Ein Jahr - eine Chance
schon gut!“ Lachend hob er die Hand. „Also Cola.“
Torben Crawford griff zum Haustelefon.
„Crawford hier. Bringen Sie mir bitte sechs Flaschen Cola hoch.“ Damit legte er direkt auf, ging zum Schrank und holte ihr ein Glas.
„Würdest du dich bitte hinsetzen?“
Torben Crawford war unsicher und das setzte ihm mehr zu als alles andere. Warum bewegte diese Frau ihn so sehr? Sie machte ihn regelrecht weich.
Obwohl er es nicht erwartet hatte, setzte Madeleine sich auch auf das Sofa. Erfreut lächelte er sie an, ging zur Tür und nahm die kleinen Flaschen Cola entgegen. Er öffnete ihr eine, goss etwas ein und stellte die anderen in den Kühlschrank.
Mit einem großen Seufzer ließ er sich neben ihr auf dem Sofa nieder. Sein Jackett hatte er zwischenzeitlich schon ausgezogen. Er machte den Binder ab, öffnete die beiden oberen Hemdknöpfe und krempelte dann die Ärmel hoch. Galant lehnte er sich zurück und sah sie an.
Madeleine nahm ihr Glas, lehnte sich ebenfalls zurück und erwiderte seinen Blick.
„Also? Was möchten Sie mir noch alles diktieren?“
Ihre Augen funkelten frech.
„Ich möchte dir gar nichts diktieren. Sag mal, möchtest du mich ärgern, so als Retourkutsche, oder warum das Sie?“
Torben Crawford widmete sich seinem Whisky.
„Selbstschutz“, antwortete Madeleine direkt.
Überrascht sah er auf.
„Du scherzt.“
„Nein. Das ist einer der beiden Punkte, über die ich reden wollte.“
„Aha.“
„Ja, aber vorab würde ich gerne den anderen Punkt besprechen.“
„Was weniger brisant ist und dir nicht so schwer fällt?“
Madeleine nickte, trank noch mal einen Schluck und stellte das Glas ab.
„Geht es um deinen Job? Willst du zusätzlich arbeiten?“
„Jein.“
„Ich bin nicht gut im Raten, also sprich es bitte einfach aus, und wenn wir schon dabei sind, möchte ich dich bitten, egal was auch passiert, rede bitte mit mir darüber, wenn dich etwas belastet oder bewegt. Ich kann dir zwar nichts versprechen, aber ich werde sicherlich versuchen, es für dein Wohlwollen zu klären.“
Darauf reagierte Madeleine nicht.
„Ich habe mein Studium damit finanziert, dass ich geschrieben habe. Für Zeitschriften und so weiter. Ich habe mich da ganz gut mit über Wasser gehalten.“
Madeleine machte eine kurze Pause, aber Torben Crawford sah sie nur an und wartete ab.
„Ich habe bereits vor einiger Zeit angefangen, ein Buch zu schreiben, also bisher habe ich nur recherchiert, Matrix aufgebaut. Das grobe Gerippe steht, aber ich würde halt gerne weiter daran arbeiten. Aber erstens möchte ich das nicht heimlich machen müssen und zweitens habe ich mit dem ganzen Theater, dass wir nicht vom Hof kamen und kein Taxi erreichten, nicht gemerkt, dass mir mein Notebook in der Küche aus der Reistasche gerutscht war, als ich das Handy suchte, und ich müsste mir das zumindest von meinem Vater nachschicken lassen.“
„Brauchst du das denn? Ich meine, brauchst du Daten davon, oder geht auch jedes andere Gerät?“
„Grundsätzlich reicht jedes andere Gerät. Ich habe mir einen Satz der Daten auf einen Stick kopiert, den ich in der Handtasche habe, und meine Unterlagen habe ich ja dabei.“
Torben Crawford holte tief Luft und sah sie an.
„Ich bin mal wieder positiv überrascht von dir. Selbstverständlich kannst du an deinem Buch arbeiten. Ganz ehrlich bin ich froh, wenn ich weiß, dass du dich nicht langweilen wirst, denn mein Tag sieht eigentlich stets sehr arbeitsreich aus, auch wenn ich dabei bin, das umzustellen, aber leider geht das nicht immer so.“
Er machte eine kurze Pause und lächelte sie an.
„Schön, wirklich. Finde ich gut. Ich werde Frank Bescheid sagen, dass er dir einen Laptop besorgen soll, reicht das? Du brauchst sicherlich auch einen Drucker, oder? Aber eigentlich habe ich einen Drucker in jedem meiner Arbeitszimmer. Wir können das sicherlich so einstellen, dass du darüber drucken kannst.“
„Soweit bin ich ja noch nicht, und wenn, kann ich mich ja immer noch melden.“
„Natürlich, wenn du das dann auch machst, würde ich mich freuen.“
Madeleine goss die restliche Cola ins Glas und überlegte, was sie sagen oder machen sollte.
„Danke“, sagte sie leise und sah vorsichtig zu ihm hinüber.
Er sah gefährlich gut aus und so locker und lässig gab er gleich noch mehr Anziehungskräfte von sich.
Torben Crawford beugte sich zu ihr vor und strich ihr sanft über den Rücken.
„Es tut mir wirklich leid, dass das heute alles so dumm
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