Ein Hut voller Sterne
Seite geneigt. Sie hob ihn erneut, doch ihr Blick und der Schlag auf das Holz hatten die gewünschte Wirkung. Die Schwarze Meg duckte sich.
»Keine Spielchen mehr!«, zischte Tiffany und ließ den Besen sinken.
Die Ziege stand vollkommen still. Tiffany melkte sie, trug den Eimer in die Molkerei, wog ihn, schrieb die Menge auf die Schiefertafel an der Tür und schüttete die Milch in ein großes Becken.
Die anderen Ziegen waren fast ebenso schlimm wie die Schwarze
Meg, aber eine Herde lernt schnell.
Zusammen gaben sie knapp vierzehn Liter Milch, und das war recht wenig für zehn Ziegen. Tiffany schrieb es ohne große Begeisterung auf, starrte ins Leere und drehte die Kreide hin und her. Was hatte dies für einen Sinn? Am vergangenen Tag war sie voller Pläne für Käseexperimente gewesen, und jetzt erschien ihr Käse langweilig.
Warum war sie hier, erledigte dumme Arbeiten und half Menschen, die zu dumm waren, sich selbst zu helfen? Sie konnte. alles tun!
Sie blickte auf den geschrubbten Holztisch.
Jemand hatte mit Kreide auf das Holz geschrieben. Und das Stück Kreide steckte noch in ihrer Hand.
»Petulia ist gekommen, um dich zu besuchen«, sagte Frau Grad hinter ihr.
Tiffany schob rasch einen Milcheimer über die Worte und drehte sich schuldbewusst um.
»Was?«, fragte sie. »Warum?«
»Nur um zu sehen, ob mit dir alles in Ordnung ist, glaube ich«, sagte Frau Grad und beobachtete Tiffany aufmerksam.
Das pummelige Mädchen stand sehr nervös in der Tür, den spitzen Hut in den Händen.
»Ähm, ich wollte sehen, wie es dir, ähm, geht.«, murmelte Petulia und sah Tiffany direkt auf die Stiefel. »Ähm, ich glaube, niemand wollte unfreundlich sein.« »Du bist nicht sehr intelligent und zu dick«, sagte Tiffany. Sie blickte einen Moment in das runde, rosarote Gesicht und wusste Bescheid. »Und du hast noch einen Teddybär hilf mir und glaubst an Elfen.«
Sie warf die Tür zu, kehrte in die Molkerei zurück und blickte in die Becken mit der frischen und der geronnenen Milch, als sähe sie sie zum ersten Mal.
Gut im Käsemachen. Das gehörte zu den Dingen, an die man sich über sie erinnerte: Tiffany Weh, braunes Haar, gut im Käsemachen. Doch jetzt wirkte die Molkerei falsch und unvertraut.
Sie knirschte mit den Zähnen. Gut im Käsemachen. War das wirklich das, was sie wollte? Von all den Dingen, die man in der Welt sein konnte — wollte sie einfach nur als verlässliche Person in Hinsicht auf geronnene Milch gelten? Wollte sie wirklich jeden Tag damit verbringen, Fliesen zu schrubben, Eimer und Platten zu waschen und auch. und das komische Drahtding dort drüben.
.Käseschneider.
. den Käseschneider? Wollte sie ihr ganzes Leben.
Moment mal.
»Wer ist da?«, fragte Tiffany. »Hat gerade jemand >Käseschneider< gesagt?«
Sie ließ einen argwöhnischen Blick durch den Raum schweifen, als könnte sich jemand hinter den Bündeln aus getrockneten Kräutern verbergen. Oswald kam nicht infrage. Er war fort, und außerdem hatte er nie gesprochen.
Tiffany zog den Eimer fort, spuckte auf die Hand und rieb das mit Kreide geschriebene
... weg. Das heißt, sie versuchte, es wegzureiben. Aber die Hand griff nach der Tischkante und hielt sich daran fest, so sehr sie auch zog. Sie fuchtelte mit der linken Hand, stieß einen Eimer mit Milch um, die über die beiden Worte floss. und plötzlich ließ die linke Hand los.
Die Tür öffnete sich, und beide Frau Grad standen da. Wenn sie so erschienen, Seite an Seite, hatte sie etwas Wichtiges zu sagen.
»Ich möchte dir mitteilen, Tiffany, dass du meiner Meinung nach.«
». sehr unfreundlich zu Petulia gewesen.«
». bist. Sie ist weinend fortgegangen.«
Sie musterte Tiffany. »Ist alles in Ordnung mit dir, Kind?«
Tiffany schauderte. »Äh. ja. Alles in Ordnung. Ich fühle mich ein bisschen seltsam. Ich habe eine Stimme in meinem Kopf gehört. Aber jetzt ist sie weg.«
Frau Grad sah sie an, die Köpfe zur Seite geneigt, den einen nach rechts, den anderen nach links.
»Wie du meinst. Ich ziehe mich jetzt besser um. Wir brechen bald auf. Heute gibt es viel zu tun.«
»Viel zu tun«, wiederholte Tiffany schwach.
»Ja. Da ist Schlappwicks Bein, und ich muss mir das kranke Grimmlich-Baby ansehen, und es ist eine Woche her, seit ich zum letzten Mal Sicherlich Unten besucht habe, und, mal sehen, Herr Kiebitz hat erneut die Kribbelitis, und ich sollte einen Moment Zeit finden, um mit Frau Schlopps zu reden. und dann muss das Mittagessen für Herrn Weball
Weitere Kostenlose Bücher