Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
verschiedenen Gebrauchtwagenhändlern auf und fragte sie, ob ich mit einem der Wagen eine Probefahrt machen könne. Diese Idee war übrigens aus einer selbst erlebten Peinlichkeit entstanden: Als ich eines Abends einmal sturzbesoffen war, hatte ich in das Gästebett im Hause meines Großonkels gepinkelt.
Im Januar, nachdem mir gerade die Fäden aus meiner Lippe gezogen worden waren, trafen die Jackass -Jungs für einen neuen Dreh wieder in Florida ein. Kaum hatten sie das Flugzeug verlassen, nahm ich Dimitry mit, um mir die Arschbacken zusammenpiercen zu lassen. Am nächsten Tag sollten Pontius und ich mit Großen Hammerhaien schwimmen. Dabei betreute uns Manny Puig, ein Experte für wilde Tiere, der regelmäßig bei Jackass und später auch bei Wildboyz mitarbeitete. Es mag vielleicht nicht besonders schlau erscheinen, dass ich mit meinen frischen Wunden vom Piercen mit Haien herumschwimmen sollte, doch Manny machte sich deshalb keine Sorgen.
Laut der Anwälte von MTV durften wir alle Arten von gefährlichen Stunts machen, aber nur, wenn ein anerkannter Experte unsere Aktivitäten überwachte. Manny hatten wir ein paar Monate zuvor kennengelernt. Nachdem mein Haibiss während der Dreharbeiten zur ersten Staffel wegen eines besorgten Reiseveranstalters auf dem Boden des Schneideraums gelandet war, war Tremaine fest entschlossen, einen mit allen Wassern gewaschenen Typen zu engagieren, der uns bei unseren Szenen mit Tieren zur Seite stehen konnte. Manny hatte damals schon eine Show auf Animal Planet und war für seine Aufnahmen und extrem nahen Begegnungen mit gefährlichen Raubtieren bekannt. Tremaine und Pontius sahen Manny im Fernsehen mit Alligatoren ringen und auf Haien reiten, und dabei trug er nur eine knappe Badehose. Natürlich waren die Ringkämpfe mit den Alligatoren und das Reiten auf den Haien entscheidend, aber Tremaine behauptete, dass Manny seinen Job nur wegen der Badehose bekam.
Mannys Aussehen passte perfekt zu seiner Tätigkeit. Er war groß, hatte langes, ungezähmtes Haar, einen buschigen, grau melierten Bart, und um den Hals trug er eine Kette mit Haifischzähnen. Jedes Mal, wenn er irgendwo auftauchte, wirkte es, als käme er gerade aus einem Sumpf, in dem er drei Wochen zugebracht hatte.
Durch die Zusammenarbeit mit Manny fühlte ich mich in Gegenwart wilder Tiere wohler, als es vermutlich angebracht war. Rückblickend ist der Umstand, dass Manny darüber zu entscheiden hatte, was sicher und vernünftig war, einfach lächerlich, denn er brütete viele Ideen aus, die eindeutig nicht in Ordnung waren, und gab sein Okay. Wenn er mal Nein zu etwas sagte, wusste man, dass das »auf gar keinen Fall« bedeutete. Auf dem vorhergehenden Florida-Trip hatte sich Knoxville unbedingt freiwillig von einer Klapperschlange beißen lassen wollen, doch Manny hatte das abgelehnt. Von da an war das Thema Klapperschlangen-Biss abgehakt.
Manny hatte also kein Problem damit, uns zum Schwimmen mit Großen Hammerhaien zu schicken. Es gehörte sogar zu diesem Stunt, dass er mir dicke, blutige Brocken Barrakudafleisch an den Körper schnallte. Die Aufnahmen wurden fantastisch. Was man natürlich nicht sieht, ist, dass Pontius und ich die meiste Zeit jenes Tages damit verbrachten, auf einem Boot zu liegen und unseren Kater auszuschlafen. In der Zwischenzeit befand sich Manny in Badehosen und mit einem Taschenmesser ausgerüstet im Wasser. Der Kerl trat sechs volle Stunden lang Wasser und schlitzte dabei Fische auf, um Haie anzulocken. Als die dann endlich auftauchten, schrie er: »Haie!«, woraufhin Pontius und ich losrannten und ins Wasser sprangen. Das Ganze war echt irre. Normalerweise sehen die Leute zu, dass sie so schnell wie möglich aus dem Wasser herauskommen, wenn jemand »Haie!« schreit.
Nach dem Schwimmen mit den Haien fuhren wir alle hoch nach Orlando, wo dann zum ersten Mal die gesamte Besetzung geschlossen zusammenkam. Obwohl wir schon mitten in den Dreharbeiten für die zweite Staffel waren, hatte ich Bam, Ryan Dunn, Preston Lacy, Dave und Ehren bislang noch nicht persönlich kennengelernt. Da wir nun alle beieinander waren, war es fast unmöglich, irgendetwas zu machen, ohne dass das Ganze in Chaos ausartete. Ob wir uns gerade in einem Restaurant aufhielten, in einer Oben-ohne-Bar oder mitten auf einem leeren Acker, irgendeiner von uns war immer »heiß«, womit wir einen Geisteszustand beschrieben, bei dem niemand den Betroffenen davon abhalten konnte, verrückten Quatsch zu machen, den dann
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