Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Jahr - eine Chance

Ein Jahr - eine Chance

Titel: Ein Jahr - eine Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Lenke
Vom Netzwerk:
gelaufen ist. Vor allem wollte ich dich nicht zum Weinen bringen.“
    „Ist schon gut.“
    Madeleines Stimme bebte förmlich.
    „Es war mein Ernst, als ich vorhin sagte, dass du den Tag wirklich ganz besonders gemeistert hast.“
    Seine leicht über ihren Rücken streichende Hand ließ immer wieder wellenartige Gefühlsströme durch ihren Körper gleiten und sie hatte große Probleme, damit umzugehen.
    Sie wollte ihm sagen, dass er das bitte lassen solle, und drehte sich leicht zu ihm. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, dass er ihr so nah saß. Sein Gesicht war plötzlich wieder so dicht vor ihr. Sie spürte seinen Atem und sah seine Augen direkt vor ihren.
    „Wovor hast du Angst, Madeleine?“, flüsterte er fast zärtlich.
    „Vor allem“, antwortete sie spontan.
    „Das brauchst du nicht. Lass es doch einfach geschehen.“
    „Das ist nicht so einfach“, stammelte sie verlegen und eigentlich wollte sie wegschauen, aber sein Blick hielt sie geradezu fest.
    „Bitte nicht.“ Ihre Stimme wurde immer leiser.
    Torben Crawford schloss einige Sekunden die Augen, atmete tief ein und lehnte sich zurück, ließ aber seine Hand auf ihrem Rücken.
     
    „Du wolltest mir etwas über Angelina Porter erzählen.“
    Torben schmunzelte leicht. Sie hatte ihn geduzt, aber das war ihr sicherlich nicht aufgefallen.
    „Ja, wollte ich. Angelina Porter ist die Assistentin des Managers von meinem Hotel in San Francisco. Es hatte sich damals so ergeben, dass ich mal wieder zu einer dieser Galas eingeladen war und keine Begleitung hatte. Angelina Porter bot sich damals an. Da sie recht gut aussieht, habe ich zugestimmt. Es harmonierte ganz gut. Anfangs blieb sie auch eher im Hintergrund. Mehr und mehr spielte sie sich jedoch in den Vordergrund, lud sich sogar selber zu Events ein, wohin ich eigentlich alleine gehen wollte, und so weiter. Ich habe ihr natürlich eine Sonderzahlung gegeben, da sie sich ja extra für die Veranstaltungen Kleider kaufen musste. Mittlerweile trat sie aber immer fordernder und frecher auf. Geschäftspartner steckten mir, dass sie sich als meine Freundin ausgab und so weiter.“
    Torben Crawford trank einen Schluck Whisky und stellte das Glas wieder ab.
    „Gestern Mittag, kurz bevor du auftauchtest, hatten wir mal wieder ein Telefonat. Sie wollte mehr Geld und mal wieder eine Sonderzahlung für Kleider und diktierte mir Termine, an denen sie auf jeden Fall mitgehen wollte, und ich sollte sie doch nicht immer als meine Assistentin vorstellen und so weiter. Ich habe ihr dann recht hart gesagt, dass sie mich auf keinen Termin mehr begleiten wird und ich jegliche Diskussion darüber ablehne.“
    „Und dann kam ich.“
    Torben Crawford lächelte auf.
    „Ja, dann tauchtest du auf. Vermutlich sollte ich deiner Schwester noch für ihre Dummheit dankbar sein.“
    Madeleine blicke zu ihm zurück.
    „Du spielst doch nur mit mir.“
    Ihre Stimme war ganz klar und ruhig.
    Entsetzt sah er sie an.
    „Das glaubst du wirklich?“
    Madeleine zuckte mit den Schultern.
    „Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Ich kenne dich doch gar nicht.“
    „Zumindest hast du schon mal das Sie abgelegt. Das ist schön!“
    Wie auf Kommando wurde Madeleine rot und er wusste, dass er mit seiner Vermutung, dass sie das gar nicht bemerkt hatte, recht hatte.
    „Ich habe nach unserem Gespräch gestern mit meinem Vater gesprochen und danach sehr lange darüber nachgedacht, ob ich das machen soll oder nicht. Wie du siehst, bin ich ja hier gelandet. Leicht ist mir das nicht gefallen und meine Befürchtungen sind ja auch schon viel eher eingetreten, als ich dachte.“
    „Du meinst den Kuss.“
    „Auch. Und ich möchte jetzt eines von dir wissen, was passiert in dem Fall, dass du keine Lust mehr auf meine Begleitung und meine Person hast?“
    Irritiert sah er sie an. Natürlich war das eine berechtigte Frage, aber wo sollte das hinführen?
    „Das ist schwierig zu beantworten.“
    Torben Crawford nahm seine Hand von ihrem Rücken, nahm das Glas und trank es leer. Dann stand er auf, holte ihr noch eine Cola und sich ein Soda. Er ließ sich extra Zeit dabei und sah immer wieder zu ihr hinüber.
    „Gehört das schon zu deiner zweiten Frage?“, hakte er dann nach, als er sich wieder setzte.
    Madeleine nickte leicht.
    „Würdest du mir verraten, wie du darauf kommst?“
    „Ungern.“
    „Okay, dann müssen wir die Frage zurückstellen, ich kann sie dir nicht beantworten.“
    „Du willst sie mir nicht beantworten.“
    „Richtig,

Weitere Kostenlose Bücher