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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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Assistentin ein. Eine persönliche Assistentin brauchte ich vermutlich gar nicht, doch ich war inzwischen so irrational, unverlässlich und unberechenbar geworden, dass ich jemanden benötigte, der mir half, mein ewiges Chaos zu ordnen und all die Flüge umzubuchen, die ich ständig verpasste. In Wirklichkeit war sie für mich eher eine Art Babysitter.
    An die Zusage, die ich gemacht hatte, für Nummer Zwei dem Kokain abzuschwören, hielt ich mich mehr als ein Jahr, bis Januar 2007. Doch als ich erst einmal wieder damit angefangen hatte, entwickelte sich alles noch schlimmer als zuvor. Mitte 2007 ernährte ich mich praktisch nur noch von Koks, Alkohol und Stickstoff. Die Stimmen in meinem Kopf, die ich Monate zuvor zum ersten Mal gehört hatte, waren nun fast ständige Begleiter. Sie traten in zwei Grundvarianten auf: als Dämonen und als Engel. Die Dämonen ermutigten mich, mir noch mehr Drogen reinzuziehen – vor allem Stickstoff. Ließ ich das Schnüffeln mal sein oder dachte ich gar darüber nach, es ganz aufzugeben, nannten sie mich einen Schlappschwanz. Sie erklärten mir dann, ich sei nichts wert, ein Nichts, und dass ich weiterschnüffeln und meinen Atem anhalten sollte, bis ich erstickte. Die Engel versuchten mich davon zu überzeugen, dass ich nur außer Kontrolle geraten sei und aufhören müsse. Auf diese Stimmen reagierte ich oft genauso wie auf Leute, die zu mir sagten, ich hätte ein Drogenproblem: Ich bekam einen Wutanfall. Es kam regelmäßig vor, dass ich ganz allein vor dem Computer in meiner leeren Wohnung saß und schrie: »Halt ’ s Maul! Halt ’ s Maul! Mir geht es gut! Lass mich in Ruhe!«
    Eines Abends, nachdem ich Kat eine besonders gemeine Nachricht gesendet hatte, brüllte ich die Stimmen an und erklärte ihnen, dass es kein Fehler gewesen sei, diesen Text abzuschicken, obgleich ich ganz genau wusste, dass es falsch gewesen war. Als Entgegnung meinte die Stimme eines Engels in meinem rechten Ohr: »Du allein musst dich dafür verantworten.« Die Botschaft war klar und sie kam im Verlaufe meiner anschließenden Internetrecherche über die Welt der Geister immer wieder zum Vorschein: Wir haben den freien Willen, in diesem Leben jede Entscheidung zu treffen, die wir zu treffen wünschen, doch haben unsere Entscheidungen Konsequenzen, denen wir nicht entkommen können: Karma – ist ein Miststück.
    Die Stimmen teilten sich den Platz in meinem Kopf mit zunehmend häufiger auftretenden Halluzinationen. Und auch diese Fantasiegebilde schienen oft nur mein Bestes zu wollen. Einmal sah ich, wie Jens Kopf aus einer Kiste Bier hervorschoss und mit einer Videokamera durch meine Wohnung patrouillierte, um sicherzugehen, dass ich nicht noch mehr Drogen nahm. Ich beobachtete, wie diese Kiste Bier sich durch die Wohnung bewegte, während mich Jens Kopf mit einer Kamera überwachte. Ein anderes Mal sah ich eine Wand mit Regalen, auf denen meine Schuhe standen, die ungeduldig mit den Schuhspitzen auftippten und mir dabei erklärten, dass sie darauf warteten, dass ich meine Drogen wegwerfe.
    Ich halluzinierte sogar drei wirkungsvolle Einmischungen. Dabei erschienen mir Freunde, die sich in meiner Wohnung hinsetzten und ihre Besorgnis über meinen Zustand äußerten. Ich betrachtete diese Einmischungen als eine Art »göttliche Eingriffe«, und obwohl sie völlig fiktiv waren, blieben sie nicht ganz ohne Wirkung. Nach jedem dieser göttlichen Eingriffe ging ich zu Ryan oder J. P., erzählte, was passiert war, und schwor Stickstoff, Kokain oder beidem ab.
    Simonetti: Dann kam er runter in meine Wohnung und meinte: » Alter, ich bin Gott begegnet. Jetzt bin ich mit all dem fertig. « Ich antwortete dann nur: » Ist gut. Du musst jetzt erst mal etwas runterkommen, Mann. « Doch am nächsten Abend war er wieder dicht.
    Keine dieser Halluzinationen machte mir besonders Angst. Und das nicht etwa, weil sie nur in einem guten Sinne auf mich einwirken wollten. Ich war vielmehr überzeugt, dass ich die Grenze zur Welt der Geister überschritten und eine Ebene der Erkenntnis erreicht hatte, die höher lag als alles, was die meisten Leute je erreichen würden. Diese Halluzinationen erschienen mir so wirklich, so greifbar, dass es mir bis zum heutigen Tage schwerfällt, sie als bloß drogenbedingte Wahnvorstellungen abzutun. Ich hatte das Gefühl, sie würden mir tiefe Wahrheiten enthüllen, von denen mir einige noch immer gültig scheinen.
    Doch je weiter das Jahr 2007 fortschritt, desto schmerzvoller wurde –

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