Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
Werbevertrag mit ExtenZe – einer Firma, die penisvergrößernde Soft-Drinks produzierte. Und zu all dem hatte ich es jetzt auch noch mit einer Anklage wegen illegalen Kokainbesitzes zu tun.
In den Wochen vor meiner Festnahme hatten Papa und Cindy ohne mein Wissen mit Dr. Drew über einen Versuch gesprochen, mich in einer Entzugsklinik unterzubringen. Auf Dr. Drews Empfehlung hin engagierte Papa einen Anwalt, Barry Sands, der auf Mandanten spezialisiert war, die mit Alkohol- und Drogensucht zu kämpfen hatten. Barry suchte mich, zusammen mit dem Kautionsbürgen und Big Regg, am Tag meiner Freilassung im Gefängnis auf. Papa hatte ihnen das Versprechen abgenommen, mich noch am gleichen Tag zu einem Termin mit einem Psychiater der Suchtabhängigen-Station im Las Encinas Hospital zu bringen, dessen ärztlicher Direktor Dr. Drew war. Nachdem er mich zu meiner Wohnung gefahren hatte, ließ mich der Kautionsbürge daher schwören, dass ich den Termin mit dem Seelenklempner einhalten würde. Dann fuhren er und Barry weg. Da Brittany einen Model-Job in Orlando hatte, waren nur Regg und ich in der Wohnung.
Selbstverständlich durchforstete ich als Erstes meine Bude nach all den Drogen, die ich vor meiner Verhaftung versteckt hatte. Ich fand zwei Fläschchen Ketamin im Badezimmer und drei der Ein-Gramm-Beutelchen Kokain, die ich im »Rainbow« gekauft hatte. Regg drehte ein paar Joints und ich kippte ein paar Biere. Dann steckte ich das Ketamin aus einem der Fläschchen in die Mikrowelle, bis daraus Puder wurde, zog mir eine beängstigende Menge davon rein und füllte den Rest in das Zellophan-Papier meiner Zigarettenschachtel. Ich stopfte mir das Kokain, ein paar Joints, eine Handvoll Xanax und das Ketamin in die Taschen, schnappte mir zwei Bier und erklärte Regg, dass ich jetzt bereit sei für das Treffen mit dem Seelenklempner.
Auf der ganzen Fahrt zur Klinik trank und rauchte ich oder zog mir etwas in die Nase. Als wir ankamen, ging ich zum Empfangsbereich, kritzelte kaum lesbar meinen Namen auf ein Blatt, spazierte wieder nach draußen und köpfte noch eine Flasche Bier.
Big Regg: Dann meinte er: » Gut, ich war da, jetzt lass uns gehen. « Und ich: » Steve, du wirst hierbleiben. « Das konnte nicht gutgehen, denn er wurde richtig sauer auf mich: » Verdammt noch mal, du hast mir gar nichts zu befehlen. «
Wir fuhren also weiter zu Reggs Haus, und da kam mir eine Idee, die ich für ganz fantastisch hielt: Ich wollte mich dabei filmen, wie ich Regg das Jonglieren beibrachte. Der Fünfeinhalb-Minuten-Clip, der dabei herauskam, ist wirklich ziemlich schockierend: Ich habe kein Hemd an und unter meinem linken Nasenloch klebt ein Klumpen weißen Puders. Nach ein paar halbherzigen Versuchen, in Reggs Garten mit drei Limonen zu jonglieren, fange ich an herumzuspucken, zu brabbeln und unzusammenhängendes Zeug zu lallen. Dann gehe ich dicht vor die Kamera, halte meine Hände vor mein Gesicht, als läge darin eine winzige Erdkugel, und zitiere einen Rap-Song, den ich nur ein paar Tage zuvor in Atlanta aufgenommen hatte: »Gott ist Eins/Gott ist Zwei/Gott bin ich und seid ihr alle./Denkt über alles, was ihr tut, nach./Seid vorsichtig bei jeder Bewegung,/denn alles ist – wie wir – gefangen, klebt an der Zeit./Wir kleben an der Zeit, Mann./Sie ist die vierte Dimension.« Der Song hieß übrigens Spuck auf meinen Schwanz – ehrlich.
Da Regg seine Freundin von der Arbeit abholen sollte, fuhren wir los und ließen die Kamera die ganze Zeit über laufen. Während wir auf dem Parkplatz auf sie warteten, kletterte ich auf das Dach von Reggs Wagen, reckte meine Faust in die Luft und rief: »Gott ist die Sonne! Gott ist Eins!« Ein paar Wachleute sahen das und riefen die Polizei. Die Polizisten befragten mich – Frage: »Wo wohnen Sie zurzeit?« – Antwort: »Na ja, bin gerade aus dem Knast entlassen worden, weil ich Krawall gemacht hatte!« –, beschlossen jedoch, mich nicht weiter zu belangen. Das hat mich sicherlich davor bewahrt, nur wenige Stunden nach meiner Entlassung wieder hinter Gittern zu landen, obgleich ich mir damals über derlei Probleme keinerlei Gedanken machte.
Da ich dieses neue Filmmaterial für genial hielt, kehrten wir zu Reggs Haus zurück und stellten es umgehend online. Dann gingen wir zu einem Freund, der sich zu Hause ein Studio eingerichtet hatte und nahmen einen Song über Crack auf, den Regg geschrieben hatte. Zu diesem Zeitpunkt war mein Ketamin aufgebraucht, daher fing ich an, mir Koks
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