Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
dummes – und beinahe gefährliches – Zeugs von mir zu geben. Zu jenem Zeitpunkt war Young Buck in eine gerichtliche Auseinandersetzung wegen eines Zwischenfalls verwickelt, der sich bei den Vibe Awards im Dezember 2004 ereignet hatte. Jemand hatte den Rapper Dr. Dre geschlagen und Young Buck war angeklagt, diesen jemand bei einer anschließenden Streiterei erstochen zu haben. Es gab ziemlich eindeutiges Videobeweismaterial zu diesem Zwischenfall, doch Buck stritt jegliches Fehlverhalten ab. Er war nur einen Monat zuvor angeklagt und auf Kaution freigelassen worden. Kaum kam ich mit ihm ins Gespräch, musste ich die Sache natürlich unbedingt ansprechen.
»He Buck, hätte jemand in meinem Beisein Dre eine geklatscht, hätte ich dieses Aas auch umgebracht«, meinte ich. »Aber egal, ich habe dieses Videomaterial gesehen. Das beweist gar nichts.« Ich kann mir nur ungefähr vorstellen, was Buck über diesen beknackten weißen Bubi gedacht haben mag, der sich da über all diesen Mist ausließ, von dem er absolut keine Ahnung hatte.
Während die anderen ihre Hotelzimmer bezogen, blieb ich draußen vor dem Haupteingang. Plötzlich klopfte mir einer der Begleiter der G-Unit auf die Schulter und gab mir Zeichen, ihm zu folgen. Wir waren mit diesen fetten Tournee-Bussen herumgereist, die an den Seiten mit riesigen, knallbunten Darstellungen der Musiker bemalt waren. Doch dieser Typ führte mich zu einem völlig neutral aussehenden Wohnmobil und forderte mich auf, hineinzugehen. Es war das Wohnmobil von 50 Cent. 50 Cent begrüßte mich freundlich, und ich holte sofort meine Videokamera hervor und filmte ihn dabei, wie er die Ansage für meine Mailbox aufnahm. Wir blieben eine Weile zusammen, und obwohl 50 Cent weder trinkt noch irgendwelche Drogen nimmt, war er mir gegenüber total cool.
Während des Konzerts an jenem Abend holte mich Young Buck zum »Rauchpausen«-Teil ihrer Show mit auf die Bühne. Er und ein paar andere Rapper zündeten sich auf der Bühne dicke Joints an und teilten sie mit mir. Ich war natürlich begeistert, zusammen mit der G-Unit auf der Bühne Gras rauchen zu können. Was mich betraf, so fühlte ich mich nun als einer von ihnen.
Im Anschluss an die Show lud Eminem, der als Aufmacher der Tournee gesetzt war, »als Gastgeber« zu einer Party ein, zu der er jedoch nicht erschien. Ich ging zusammen mit Kid Rock hin. Als ich das erste Mal mit Kid Rock abhing, machte ich eine abfällige Bemerkung, dass ich sehr beeindruckt sei, dass er einen Haarschnitt wie der Rapper Vanilla Ice hätte und seine Karriere erfolgreich verfolgen würde. Tatsache jedoch ist, dass dieser Kerl unglaublich begabt – er kann fast jedes Instrument in einem x-beliebigen Stil spielen – und darüber hinaus ein echt guter Kumpel ist. An jenem Abend stellte er sich hinter die Plattenspieler dieser Afterparty und brachte jede Menge Freestyle-Rhythmen. Ich war mehr als beeindruckt.
Whoo Kid drückte mir schließlich einen Schlüssel zu seiner Suite in die Hand, damit ich auf seinem Sofa übernachten konnte, aber zum Schlafen kam ich gar nicht. Ich blieb die ganze Nacht über wach und zog mir eine Linie Koks nach der anderen rein. Als Whoo Kid am nächsten Morgen aufstand, fand er es offenbar ziemlich unheimlich, dass ich immer noch wach war und immer noch kokste. Da die Busse in Richtung Arizona, der nächsten Station der Tournee, in ein paar Minuten starten sollten, kramte ich meine Sachen zusammen und folgte Whoo Kid zum Parkplatz.
Als wir draußen waren, erfuhr ich, dass 50 Cent das Hotel noch nicht verlassen hatte. Also machte ich mich bereit dafür, noch irgendetwas mit ihm für Paparazzi Stuntman zu filmen. Seitlich des Casinos befand sich eine große zweiläufige Betontreppe, und ich hatte mir schon seit Ewigkeiten vorgenommen, einmal mit einem Hotelpagen-Wägelchen Treppen hinunterzubrettern. Jetzt hatte ich die Gelegenheit, 50 Cent dafür zu gewinnen, mich anzuschieben. Ich bat ein paar der anderen Jungs, mir zu helfen, das Wägelchen auf den obersten Treppenabsatz zu schleppen. Als 50 Cent herauskam, fragte ich ihn, ob er glaube, dass ich es schaffen würde, mit dem Wägelchen die Treppe herunterzufahren. Er war auf jeden Fall bereit, mir bei meinem Versuch zu helfen.
Ich stieg also in das Wägelchen und er schubste mich die Treppe hinunter. Das war ein ziemlich schwungvolles Manöver und endete damit, dass das Wägelchen schon ziemlich schnell umkippte.
»Noch ein Versuch!«, brüllte ich. 50 Cent kam die Treppe
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