Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
Vom Netzwerk:
möglicherweise keine wirklich zutreffende Beschreibung: Als ich zur Bühne ging, sah ich ODB mit heruntergelassenen Hosen vor dem Publikum stehen, sein Schwanz hing heraus und er rauchte PCP und gab es an Leute in der Menge weiter. Ich konnte es einfach nicht glauben. Für mich war das das Schrägste, was ich je in meinem Leben gesehen hatte.
    Als einer der Jungs auf der Bühne mich entdeckte, forderte er mich auf, hochzukommen. Mit meiner Kamera in der Hand sprang ich also hinauf und filmte auf der Bühne zwei kurze Videos. Im ersten Streifen ist ODB kaum noch zu irgendetwas in der Lage. Er rappt zwar, doch vornüber gebeugt, kann kaum mehr aufrecht stehen und ist eindeutig neben der Spur. Im zweiten Video, das nur fünf Minuten nach dem ersten gedreht wurde, sitzt er auf dem Schlagzeug-Podium, hält in einer Hand das Mikro, in der anderen das PCP und ist völlig weggetreten. Kann sein, dass in mir genau in jenem Moment zum ersten Mal die Frage aufkeimte, ob in der Hip-Hop-Szene für mich nicht auch ein Plätzchen frei wäre. Ich meine, den Schwanz rausziehen, PCP rauchen und auf der Bühne wegtreten konnte ich schließlich auch. Schien also genau mein Fall zu sein.
    Letztendlich nahm ich dann auf jeden Fall am Tag nach meinem Rendezvous mit ODB ein Intro für ein Mixtape mit DJ Whoo Kid auf. Whoo Kid war der Haupt-DJ und -Produzent für 50 Cent und dessen G-Unit-Crew. Er hatte die Idee gehabt, ein »Wildboyz«-Mixtape zu machen, also rief er an und wollte wissen, ob ich mit meiner Stimme dabei sein könnte. Die Sache hatte nichts mit unserer TV-Show zu tun – die Aufnahmen waren nur dazu gedacht, ein paar Titel von 50 Cent, The Game, Young Buck und noch ein paar anderen der G-Unit-Rapper zu untermalen – , aber sie schien Spaß zu versprechen.
    Als ich Whoo Kid im Studio traf, zündeten wir uns erst ein paar Joints an und dann behängten er und ein paar andere der anwesenden Typen mich mit Klunkern, die 50 Cent gehörten und mehrere 100 000 Dollar wert waren, damit ich in die rechte Stimmung kam. Als der Toningenieur die Aufnahmetaste drückte, kam als erster Spruch aus meinem Mund: »Ich bin kein rassistischer Knochen, aber ich möchte mich gerne als Nigger bezeichnen.«
    Ich arbeitete damals noch mit Dunlap zusammen, der im Kontrollraum auf der anderen Seite des Fensters zum Studio saß. Dunlap ließ sich nicht so leicht erschrecken und war wirklich kaum aus der Fassung zu bringen. Doch als er das N-Wort aus meinem Munde hörte, konnte ich sehen, wie sein Gesicht jegliche Farbe verlor. Mit einem Mal wirkte er so panisch, wie ich es bei ihm bislang noch nie gesehen hatte.
    So blöd das auch klingen mag, ich wollte mit dem, was ich da gesagt hatte, niemanden beleidigen. Eigentlich war es sogar gut gemeint. Wenn Menschen jeder Hautfarbe als »Nigger« betrachtet werden konnten, so verlor meiner Ansicht nach das Wort seine Bedeutung. Es war nichts, was ich mit Bedacht gesagt hätte. Ich neigte schlicht schon immer dazu, mit allem herauszuplatzen, was mir gerade durch den Kopf schoss. Ich bin sicher, dass mein Urteilsvermögen durch all den Alkohol und die Drogen, die ich mir in meinen Körper gestopft hatte, gelinde gesagt leicht beeinträchtigt war, doch hatte ich wirklich das Gefühl meinen Beitrag zum Abbau der Spannungen zwischen den Rassen zu leisten. Was Whoo Kid betraf, so war er offenbar nicht im Geringsten beleidigt.
    DJ Whoo Kid (DJ/Produzent der G-Unit): Alle Leute im Studio waren ganz aufgeregt, weil er Steve-O war. Er wirkte wirklich nicht wie ein Rassist. Ich habe diese Sache mit dem Video aufgenommen – die Leute guckten es sich bloß an und lachten darüber. Da war kein » Scheiß Steve-O! « zu hören. Das war nicht so wie mit diesem Schauspieler, als der das N-Wort in den Mund nahm. Das konnte man gar nicht vergleichen. Steve versuchte echt, sich tief in diese Angelegenheit, die man Hip-Hop nennt, reinzuknien. Es war eine sonderbare Methode, aber ich glaube, er wollte wirklich ein Nigga sein, N-I-G-G-A, wie unsereins es ausspricht. Er wollte zu uns gehören.
    Nachdem Whoo Kid gemerkt hatte, dass ich dazu bereit war, im Prinzip alles ins Mikrofon reinzuquatschen, solange ich mir nur davon versprach, Leute damit zum Lachen zu bringen oder eine Reaktion aus ihnen herauszukitzeln, ging er noch begeisterter zur Sache. Ich erzählte Blödsinn über die Rapper, mit denen sich die G-Unit zu jener Zeit gerade angelegt hatte – Ja Rule, Joe Budden – und sprach jede Menge lächerliche, leere Drohungen

Weitere Kostenlose Bücher