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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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sich. Sie musste von mir loskommen, bevor ich ihr Leben ruinierte. Ich war schon 29 und wir beide mussten noch einiges tun, um richtig erwachsen zu werden, aber ich war davon überzeugt, dass wir dies nicht gemeinsam leisten konnten. Ich versuchte, ihr all diese Dinge zu erklären, aber auf schonende oder freundliche Weise kriegte ich das nicht hin. Es war zwar gut gemeint, wirkte aber nicht besonders gut. Sie war extra nach Kalifornien gezogen, um bei mir zu sein, und jetzt erklärte ich ihr, dass ich das nicht mehr wolle. Ich konnte mit dieser ganzen Sache nicht besonders gut umgehen.
    Es gab viel Schreierei und Geheule. Im Suff wurde ich dann aggressiv und zerschlug in unserer Wohnung eine Menge Zeugs. Zusammen mit meinem Freund Tommy Caudill und seinem Kumpel Ty brach ich Fenster heraus, schlug Wände kaputt und nahm ein paar Geräte auseinander. Im Internet postete ich zudem irgendwelchen Mist darüber, dass ich den Papst umbringen wolle. Schließlich wurde die Polizei zu meiner Wohnung gerufen – wegen der Zerstörungen, nicht wegen der Drohungen gegen den Papst –, also hauten Ty und ich ab und streunten tobend durch Hollywood. Wir blieben eine Weile bei einer Truppe schwuler Typen, die gerade ein Barbecue veranstalteten, und tranken etwas, dann landeten wir vor dem »Crazy Girls«, einer Oben-ohne-Bar.
    Vor dem Strip-Lokal wurde gerade ein Fotoshooting abgehalten, und als mich diese Leute sahen, bat mich einer von ihnen, mitzumachen. Es war eine ziemlich aufwendige Produktion mit großen, teuren Beleuchtungsapparaturen und schicken Kameras. Plötzlich machte jemand eine Bemerkung, die mir nicht gefiel – ich weiß nicht mehr, was es war –, da drehte ich durch. Ich zerdepperte die Beleuchtungsanlage des Teams, schlug einem der Typen die Kamera aus der Hand und richtete innerhalb von Sekunden einen Riesenschaden an. Ich stand völlig neben mir.
    Dann spazierte ich seelenruhig in den Strip-Club und fing an, mich mit einer der Tänzerinnen zu unterhalten. Ty kam mir hinterher, um mir zu sagen, dass wir so schnell wie möglich das Weite suchen sollten. Denn die Leute vom Fotoshooting waren offenbar Gangstertypen und jetzt hinter mir her. Wir flohen also durch den Hinterausgang des Clubs, sprangen über einen Zaun und rannten weg. Unser nächster Halt war ein Tattoo-Studio auf dem Sunset Strip. Sowohl Ty als auch ich ließen uns »Shit« und »Fuck« auf die Fingerknöchel tätowieren. Bis zum heutigen Tag bin ich auf den Platz, den ich mir im Leben erkämpft habe, stolz, deshalb haben mir diese Tattoos noch nie etwas ausgemacht. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass es Ty damit genauso ging. Nach diesem Zwischenstopp gingen wir rüber zur »Rainbow Bar & Grill«, einem meiner damaligen Lieblingslokale.
    Zu guter Letzt schaffte ich es in jener Nacht dann auch noch nach Hause, trat meine Wohnungstür ein, fiel auf dem Sofa in Schlaf und pinkelte mich von oben bis unten voll. Am nächsten Morgen erklärte ich Candy, dass es nun aus und vorbei sei. Wir waren am Ende. Dann rief ich ein Taxi und fuhr zum Flughafen. Ich war noch immer vollgepinkelt und hatte mir nicht einmal eine Tasche gepackt. Ich musste einfach nur weg.
    Dann kaufte ich ein Ticket nach Florida, weil ich aus irgendeinem Grund das Gefühl hatte, dass es in diesem Moment nur einen einzigen Ort gab, wo ich hin konnte: nach Hause, zu Mama.
    Ich ließ ein Riesenchaos zurück. Die Wohnung wurde uns fristlos gekündigt. Simonetti und ein paar andere meiner Kumpels brachten daraufhin meine Möbel und meine gesamte Habe in ein Lager, doch Candy war erst einmal ohne feste Bleibe. Die Gangster, deren Fotoausrüstung ich kurz und klein geschlagen hatte, lauerten mir offenbar noch ein paar Tage lang vor dieser Wohnung auf, aber ich war fort.

    Als ich in Florida eintraf, stellte sich heraus, dass Mama im Krankenhaus lag. Vom Flughafen aus fuhr ich direkt zu ihr. Ihre gesundheitliche Verfassung hatte sich so sehr verschlechtert, dass über ihrem Bett eine Anordnung über den Verzicht von Wiederbelebungsmaßnahmen hing. Als ich sie sah, wusste ich sofort, dass sie kaum mehr Lebenskraft in sich hatte.
    Ich glaube nicht, dass ich als Heranwachsender meine Mutter je als kämpferisch beschrieben hätte, doch während der fünf Jahre nach ihrem Aneurysma war sie eine absolute Kämpferin. Sie hatte sich nach Kräften bemüht, am Leben zu bleiben, doch jetzt fehlte ihr jegliche Energie. Da ich nicht so recht wusste, wie ich mich verhalten sollte, trat ich an

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