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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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Beschwerden über sich ergehen lassen und wandte sich dann noch viel wütender an mich. »Glaubst du wirklich, dass du berühmt wirst, wenn du in einen Haufen Scheiße springst?«, fragte sie mich. »Meinst du ernsthaft, dass sich daraus irgendetwas Produktives ergeben kann?« Genau das geschah dann tatsächlich.
    Nach ein paar weiteren Streitereien mit Cindy – meist ging es dabei darum, dass ich ein unzuverlässiger Chaot sei, der nichts zum Haushalt beitrug – warf sie mich raus. Nun war ich wieder bei meinem gewohnten Zustand angelangt – ich hing auf fremden Sofas rum und schlief im Auto.
    Jackass wurde am 1. Oktober 2000 zum ersten Mal ausgestrahlt und war sofort ein Riesenerfolg. In dieser ersten Episode hatte ich nur einen kurzen Auftritt – die Szene, in der ich einen Drink kippe, ohne meine Hände zu benutzen –, aber ich war begeistert. Im Vorfeld hatte ich befürchtet, dass MTV alles verwässern würde, um das Projekt in einen familienfreundlichen Mist à la America ’ s Funniest Home Videos umzumünzen. Doch Tremaine, Knoxville und Spike Jonze – der Regisseur von Being John Malkovich war einer der Produzenten von Jackass – verdienen großes Lob dafür, dass sie die Show durch ein Minenfeld von Vorschriften und Normen manövrierten, ohne dass sie etwas von dem verlor, was sie so unvergleichlich machte. Bis zum heutigen Tag kann ich es kaum glauben, dass sie uns erlaubt haben, all diesen abgefahrenen Mist über ein frei zu empfangendes Kabelprogramm auszustrahlen. Auch die Einschaltquoten waren super; schon in der zweiten Woche waren wir die Halbstundenshow mit den höchsten Einschaltquoten in der MTV-Geschichte. Kurz darauf ging es damit los, dass Leute mich in der Öffentlichkeit erkannten, mich um ein Autogramm baten oder mit mir für ein Foto posieren wollten. Für freie Drinks in Bars musste ich fortan nichts weiter tun, als dort aufzutauchen.
    Für die gesamte erste Staffel der Show bekam ich für meine Beiträge insgesamt 1500 Dollar. Ich glaube, so was nennt man Aufwandsentschädigung. Diese Kohle ging damals für Alkohol, Drogen oder sonstigen Quatsch, den ich mir leistete, ziemlich schnell drauf. Innerhalb von ein oder zwei Wochen nach der Erstausstrahlung von Jackass war mein Leben irgendwie absurd geworden: Ich war pleite, arbeitslos, obdachlos und gleichzeitig ein Star in einer Hammershow auf MTV. Wie viele Leute können das schon von sich behaupten?
    1 3 John Wayne Gacy (1942–1994) war ein amerikanischer Serienmörder, der gerne in einem Clownskostüm herumlief und bei Straßenfesten Kinder unterhielt.

11

Ich habe doch schon immer gesagt, dass ich berühmt werde
    Ein paar Wochen nach der Premiere der Show orderte MTV 16 weitere Episoden – zwei zusätzliche Staffeln – von Jackass . Mit der Bezahlung ging es von da an steil bergauf: 2000 Dollar pro Episode. Als ich auf diese Weise meinem Dasein unterhalb des Existenzminimums entkam, fühlte ich mich plötzlich wie ein reicher Mann.
    Im November kehrten Knoxville, Tremaine und die Crew nach Florida zurück, um noch einmal fünf Tage lang zu drehen. Gleich am ersten Abend gab mir Knoxville vor dem Hotel in Miami eine freundschaftliche Warnung.
    »Dieses Mal wird ’ s nicht mehr so laufen wie bei Staffel eins«, sagte er. »Mach dich auf echte Knochenarbeit gefasst.« 1
    Ich begriff, was Knoxville damit gemeint hatte, als er und ich am nächsten Morgen von professionellen Jai-Alai-Spielern 4 mit Orangen bombardiert wurden. Später sog ich einen Regenwurm in die Nase ein und spuckte das Tierchen lebendig und zappelnd wieder aus meinem Mund aus. Anschließend fuhr ich auf einem Einrad in einen Sumpf und landete direkt neben einem Alligator.
    Nach ein oder zwei Tagen in der Gegend von Miami und in den Everglades machten wir uns auf in Richtung Orlando. An jenem Abend wurde auf MTV die letzte Episode der ersten Staffel ausgestrahlt und irgendjemand kam auf die Idee, dass es doch lustig wäre, wenn wir bei wildfremden Leuten anklopfen und sie bitten würden, reinkommen und uns die Show anschauen zu dürfen. Wir fuhren also zu einem Wohnwagencamp in der Nähe von West Palm Beach und wurden zunächst an zwei Türen abgewiesen. Knoxville ging dennoch zu einer dritten Tür und sagte erneut: »Hi, ich bin Johnny Knoxville und mache bei einer Fernsehshow mit, die gleich gesendet wird. Wäre es okay, wenn wir die bei Ihnen anschauen würden?«
    Das Pärchen, das in diesem Wohnwagen lebte, hatte keine Ahnung, wer wir waren, aber die beiden

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