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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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ihr Bett und sagte: »Hallo Mama, schau mal meine neuen Tattoos.« Dabei hielt ich ihr meine Fingerknöchel hin, damit sie daraufschauen konnte. Blinzelnd blickte sie auf und versuchte mühsam, sie zu entziffern. »Shit … Fuck«, flüsterte sie dann und kicherte. Sie wiederholte die Wörter noch ein paar Mal ganz langsam und meinte dann: »Mein Sohn ist also ein shitfuck !« 7 Dann lachte sie laut. Auch ich lachte und heulte zugleich. 2
    Mama in diesem Zustand zum Lachen zu bringen, machte mich glücklicher als alles andere seit Langem. Als sie lachte, schien jeder Schmerz verflogen – ihrer und meiner. Ich wusste nicht, wie viel sie von dem, was aus meinem Leben geworden war, mitbekommen hatte – dass ich im Fernsehen auftrat und in einem Nummer-eins-Film mitgespielt hatte. Manchmal starrte sie mich bloß aus leeren Augen an, wenn ich ihr davon erzählte, doch bei anderer Gelegenheit machte sie sich auf meine Kosten lustig und bewies damit, dass sie noch voll da war. Ungefähr ein Jahr davor hatte ich allererste, ganz unverbindliche Gespräche mit einem Verleger geführt, der daran interessiert war, ein Buch über mein Leben zu veröffentlichen. Als ich Mama diese Neuigkeit überbrachte, blickte sie mich an und meinte: »Und wer soll dieses Meisterwerk dann schreiben?« Ich mochte es sehr, wenn sie mich auf diese Art auf den Arm nahm. Damals hätte ich alles getan, um sie glücklich zu machen.

    Pontius und ich waren ungefähr eine Woche nach meiner Ankunft in Florida als Moderatoren der MTV Latin Video Music Awards gebucht. MTV brachte uns daher am Vorabend im »Sagamore Resort« in South Beach unter. Pontius hatte bisher selten gekokst, und ich hatte den Stoff seit sechs Monaten nicht mehr angerührt, doch aus irgendeinem Grund machte er den Vorschlag, etwas davon zu besorgen. Ich brauchte keine Sekunde, um von der Weisheit dieses Vorschlags überzeugt zu sein.
    »Unbedingt«, meinte ich, »ich ruf gleich jemanden an.«
    Ich kann wirklich nicht erklären, warum ich nach sechs Monaten ohne Koks so schnell zustimmte, gleich wieder damit anzufangen. Ich hatte den Stoff nicht einmal richtig vermisst. Die Arbeit an Wildboyz hatte mich sehr in Anspruch genommen und während der Zeit, die ich mit Candy verbrachte, fiel es mir leicht, auf Koks zu verzichten. Ohne dieses Zeugs fühlte ich mich körperlich und geistig in viel besserer Verfassung. Aber wenn Sucht mit Vernunft beizukommen wäre, würde wohl niemand darunter leiden. Als ich an jenem Abend Koks nahm, machte ich genau an dem Punkt weiter, an dem ich aufgehört hatte, und war sofort wieder voll dabei.
    Jene Nacht in Miami mit Pontius war ein einziges Fiasko. Es ist vermutlich am leichtesten, die Ereignisse im Rückblick zu erzählen, also mit dem Ende anzufangen. Als ich am nächsten Tag erwachte, war mein rechter Fuß angeschwollen und sah aus wie ein fleischiger, violett-blauer Ballon. Ich hatte mir einen Knochen im Fuß gebrochen und einen Zeh ausgerenkt. Pontius wachte nackt auf dem Dach eines Geländewagens auf und wurde von der Polizei in eine psychiatrische Klinik gebracht.
    Wir hatten uns ziemlich viel Koks reingezogen und waren dann schon recht früh am Abend getrennte Wege gegangen. Meinen Fuß hatte ich bei dem Versuch lädiert, von einer Theke aus einen Rückwärtssalto zu machen. Ich war so dicht, dass ich trotzdem weiterfeierte und mit meinem ausgerenkten Zeh und einem gebrochenen Mittelfußknochen noch von Bar zu Bar zog. Als ich schließlich nach der MTV-Veranstaltung endlich ein Krankenhaus aufsuchte, bot die Röntgenaufnahme einen echt faszinierenden Anblick: Mein verfärbter Zeh führte ein richtiges Eigenleben. Die Ärzte verpassten mir einen vorläufigen Gips, drückten mir Krücken in die Hand und schickten mich weg. Ein paar Tage später gab mir ein orthopädischer Chirurg eine Spritze, damit es nicht ganz so schmerzhaft war, als er den Zeh wieder einrenkte.
    Pontius: Ich weiß nicht mehr, wie ich auf diesen Geländewagen raufgekommen bin. Ich kann mich aber erinnern, dass ich so weggetreten war, dass ich glaubte, in meinem Bett zu liegen. Ein Typ, den wir kannten, sah mich auf dem Weg zu seiner Wohnung nackt auf diesem Geländewagen schlafen. Meine Sachen lagen zusammengefaltet neben mir, auch meine Brieftasche war da. Er nahm den ganzen Kram mit und brachte ihn auf seine Bude. Dann wurde ich von Polizisten geweckt und reagierte wohl ziemlich ungehalten. Die Bullen berichteten, ich hätte versucht, mich mit ihnen anzulegen, und sei

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