankam, aber in Annagrammas Nähe war es schwer zu wissen, was man tun sollte, denn dauernd korrigierte sie alle. Mit einem großen Buch in den Armen stand sie da.
    ». und jetzt du, Gertrude, geh entgegengesetzt, nein, das ist die andere Richtung, ich muss es dir buchstäblich tausendmal gesagt haben, und Lulu. wo ist Lulu? Da solltest du nicht stehen! Nimm den geläuterten Kelch — nein, nicht den, ich meine den ohne Griffe. ja. Harrieta, halt den Stab der Luft etwas höher. Er muss in der Luft sein, wenn du verstehst, was ich meine. Und um Himmels willen, Petulia, bitte versuch, etwas würdevoller auszusehen. Mir ist klar, dass du dann kaum talentiert bist, aber du solltest dir wenigstens Mühe geben. Übrigens möchte ich dich darauf hinweisen, dass niemals eine Anrufung geschrieben wurde, die mit >Ähm< beginnt, oder ich müsste mich sehr täuschen. Harrieta, ist das der Kessel des Meeres? Sieht das auch nur wie der Kessel des Meeres aus? Ich glaube nicht. Was war das für ein Geräusch?«
    Die Mädchen sahen nach unten. »Dimity ist auf den Ring der Unendlichkeit getreten, Annagramma«, sagte eins.
    »Doch nicht auf den mit den echten Staubperlen?«, fragte Annagramma mit gepresster Stimme.
    »Ähm, doch«, sagte Petulia. »Aber bestimmt tut es ihr sehr Leid. Ähm. soll ich Tee kochen?«
    Das Buch klappte zu.
    »Was hat es für einen Sinn?«, wandte sich Annagramma an die Welt im Großen und Ganzen. »Was. Hat. Es. Für. Einen. Sinn? Wollt ihr den Rest eures Lebens als Dorfhexen verbringen, die Furunkel und Warzen für eine Tasse Tee und einen Keks heilen? Wollt ihr das?«
    Die versammelten Hexen scharrten mit den Füßen, und es erklang ein allgemeines Murmeln, das nach »Nein, Annagramma« klang.
    »Ihr habt doch Frau Ohrwurms Buch gelesen, oder?«, fragte Annagramma. »Nun?«
    Petulia hob nervös die Hand. »Ähm.«, begann sie.
    »Petulia, ich habe dir buchstäblich eine Million Mal gesagt, dass. Du. Nicht. Jeden. Satz. Mit >ähm< anfangen sollst.«
    »Ähm.«, sagte Petulia und zitterte vor Nervosität.
    »Meine Güte, sprich endlich! Zögere nicht dauernd!«
    »Ähm.«
    »Petulia!«
    »Ähm.«
    »Du könntest dich wenigstens bemühen. Ganz ehrlich, ich weiß beim besten Willen nicht, was mit euch allen los ist!«
    Ich weiß es, dachte Tiffany. Du bist wie ein Hund, der den Schafen dauernd zusetzt. Du lässt ihnen keine Zeit, dir zu gehorchen, und du gibst ihnen nicht zu verstehen, wann sie etwas richtig machen. Du bellst immerzu.
    Petulia brachte keinen Ton mehr hervor.
    Annagramma legte das Buch auf einen Baumstamm. »Wir haben den Moment völlig verloren«, sagte sie. »Also können wir genauso gut Tee trinken. Bitte beeil dich, Petulia.«
    Petulia griff erleichtert nach dem Kessel. Die Mädchen entspannten sich ein wenig.
    Tiffany sah auf das Buch und las:
    Die Höhere MagieH von Letiza Ohrwurm, Hexe
    »Magie mit einem H?«, fragte sie laut. »Magie hhh?«
    »Das ist Absicht«, sagte Annagramma kühl. »Frau Ohrwurm meint, wenn wir irgendwelche Fortschritte erzielen wollen, müssen wir die höhere Magie von der gewöhnlichen unterscheiden.«
    »Von der gewöhnlichen Magie?«, wiederholte Tiffany.
    »Genau. Kein Murmeln in Hecken. Richtige heilige Kreise, niedergeschriebene Zauberformeln. Eine angemessene Hierarchie. Schluss damit, dass alle herumlaufen und machen, was sie wollen. Richtige Zauberstäbe und keine schmutzigen Stöcke. Professionalität mit Respekt. Absolut keine Warzen. Nur so kommen wir voran.«
    »Ich glaube.«, begann Tiffany.
    »Mir ist gleich, was du glaubst, denn du weißt noch nicht genug«, sagte Annagramma scharf. Sie wandte sich an die anderen Mädchen. »Haben wir wenigstens etwas für den

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