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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Dinge in die Hand nehmen und ihr Leben unter Kontrolle bringen. Mit Schwung und Elan.
    Das grüne Kleid war zerknittert und musste eigentlich gewaschen werden. Das alte blaue lag in der Kommode, aber aus irgendeinem Grund erschien es ihr nicht richtig, es jetzt zu tragen. Sie musste mit dem grünen vorlieb nehmen, bis sie ein anderes bekam.
    Tiffany wollte die Stiefel anziehen, zögerte und starrte auf sie hinab.
    Nein, sie waren nicht geeignet, nicht jetzt. Tiffany holte die neuen, glänzenden hervor und zog sie an.
    Sie fand beide Frau Grad draußen im nassen Garten, im Nachthemd. Traurig sammelte sie die Reste von Traumfängern ein und hob Äpfel auf. Sogar ein Teil des Gartenschmucks war zerfetzt, doch die irre grinsenden Gnome waren unglücklicherweise der Zerstörung entgangen.
    Frau Grad strich sich das Haar aus einem Augenpaar und sagte: »Sehr seltsam. Alle Fluchnetze scheinen explodiert zu sein. Selbst die Langeweilesteine sind entladen! Ist dir irgendetwas aufgefallen?«
    »Nein, Frau Grad«, erwiderte Tiffany sanft.
    »Und all die alten Wirrwarrs im Arbeitsraum sind zerrissen! Ich weiß natürlich, dass sie eigentlich nur noch Zierde waren und kaum mehr Kraft hatten, aber etwas wirklich Seltsames muss geschehen sein.«
    Die doppelte Frau Grad bedachte Tiffany mit einem Blick, den sie vermutlich für schlau und listig hielt, wodurch sie aber nur ein wenig krank aussah.
    »Das Gewitter scheint etwas magisch gewesen zu sein. Ihr Mädchen habt gestern Abend doch nichts. Sonderbares angestellt, oder?«, fragte sie.
    »Nein, Frau Grad. Ich habe die anderen Mädchen für ein wenig dumm gehalten.«
    »Weil nämlich Oswald verschwunden ist«, sagte Frau Grad. »Er reagiert sehr empfindlich auf Atmosphären.«
    Tiffany brauchte einige Sekunden, um zu verstehen, wovon Frau Grad sprach. Dann sagte sie: »Aber er ist doch immer hier!«
    »Ja, solange ich mich zurückerinnern kann!«, bestätigte Frau Grad.
    »Hast du versucht, einen Löffel in das Fach mit den Messern zu legen?«
    »Ja, natürlich! Es hat nicht einmal leise gerasselt!«
    »Was ist mit einem fallen gelassenen Apfelkern? Er hebt ihn immer sofort auf.«
    »Das habe ich als Erstes versucht!«
    »Was ist mit dem Salz-und-Zucker-Trick?«
    Frau Grad zögerte. »Nein.« Ihre Miene erhellte sich. »Das liebt er, also muss er erscheinen.«
    Tiffany holte den großen Beutel Salz und einen anderen mit Zucker und gab beides in eine Schüssel. Dann verrührte sie die kleinen weißen Kristalle mit der Hand.
    Sie hatte herausgefunden, dass dies eine ideale Möglichkeit war, Oswald beschäftigt zu halten, während sie kochte. Er konnte einen ganzen glücklichen Nachmittag damit verbringen, die Salz- und Zuckerkörner voneinander zu trennen und in den richtigen Beuteln zu verstauen. Doch jetzt lag die Mischung einfach nur da, oswaldlos.
    »Na schön, ich durchsuche das Haus«, sagte Frau Grad, als ob das geeignet wäre, einen Unsichtbaren zu finden. »Kümmere dich um die Ziegen. Und dann müssen wir versuchen, uns daran zu erinnern, wie man den Abwasch erledigt!«
    Tiffany ließ die Ziegen aus dem Stall. Die Schwarze Meg trat normalerweise sofort aufs Melkpodest und warf ihr einen erwartungsvollen Blick zu, als wollte sie sagen: Ich habe mir einen neuen Trick einfallen lassen.
    Aber nicht heute. Als Tiffany in den Stall sah, drängten sich die Ziegen auf der anderen Seite in einer dunklen Ecke zusammen. Sie schienen der Panik nahe zu sein, und ihre Nüstern blähten sich auf. Die Tiere liefen hin und her, als Tiffany näher trat, aber sie schaffte es, die Schwarze Meg am Halsband zu fassen. Die Ziege leistete Widerstand, als Tiffany sie zum Melkpodest zog. Sie kletterte nur deshalb hinauf, weil sie sonst den Kopf verloren hätte, stand dort und schnaufte und meckerte.
    Tiffany starrte die Ziege an. Ihre Knochen fühlten sich an, als juckten sie. Sie wollte. aktiv werden, den höchsten Berg erklettern, in den Himmel springen, um die Welt laufen. Und sie dachte: Das ist dumm, ich beginne jeden Tag mit einem geistigen Kräftemessen mit einem Tier!
    Also, zeigen wir diesem Geschöpf, wer das Sagen hat.
    Tiffany nahm den Besen, der dazu diente, das Melkzimmer zu fegen. Die Schlitzaugen der Schwarzen Meg wurden groß vor Angst, und der Besen machte Bammi
    Er traf das Melkpodest. Tiffany hatte nicht daneben schlagen wollen. Es war ihre Absicht gewesen, der Schwarzen Meg die Tracht Prügel zu verpassen, die sie verdiente, aber irgendwie hatte sich der Besen in ihrer Hand zur

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