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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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schlagen...
    Als der Besen fortflog, flüsterten Stimmen im hohen Gras des Gartens.
    »Oh, wir sin' zu spät gekommen, Rob. Das war der Schwärmer, und ob.«
    »Ja, aber hast du den Fuß gesehen? Der Schwärmer hat noch nicht gewonnen — unsere Hexe is' irgendwo da drinnei Sie kämpft dagegen an! Er hat nich'gewonnen, solange es noch einen kleinen Teil von ihr gibt! Wullie, hör endlich auf damit, nach den Äpfeln zu greifen!«
    »Ich sage dies nich' gern, Rob, aber niemand kann gegen einen Schwärmer kämpfen. Es is' so, als kämpfte man gegen sich selbst. Je mehr man kämpft, desto mehr nimmt der Schwärmer von einem. Und wenn er alles hat.«
    »Spül dir den Mund mit Igelpisse aus, Großer Yan! So was wird nie nich' passieren...«
    »Potzblitz! Da kommt die große Hexe!«
    Eine Hälfte von Frau Grad trat in den ruinierten Garten.
    Sie sah dem davonfliegenden Besen nach und schüttelte den Kopf.
    Der Doofe Wullie stand im Freien und hatte versucht, einen heruntergefallenen Apfel fortzutragen. Er wandte sich zur Flucht und wäre auch entkommen, wenn das Schicksal keine Kollision mit einem Keramik-Gartenzwerg vorgesehen hätte. Benommen prallte er ab, taumelte umher und versuchte, den Blick auf die große, dicke, pausbäckige Gestalt vor ihm zu richten. Er war viel zu zornig, um das Klacken des Gartentors und die sich nähernden Schritte zu hören.
    Wenn sich einer der Wir-sind-die-Größten zwischen Weglaufen und Kampf entscheiden muss, so denkt er nicht zweimal darüber nach. Er denkt überhaupt nicht darüber nach.
    »Was grinste so, Kumpel?«, fragte er. »Ach, hältst dich wohl für 'ne große Nummer, nur wegen der Angelrute, was?« Er ergriff mit jeder Hand ein rosarotes, spitzes Ohr und zielte mit dem Kopf auf etwas, das sich als eine recht harte Keramik-Nase erwies. Sie zerbrach, wie die meisten Dinge unter solchen Umständen, aber sie bescherte dem kleinen Mann erneute Benommenheit und ließ ihn in Kreisen umherwanken.
    Zu spät bemerkte er Frau Grad, die sich ihm vom Gartentor her näherte. Er wollte fliehen und geriet dabei in die Hände der anderen Frau Grad.
    Ihre Finger schlossen sich um ihn.
    »Ich bin eine Hexe, weißt du«, sagte sie. »Und wenn du nicht sofort aufhörst zu zappeln, unterziehe ich dich der schrecklichsten aller Foltern. Weißt du, was ich meine?«
    Der Doofe Wullie schüttelte entsetzt den Kopf. Lange Jahre des Jonglierens hatten Frau Grad einen stählernen Griff gegeben. Unten im Gras lauschten die anderen Kobolde so angestrengt, dass es schmerzte.
    Frau Grad hielt den Doofen Wullie etwas näher an ihren Mund. »Ich lasse dich jetzt gehen, ohne dir Gelegenheit zu geben, den zwanzig Jahre alten Single Malt MacAbre zu probieren, den ich im Küchenschrank habe«, sagte sie.
    Rob Irgendwer sprang auf. »Ach, Potzblitz, Gnädigste, wie kann man nur mit so was drohen? Hast du denn nich' einen Tropfen Gnade in dir?«, rief er. »Was bist du doch für eine grausame Hexe.« Er unterbrach sich. Frau Grad lächelte. Rob Irgendwer sah sich um, warf sein Schwert zu Boden und sagte: »Ach, Potzblitz j«
    Die Wir-sind-die-Größten respektierten Hexen. Und diese hatte einen großen Laib Brot hervorgeholt und eine volle Flasche Whisky auf den Tisch gestellt. Eine solche Person verdiente Respekt.
    »Ich habe natürlich von euch gehört, und Fräulein Tick hat euch erwähnt«, sagte Frau Grad und beobachtete die Kobolde beim Essen, was nicht ganz einfach war. »Aber ich dachte immer, ihr wäret ein Mythos.«
    »Ja, und das bleiben wir lieber, wenn du erlaubst«, erwiderte Rob Irgendwer und rülpste. »Es is' schon schlimm genug, dass die Ahr-kälo-Gie-Männer unsere Hügel aufgraben wollen, von den Volkskundefrauen, die Bilder von uns machen möchten, ganz zu schweigen.«
    »Und ihr wacht über Tiffanys Farm, Herr Irgendwer?«
    »Ja, das machen wir, und zwar völlig umsonst«, erwiderte Rob Irgendwer mit fester Stimme.
    »Wir nehmen nur 'n paar Eier und Obst und alte Kleidung und.«, begann der Doofe Wullie.
    Rob warf ihm einen strengen Blick zu.
    »Äh. war das eine von diesen Gelegenheiten, bei denen ich meinen großen Mund besser nich' aufmachen sollte?«
    »Ja, das war eine«, bestätigte Rob. Er wandte sich wieder an die beiden Frau Grad. »Na ja, wir nehmen das eine oder andere, das so herumliegt.«
    ». in verschlossenen Schränken und so.«, fügte der Doofe Wullie fröhlich hinzu.
    ». Dinge, die niemand vermisst, und dafür behalten wir die Schafe im Auge«, sagte Rob und sah seinen Bruder

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