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Ein Jahr - eine Chance

Ein Jahr - eine Chance

Titel: Ein Jahr - eine Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Lenke
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und ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete sich die Tür. Torben Crawford sah nicht auf. Er wusste auch so, dass es Frank war. So kam nur Frank herein.
    Unaufgefordert setzte sich Frank vor seinen Schreibtisch und musterte ihn.
    „Was ist los mit dir? Du hast zwei Meetings abgesagt und kommst nicht aus deinem Büro raus? Muss ich mir Sorgen machen?“
    Torben Crawford sah auf und Frank an.
    „Sag mal, Frank, bin ich egoistisch?“
    Frank lachte auf.
    „Natürlich bist du das. Sonst würdest du jetzt nicht so erfolgreich dastehen, wie du es tust. Ich bin auch egoistisch, da stehe ich zu. Jeder ist auf seine Art egoistisch. Der eine mehr und der andere weniger. Wie kommst du darauf?“
    „Madeleine und ich haben uns heute Morgen gestritten.“
    „Gestritten? Aha, das erklärt, warum Jo heute nicht an sie rankommt. Was war los?“
    Torben Crawford runzelte die Stirn. Madeleine ging es auch nicht gut? Vielleicht fühlte sie doch mehr für ihn, als sie zugab und er nur in ihren Augen zu lesen hoffte.
    „Sie will zum Wochenende drei freie Tage. Ohne mich! Ausgerechnet jetzt! Von Freitag bis Sonntag. Dabei ist am Freitagabend der Empfang in der Botschaft. Ich habe uns bereits angemeldet! Der Termin ist auch sehr wichtig für mich. Geschäftlich gesehen.“
    Frank musterte immer noch seinen Freund, der eine ihm ungewohnte Unruhe ausstrahlte.
    „Sag einmal, weißt du eigentlich, was am Samstag ist?“, fragte Frank ihn.
    Aber Torben Crawford hatte ihm nicht zugehört und fragte ihn direkt: „Sag einmal, Frank, würdest du dich gerne selbständig machen?“
    Frank sah ihn irritiert an.
    „Willst du mich loswerden?“
    „Antworte doch einfach auf meine Frage.“
    „Ja, ich habe schon ein paarmal daran gedacht, aber mir fehlt das Kapital.“
    „Hm“, machte Torben Crawford nur und runzelte wieder die Stirn, während er erneut auf den Bildschirm sah.
    „Warum fragst du?“, hakte Frank nach.
    „Ich bin doch an diesem neuen Casino auf der anderen Seite von Vegas dran. Kannst du dir vorstellen, das mit Charly und mir zusammen zu machen? Als Teilhaber?“
    Frank lehnte sich vor und sah zum Bildschirm herüber, wo sein Freund immer wieder geradezu hinstarrte.
    „Hat das etwas mit Madeleine zu tun? Und wie stellst du dir das vor? Charly und ich haben zwar etwas Erspartes, da wir ja gut bei dir verdienen, aber wenn ich mich recht erinnere, ist das ein Drei-Millionen-Projekt. Da können wir beide nicht mit dir mithalten.“
    „Madeleine? Ja vielleicht. Vielleicht hat sie mir die Augen geöffnet.“
    Er holte etwas Luft, lehnte sich auf den Schreibtisch auf und sah Frank an.
    „Das Casinoprojekt ist mit knappen drei Millionen angeplant. Wir teilen durch drei. Ich gebe dir und Charly zinslose Darlehen, die ihr mit Sicherheit schnell zurückzahlen könnt.“
    Frank zog überrascht die Augenbrauen hoch, atmete schwer aus und ließ sich in den Sessel zurückfallen.
    „Puh, ist das dein Ernst? Das wäre echt der Hammer. Hast du schon mit Charly gesprochen?“
    Torben Crawford schüttelte den Kopf. „Die Idee ist gerade erst gewachsen. Wir könnten ihn gleich mal dazurufen.“
    Er machte eine kurze Pause.
    „Weißt du, warum Madeleine unbedingt frei haben will?“
    Frank schüttelte fast verzweifelt den Kopf. „Weist du das wirklich nicht? Ich denke, sie bedeutet dir mehr als nur Show.“
    „Sag schon!“, knurrte Torben Crawford auf.
    „Mein Gott, Torben, sie hat am Samstag Geburtstag!“
    Mit einem tiefen Seufzer ließ sich Torben Crawford in seinen Sessel zurückfallen. Wieso war ihm das durchgegangen? War er wirklich so oberflächlich und egoistisch, wie Madeleine ihm vorgeworfen hatte?
    Wie hatte ihm das passieren können? Wo sie sich so viel Mühe mit seinem Geburtstag vor zwei Monaten gegeben hatte. Er war fünfunddreißig geworden und hatte etwas größer feiern wollen, jedoch keine Zeit gefunden, sich um das Ganze zu kümmern. Er beauftragte daraufhin seinen Manager damit. Als Madeleine das erfahren hatte, bat sie ihn, dass sie sich darum kümmern dürfte. Es sehe schließlich komisch aus, wenn sie als seine Verlobte sich nicht darum kümmern würde, hatte sie gesagt und alles organisiert! Und wie!
    Es war einfach ein berauschendes Fest geworden. Die sonst so kühle Halle im Hotel hatte sie in einen atemberaubenden Saal verwandelt. Sie hatte erstklassige Musiker besorgt. Der Saal war einfach ganz toll dekoriert. Das Essen war perfekt abgestimmt und immer wieder kamen kleine Highlights, die den Abend auch für

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