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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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jemand anderes unbedingt filmen musste.
    Tremaine: Wir fanden ein Hotel, in dem wir tun und lassen konnten, was wir wollten. Dort war die ganze Truppe untergebracht, und wir haben uns echt wild aufgeführt. Besonders wenn wir das Gefühl hatten, gerade an einer Sache dran zu sein. Wir verhielten uns fast wie eine Gang. Da waren so viele großartige Persönlichkeiten zusammen, zwischen denen die Chemie auf Anhieb stimmte. Das grenzte schon an ein Wunder. Es war echt gute Kameradschaft und permanent war Chaos. Man wusste manchmal schon nicht mehr, wohin man zuerst schauen sollte. Und das war schwer zu filmen, denn jeder Einzelne brannte förmlich.
    Ich spürte gleich, dass Bam und Ryan mich ziemlich unerträglich fanden. Zu der Zeit hatte Bam als zweiter Star der Show seinen großen Durchbruch, und um ehrlich zu sein – ich war sehr auf ihn neidisch. Er war jünger als ich, sah besser aus und war sowohl professioneller Skateboarder als auch ein echter jackass ( » Blödmann « ). Dank des Erfolgs der Show verkauften sich seine Skateboards genauso gut wie die von Tony Hawk. Bam hatte auch seine eigenen Videos veröffentlicht, die er mit Kumpels in Pennsylvania aufgenommen hatte, einer Truppe, die unter dem Namen CKY (Camp Kill Yourself) bekannt war. Ich fand seine Filme genial: Sie waren auf eine Art witzig, die ich normalerweise nicht draufhatte. Meine Sachen waren schockierend, manchmal beeindruckend und eindeutig verrückt, aber selten so humorvoll wie seine Geschichten.
    Etwa einen Monat davor hatte ich mir im Hause meines Freundes Jeffro Bams CKY2K -Video angeschaut und mir dabei flüssiges Acid reingezogen. Jeffro war währenddessen in seinem Schlafzimmer dabei, mit irgendeinem Mädchen einen privaten Porno zu drehen. Ich saß da also, schaute mir Bams Streifen an und glühte vor Neid. Ich wollte ja wirklich etwas Eigenes schaffen, und da gab es diesen Bam, der mir schon so weit voraus war. Dieses Video hatte er selbst produziert und vertrieb es, und ich saß hier auf meinem Arsch, haute mir Drogen rein und schaute es mir an.
    Ich musste endlich etwas unternehmen, und zwar auf der Stelle. Also marschierte ich in Jeffros Zimmer, unterbrach seinen Pornodreh und befahl ihm, ins Auto zu steigen und seine Videokamera mitzunehmen. Wir fuhren dann zu einer Brücke. Dort schnallte ich mir meine Stelzen an, lief damit zur Brüstung, warf mich über das Geländer und machte auf dem Weg in die Tiefe einen Salto. Und das auf Acid! Mit den an meinen Beinen festgeschnallten Stelzen hätte ich mir leicht die Knie total kaputt machen können, doch glücklicherweise lief alles gut und im Film kam das Ganze super rüber.
    In Orlando traf ich auch Brandon DiCamillo, der damals zur Besetzung von
Jackass gehörte. Ich mochte ihn wirklich gern. Wie Pontius hatte er ein naturgegebenes Talent, irrsinnig komisch zu sein. Er hatte es gar nicht nötig, sich selbst Verletzungen beizubringen – er war in der Lage, aus nichts großartiges Filmmaterial zu machen. Schließlich stieg Brandon jedoch noch vor dem ersten Film aus dem Jackass -Projekt aus, weil er, wenn ich es richtig verstanden habe, meinte, dass die Leute, die die unternehmerische Seite des Projekts zu verantworten hatten, gierige Wichser seien. Für die wolle er kein Geld machen. Ich respektiere diese Ansicht voll und ganz und ich bin sicher, dass da etwas Wahres dran ist, doch letztendlich frage ich mich, was er mit seiner Prinzipienreiterei erreicht hat: Die gierigen Wichser machten auch ohne ihn Geld.

    Während wir in Orlando waren, kehrten wir zu jenem Schwimmbecken zurück, an dem ich zwei Monate zuvor gekniffen hatte, als ich von der Zehn-Meter-Plattform aus einen Salto auf Stelzen hatte machen wollen. Ich war fest entschlossen, die Sache diesmal durchzuziehen, und der Umstand, dass die ganze Mannschaft um mich versammelt war, gab mir den entscheidenden Tritt in den Hintern, den ich dazu brauchte. Wir waren kaum zehn Minuten dort, da vollführte Bam schon einen fantastischen Ollie, dann machten die Jungs einer nach dem anderen ihre eigenen abgefahrenen Sprünge vom Sprungbrett aus – mit einem Roller, einem Sonnenschirm in der Hand, nackt oder ähnlich verrückt. Schließlich, gegen Ende des Tages, schnallte ich mir die Stelzen an, zog mir dieses absurde Uncle-Sam-Kostüm an – blaue Glitzerjacke, rot-weiß gestreifte Stelzenhosen – zählte bis drei und machte den Salto. Ich schaffte zwar nur eine Zweidritteldrehung, doch die klatschende Rückenlandung auf dem Wasser

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