Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
steckten, die ich für meinen Schulball vorbereitet hatte. Wobei, dass er die Joints »entdeckt« hatte, zu viel gesagt wäre – die geöffnete Schachtel lag in der offenen Schublade meines Schreibtischs und war kaum zu übersehen. Als er mich damit konfrontierte, war ich tatsächlich unverschämt genug, sauer auf ihn zu reagieren. Ich erklärte ihm, dass ich 15 Pfund für das Gras bezahlt hätte und es für mich Diebstahl wäre, wenn er es mir wegnähme. Die Joints gab er mir zwar nicht zurück, doch er ersetzte mir die 15 Pfund, die ich postwendend in neues Hasch investierte.
Schließlich nahm ich dann dieses Hasch mit auf den Schulball. Erin, meine damalige Freundin, war schüchtern, total süß und hatte mit Drogen überhaupt nichts am Hut. Nach dem Schulball gab es noch eine von der Schule organisierte Party auf einem Themse-Schiff, doch als wir zur Anlegestelle kamen, um an Bord zu gehen, sah ich, dass jeder durchsucht wurde. Also meinte ich zu Erin: »Ich kann nicht auf das Schiff mitkommen. Sie werden mir mein Hasch abnehmen.«
Sie fragte mich daraufhin ganz direkt: »Was ist dir wichtiger – mit mir auf dieses Schiff zu gehen oder dein Hasch?« Ich drehte mich um und ging mit meinem Hasch nach Hause.
Am Anfang des elften Schuljahrs war ich nicht nur noch jungfräulich, sondern ganz allgemein waren meine Erfahrungen mit Mädchen sehr begrenzt. Bevor Erin und ich uns ab und zu trafen, hing ich eine Weile mit einem Mädchen namens Gwen herum, das ein Jahr jünger war als ich. Das hübscheste Mädchen der Schule war sie nicht, doch wir kamen uns näher, da wir zusammen Gras rauchten und Acid einwarfen. Ich lud sie an einem Wochenende um den Guy-Fawkes-Tag Anfang November 1990 herum ein, doch bei mir zu Hause zu übernachten. Für mich wurde das eine großartige Nacht: Ich durfte zum ersten Mal Brüste anfassen, kriegte zum ersten Mal einen heruntergeholt und geblasen und verlor meine Jungfräulichkeit. So denkwürdig der Sex für mich war, so wenig erinnernswert war er sicherlich für sie. Denn ich weiß noch, dass auf der Anlage Simon & Garfunkel liefen und ich schon fertig war, noch bevor der Song zu Ende war.
Meine Beziehung zu Gwen – wenn man es überhaupt eine Beziehung nennen konnte – verlief nach jener Nacht relativ schnell im Sande. Das sollte auch in der Folge ein immer wiederkehrendes Muster bei mir werden, das noch immer nicht ganz verschwunden ist – kaum hatte ich zum ersten Mal Sex mit Gwen, verlor ich auch schon das Interesse an ihr. Und es ist seit damals immer noch so, dass die einzige »Liebesbeziehung«, in die ich wirklich bereit war, Energie zu investieren, die zu Drogen und Alkohol war.
In meinem letzten Schuljahr startete ich einen dilettantischen Versuch, mit Drogen zu handeln. Ich kaufte 30 Gramm Gras und versuchte dann, es portionsweise in der Gegend um die Schule herum zu verkaufen. Das Witzige daran ist, dass mich ausgerechnet das Bemühen meines Vaters, mir mehr Verantwortungsgefühl im Umgang mit Geld beizubringen, zu diesem Handel inspirierte. Statt mir ein wöchentliches Taschengeld zu geben, drückte er mir zu Beginn des Semesters einen Haufen Kohle in die Hand und meinte, das müsse bis zum nächsten Semester reichen. Dieses Geld benutzte ich als Startkapital und legte den ganzen Betrag in Drogen an, die ich gewinnbringend an andere Jugendliche verkaufen wollte.
Das war allerdings keine besonders erfolgreiche Unternehmung. Ich hatte nicht nur schnell das ganze Geld und die Drogen aufgebraucht, ohne meine Vorräte wieder aufstocken zu können, ungefähr eine Woche vor dem Schulabschluss wurde ich auch noch in das Zimmer des Vertrauenslehrers der Schule beordert, weil ein Neuling, dem ich Acid verkauft hatte, sich damit hatte erwischen lassen und mich angeschwärzt hatte. Der Vertrauenslehrer sagte: »Ich weiß, dass du mit Drogen handelst, und ich weiß auch, dass du das in großem Stil tust. Wenn du davon ausgehst, dass ich dich eine Woche vor dem Abschluss nicht von der Schule verweisen würde, dann hast du dich geschnitten, denn auch das hat es schon einmal gegeben.« Ich stritt natürlich alles ab, und da sie außer den Behauptungen dieses Neulings nichts gegen mich in der Hand hatten, kam ich gerade noch mal davon.
Die Nacht vor meiner Abschlussfeier verbrachte ich dann in der Ausnüchterungszelle. Als ich mit einem Bierglas in der Hand ziemlich zugeknallt aus einem Pub herausgekommen war und meinen Arm nach hinten gebogen hatte, um das Glas aus Spaß in
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