Ein Hut voller Sterne
Hexenwettbewerb in diesem Jahr?«, fragte sie.
Köpfe nickten, und wieder erklang ein allgemeines Murmeln, das diesmal wie »Ja« klang.
»Was ist mit dir, Petulia?«, fragte Annagramma.
»Ich mache den Schweinetrick, Annagramma«, antwortete Petulia unterwürfig.
»Na schön. Darin bist du fast gut«, sagte Annagramma und deutete im Kreis von einem Mädchen aufs andere. Sie nahm ihre Antworten mit einem Nicken entgegen, und schließlich kam sie zu Tiffany.
»Weicher Nelly?«, fragte sie, was kichernde Erheiterung hervorrief.
»Was hat es mit dem Hexenwettbewerb auf sich?«, fragte Tiffany. »Fräulein Tick hat ihn erwähnt, aber ich weiß nichts darüber.«
Annagramma seufzte laut.
»Erklär du es ihr, Petulia«, sagte sie. »Immerhin hast du sie hierher gebracht.«
Zögernd und mit vielen »Ähms« und Blicken auf Annagramma erklärte Petulia den Hexenwettbewerb. Ähm, bei der Gelegenheit trafen sich die Hexen aus den Bergen, um alte Freunde wiederzusehen, über die letzten Neuigkeiten zu reden und, ähm, zu klatschen. Es kamen auch normale Leute, und es gab einen Markt und Ausstellungen.
Es war ein recht, ähm, großes Ereignis. Und am Nachmittag erhielten die Hexen Gelegenheit, einen Zauber oder etwas Besonderes zu zeigen, an dem sie gearbeitet hatten, was sich großer Beliebtheit erfreute.
Für Tiffany klang es nach einem Schäferhundwettbewerb, ohne die Hunde und Schafe. In diesem Jahr fand der Hexenwettbewerb in Steilklippe statt, und das war nicht weit entfernt.
»Und gibt es einen Preis?«, fragte Tiffany.
»Ähm, o nein«, antwortete Petulia. »Alles findet allein aus Spaß und im Geiste guter Kamerad. ich meine, guter Schwesternschaft statt.«
»Ha!«, sagte Annagramma. »Das glaubt nicht einmal sie! Es ist ohnehin alles festgelegt. Frau Wetterwachs bekommt den ganzen Applaus. Sie gewinnt immer, ganz gleich, was sie macht. Sie pfuscht mit dem Denken der Leute herum und bringt sie dazu, sie für gut zu halten. Gegen einen Zauberer könnte sie nicht einmal fünf Minuten bestehen. Zauberer befassen sich mit echter Magie. Und außerdem ist sie wie eine Vogelscheuche gekleidet! Unwissende alte Frauen wie sie sind dafür verantwortlich, dass die Hexerei weiterhin in der Vergangenheit wurzelt — darauf weist Frau Ohrwurm im ersten Kapitel hin!«
Ein oder zwei Mädchen wirkten unsicher. Petulia warf sogar einen Blick über die Schulter.
»Ähm, die Leute sagen, dass sie Erstaunliches vollbracht hat, Annagramma«, meinte sie. »Und, ähm, sie sagen auch, dass sie Leute über Meilen hinweg beobachten und belauschen kann.«
»Ja, das sagen die Leute«, erwiderte Annagramma. »Weil sie sich alle vor ihr fürchten! Sie ist ja so eine Tyrannin! Das macht sie: Sie tyrannisiert die Leute und bringt ihr Denken durcheinander! Das ist alte Hexerei. Nur einen Schritt vom Gackeln entfernt, meiner Meinung nach. Es heißt, sie ist halb verrückt.«
»Mir erschien sie nicht verrückt.«
»Wer hat das gesagt?«, schnappte Annagramma.
Alle sahen Tiffany an, die sich plötzlich wünschte, nicht gesprochen zu haben. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr.
»Sie war nur ein bisschen alt und streng«, sagte sie. »Aber auch recht. höflich. Und sie hat nicht gegackelt.«
»Bist du ihr begegnet?« »Ja.«
»Sie hat mit dir gesprochen?«, knurrte Annagramma. »Bevor oder nachdem du die Feenkönigin vertrieben hast?«
»Kurz danach«, sagte Tiffany, die an Ironie nicht gewöhnt war. »Sie kam mit einem Besen«, fügte sie hinzu. »Und ich sage die Wahrheit.«
»Natürlich«, erwiderte Annagramma und lächelte grimmig. »Und sie hat dir gratuliert, nehme ich an.«
»Eigentlich nicht«, sagte Tiffany. »Sie schien zufrieden zu sein, aber es ließ sich kaum feststellen.«
Und dann sagte Tiffany etwas wirklich Dummes. Noch lange danach, lange nachdem andere Dinge geschehen waren, sang sie »La, la, la«, um die Erinnerung daran zu überdecken, wenn etwas ihre Gedanken zu diesem Abend zurücklenkte.
Sie sagte: »Sie hat mir diesen Hut gegeben.«
Und alle Mädchen fragten wie aus einem Mund: »Welchen Hut?«
Petulia begleitete sie zur Hütte zurück. Sie gab ihr Bestes und versicherte Tiffany, dass sie ihr glaubte, aber Tiffany wusste, dass sie nur nett war. Frau Grad versuchte, mit ihr zu reden, als sie die Treppe hochlief, aber sie verriegelte die Tür, streifte die Stiefel ab und legte sich aufs Bett, das Kissen über dem Kopf, um nicht mehr das Echo des Gelächters zu hören.
Unten sprach Frau Grad leise mit
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