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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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ständigen Probleme mit dem Gesetz und den Schwierigkeiten mit Dunlap und Berk gefiel mir Ende 2002 die Richtung, die mein Leben genommen hatte. Es war klar, dass – egal welche Konsequenzen der Vorfall von Louisiana noch haben sollte – ich deswegen definitiv nicht ins Gefängnis musste, und das war eine große Erleichterung. Obwohl ich die Ergebnisse meiner medizinischen Untersuchungen nie erfahren wollte, so gab mir mein astreines Gesundheitszeugnis doch neuen Auftrieb. Das ganze risikoreiche, schockierende Verhalten, das ich bisher an den Tag gelegt hatte, hatte offenbar keine bleibenden Schäden hinterlassen. Und zum ersten Mal in meinem Leben – zumindest seit ich von zu Hause weg war – hatte ich das Gefühl finanzieller Sicherheit. Jackass: Der Film war ein Hit, meine erste DVD, Don ’ t Try This at Home , verkaufte sich gut und die zweite, Don ’ t Try This at Home, Teil 2: Die Tournee, würde Ende dieses Jahres erscheinen. Auf den Tourneen spielten wir ständig in ausverkauften Häusern, und Pontius, Tremaine und ich waren dabei, mit MTV eine neue Show, Wildboyz , festzuklopfen und es sah vielversprechend aus. Ich konnte also ganz beruhigt, ohne in Angstschweiß auszubrechen, an einen Geldautomaten gehen und Hunderte von Dollars abheben.
    Diese neue finanzielle Stabilität trug auch dazu bei, dass sich das Verhältnis zu meinem Vater verbesserte. Während ich ziemlich fertig landauf, landab herumgestreunt war, hatten Papa und ich keine rechte Verbindung zueinander finden können. Natürlich war es nicht so, dass er mich nicht liebte oder nicht unterstützte, doch ich stand für ein gutes Verhältnis zu ihm schlicht nicht zur Verfügung. Ich war nicht stolz auf mich, wie hätte ich also erwarten können, dass er stolz auch mich war? Erst jetzt hatte ich das Gefühl, wirklich auf eigenen Füßen zu stehen. Ich war nun 28 Jahre alt, nicht mehr der kleine Junge, und konnte mit meinem Vater endlich von Mann zu Mann reden. Das war für uns beide gut.
    Ein weiterer Grund, warum ich mich rundum glücklich fühlte, war meine neue Freundin Candy. Ich hatte sie im August in einer Bar in New York City kennengelernt. Damals war sie erst 18 Jahre alt und hatte ein paar Monate zuvor gerade ihren Highschool-Abschluss gemacht. In dieser Bar stieg ich auf die Bühne und präsentierte den Anwesenden mein frisch gestochenes Rücken-Tattoo. Anschließend kam Candy zu mir und fragte, ob ich Lust hätte, einen Joint mit ihr zu rauchen. Sie wusste offenbar, welchen Weg sie nehmen musste, um mein Herz zu erobern.
    Wir zogen also los, rauchten zusammen und ich konnte nicht damit aufhören, sie unablässig anzustarren. Sie war so jung und süß und schön. An jenem Abend gab sie mir ihre Telefonnummer und ich rief sie gleich am nächsten Tag an. Von diesem Moment an waren wir häufig zusammen. Dunlap und Berk hatten in New York City eine Wohnung, und dort verbrachte sie mit mir die ganze Zeit. Oft ging sie mit mir auch auf Reisen und wenn nicht, telefonierten wir täglich miteinander. Wir waren richtig verliebt.
    Candy war unverdorben, doch aufgeschlossen und begierig, neue Erfahrungen zu machen. Ich war allerdings nicht gerade das verantwortungsvollste Vorbild für sie. Im Dezember jenes Jahres war sie die meiste Zeit dabei, als ich mich fünf aufeinanderfolgende Tage im »Ramada« auf der New Yorker Lexington Avenue vergrub und PCP rauchte. PCP ist genauso stark wie irgendeine andere Droge, die ich mir reingezogen habe. Es gehört zur gleichen Kategorie wie Ketamin, doch ist seine Wirkung weniger vorhersehbar. Man hat nach der Einnahme regelrechte Gefühlswallungen. Sprachstörungen sind möglich oder motorische Probleme, man ist besonders liebevoll, wird wütend, psychotisch oder durchlebt eine Kombination all dieser Zustände. Man fühlt sich fast ein bisschen, als befände man sich außerhalb seines Körpers, und dieses Gefühl kann noch Tage nach dem Rauchen dieser Droge anhalten. Candy und ich hatten einen derart beschissenen Trip, dass wir am fünften Tag das restliche PCP aus dem Hotelfenster warfen. Mit Ketamin hatte ich zwar auch schon miese Erfahrungen gemacht, aber weggeschmissen hatte ich deswegen noch nie etwas.
    Die Wirkung des PCPs hielt bei mir noch mindestens eine Woche nach dem Konsum an. Davon zeugt ein Video mit dem Titel PCP Saved My Life , das später dann in meine dritte DVD, Out on Bail , einbezogen wurde. In diesem PCP-Video laufe ich hin und her und labere dabei eine Minute lang ununterbrochen, dass

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