Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
Heroin verschleudern würde und dass es, wenn ich regelmäßig Heroin konsumierte, so gut wie unmöglich wäre, mich damit selbst umzubringen. Meine Grenze der Verträglichkeit sei dann zu hoch, als dass ich mir eine Überdosis verpassen könnte. Das warf meine Pläne für die Zukunft in Sachen Heroin total über den Haufen, und ich bin froh, dass es so kam. Wie schlimm sich die Dinge mit meinem Drogenkonsum auch entwickelten, bis zum heutigen Tag habe ich noch nie Heroin ausprobiert, und diesem Junkie, den ich auf dem Dach jenes Stockholmer Gefängnisses kennenlernte, bin ich unendlich dankbar dafür, dass er mich davor bewahrt hat.
Später am gleichen Tage brachte man mich für eine weitere Röntgenuntersuchung erneut ins Krankenhaus. Dort erfuhr ich, dass sich das Objekt in meinen Eingeweiden nur drei Zentimeter weiterbewegt hatte. Diese Information überzeugte die Polizei davon, dass dieses Ding, was es auch war, so schnell nicht herauskommen würde. Also beschlossen sie, mich wegen des Besitzes von Ecstasy und Marihuana, das sie bei mir gefunden hatten, anzuklagen und ließen mich, nachdem ich eine Geldstrafe von 6000 Dollar bezahlt hatte, wieder laufen. Ich habe bis heute keine Ahnung, was sich da in meinen Eingeweiden befand oder ob die Bullen nur geblufft haben.
Zurück in den Staaten, stellte ich fest, dass meine Festnahme in den Medien groß gemeldet worden war – CNN, Dateline und MTV News hatten die Nachricht gebracht. Für einen Kerl, der fast alles tun würde, um Aufmerksamkeit zu erregen, war das eine ganz ordentliche Entschädigung für den Umweg durch das schwedische Justizsystem. Tremaine fand das allerdings überhaupt nicht komisch. Er war nämlich gerade dabei, Visaangelegenheiten zu regeln, damit Pontius und ich nach Südafrika reisen konnten, um den Pilotfilm zu Wildboyz zu drehen. Und eines kann ich euch sagen – falls ihr mal versuchen solltet, Visa zu bekommen, um eine Show zu produzieren, die Reisen durch die Welt nötig macht, gibt es nicht allzu viele Dinge, die diese Angelegenheit komplizierter machen als die weltweite Berichterstattung über eine Verhaftung und eine Freiheitsstrafe aufgrund einer Anklage wegen Drogenschmuggels.
Als ich aus dem Gefängnis entlassen wurde, traf ich mich wieder mit Dunlap und dem Rest der Tourneetruppe, zu der zu jener Zeit Bam, Wee-Man und Candy gehörten. So sehr ich mein wahnwitziges Leben auch genoss, so wurde mir während meines Eingesperrtseins doch auch bewusst, dass ich meinen Kokain-Konsum nicht mehr unter Kontrolle hatte. Mit Alkohol, Gras und Pillen konnte ich mich volldröhnen und trotzdem nachts schlafen und am nächsten Tag wieder in relativ normaler Verfassung erwachen. Sobald ich aber Koks anrührte, war ich in mehrtägigen schlaflosen Rauschzuständen gefangen. Jeglicher Anschein von Normalität war dahin, und ich schaffte es dann auch nicht, die Finger davon zu lassen. Ich schaute immer auf meinen Terminplan und hoffte nur, dass ich zwischen zwei Kokaintrips nichts wirklich Wichtiges zu tun hätte. Während ich so in meiner Zelle saß, Candy vermisste und darüber nachdachte, wie sehr ich sie liebte, wurde mir klar, wie beschissen es doch war, dass Koks mein Leben derart beherrschte. Ich wusste, dass es Candy unglaublich glücklich machen würde, wenn ich mit der Kokserei aufhören könnte. Als ich später einen Moment mit ihr allein war, versicherte ich ihr, dass ich von nun an auf Koks verzichten wolle – zumindest in gewisser Weise. »Ich kann dir nicht versprechen, dass ich nie wieder kokse, aber ich habe das Gefühl, dass ich es jetzt nicht mehr will.« Es war wohl die unverbindlichste Ankündigung aller Zeiten. Ich wusste, dass ich mit Kokain ein Problem hatte und besser darauf verzichten sollte, aber ich behielt mir das Recht vor, meine Meinung zu diesem Punkt jederzeit ändern zu können.
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Mein Sohn ist ein Blödarsch
Meine Inhaftierung in Schweden verhinderte letztlich nicht die Ausstellung meines Visums für Südafrika, und so flogen wir im Juni dorthin, um den Wildboyz -Pilotfilm zu drehen. Der Grundgedanke der Show war, dass Pontius und ich um die Welt reisen, mit wilden Tieren und Eingeborenen interagieren und unsere Abenteuer dann als Pseudo-Bildungssendung präsentiert werden sollten.
Kaum waren wir in Südafrika angekommen, gerieten die Dinge fast postwendend außer Kontrolle. Pontius und ich waren in einer hübschen, rustikal hergerichteten Anlage eines Fünf-Sterne-Feriendomizils außerhalb eines Ortes namens
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