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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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zog es aus meinem Haufen heraus, knotete es mit meinen Zähnen auf und rauchte dann die ganze Nacht lang das Gras und das Hasch. Der Gag des ganzen Stunts war, dass ich vor mich hin kiffte, in die Kamera schaute und dann sagte: »Ist das guter Shit.« Es war ein langer Weg bis zu dieser Pointe.
    Als ich am nächsten Morgen aus dem Hotel trat, wurde ich von Zivilbullen aufgegriffen, die behaupteten, ich hätte Drogen in meinem Körper.
    Ich leugnete alles. Sie hatten natürlich die Interviews gelesen, in denen ich mit dem Ganzen geprahlt hatte, doch ich behauptete einfach, das sei alles nur ein Scherz gewesen. Als wir auf der Polizeiwache ankamen und die Bullen meinen Rucksack durchsuchten, kramten sie als Allererstes eine kleine Ecstasy-Pille mit einem aufgedruckten Smiley-Gesicht hervor. Oh, Mist! Inzwischen hatten die Polizisten auch mein Hotelzimmer auf den Kopf gestellt und das restliche Gras gefunden. So allmählich beschlich mich das Gefühl, dass mein Schweden-Aufenthalt womöglich etwas länger dauern könnte.
    Der Besitz von Ecstasy und Gras war ein relativ geringfügiges Vergehen, doch die Polizisten waren davon überzeugt, dass ich den Haupttreffer noch immer in mir trug. Also brachten sie mich in ein Krankenhaus, ließen mir Blut abnehmen und mich röntgen. Die Drogengesetze in Schweden besagten, dass ich wegen Rauschgiftbesitzes angeklagt werden konnte, wenn man auch nur eine Spur von Kokain in meinem Blut entdecken würde. Ich hatte aber Glück, denn seit wir eine Woche zuvor in Schweden eingetroffen waren, hatte sich für mich keine Gelegenheit ergeben, an Koks ranzukommen, und da Koks im Allgemeinen nur drei Tage lang im Körper verbleibt, waren meine Tests astrein. Als es dann zum Röntgen ging, wurde ich in Handschellen über die Krankenhausflure geführt. Entsprechend starrten mich die anderen Patienten und ihre Familien mit einer Mischung aus Faszination und Schrecken an. Dann wurde ich auf eine kalte Liege unter einem riesigen Röntgengerät gelegt.
    Eigentlich war ich ganz froh, geröntgt zu werden, weil ich hoffte, dass das beweisen würde, dass ich keine Drogen im Körper hatte und man mich dann freilassen würde. Doch die Bullen erklärten mir, dass in meinen Eingeweiden ein Objekt gefunden worden sei, das einen Zentimeter lang, einen halben Zentimeter breit und sehr scharf sei. Sie meinten, ich hätte in diesem Ding PCP und glaubten, ich würde das als Narkotikum für meine schmerzvollen Stunts benutzen. Ich versicherte ihnen, dass ich keine Ahnung hatte, was für ein Objekt ich da in meinem Körper hatte, und das stimmte ja auch. Dennoch sperrten sie mich ein. Die nächsten fünf Tage verbrachte ich in einer Gefängniszelle, rauchte Zigaretten, mampfte Junk-Food, las einen Roman von Anne Rice, den sie mir in die Hand gedrückt hatten, und kackte in Plastikbeutel, die die Beamten dann durchsuchten, um nach den Drogen zu fahnden, die ich doch schon längst geraucht hatte.
    Dann wurde ich vor einen Richter geschleppt, der den Bericht über die ganze Sache auf meiner Website gelesen hatte. Dem Richter gegenüber behauptete ich standhaft, das Ganze sei nur Unsinn gewesen. »Ich fand es irgendwie lustig, etwas zu erzählen, das letztlich dazu geführt hat, dass die Polizei, die ja schließlich vom schwedischen Steuerzahler dafür bezahlt wird, meine Kacke untersucht hat«, erklärte ich ihm. Nach diesem glänzenden juristischen Argument wurde ich postwendend wieder in meine Zelle gebracht.
    Wir durften jeden Tag eine Stunde draußen auf dem Dach des Gefängnisses verbringen. An meinem fünften Tag in Gefangenschaft lernte ich dort oben einen Gefängnisinsassen kennen, der heroinabhängig war. Zu jener Zeit war ich ziemlich neugierig auf Heroin, ich hatte es bislang zwar noch nie ausprobiert, doch in meinem Hinterkopf gab es diesen vagen Plan: Sollte mein Leben einmal einfach nur noch fürchterlich sein, würde ich mich ganz bewusst heroinabhängig machen. Mir erschien das als eine grandiose Möglichkeit, Selbstmord zu begehen. Meine Gespräche mit diesem Typen änderten diese Ansicht allerdings von Grund auf. Alles, was er über Heroin erzählte, klang ganz und gar nicht nach jenem Nebel der Glückseligkeit, den ich mir vorgestellt hatte. Es war alles nur Entwürdigung, Verzweiflung und Entmutigung.
    Ich weiß noch, dass ich ihn fragte: »Glaubst du, man kann jemals genug Geld haben, um für den Rest des Lebens high von Heroin zu sein?« Er versicherte mir, dass ich alles, was ich besäße, für

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