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Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1

Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1

Titel: Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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und die Getränke in den Kühlschrank. Er riß die Laken in dünne Streifen und brachte sie ins Schlafzimmer. Die Handtücher klebte er über die Ecken von Kommode und Nachttisch. Er machte Knoten in jede einzelne Gymnastiksocke. Er schraubte die hellweißen Glühbirnen aus den Deckenund Nachttischlampen und ersetzte sie durch schwächere Milchglasbirnen. Die Hälfte der Schlaftabletten ließ er im Medizinschränkchen, die andere Hälfte steckte er in die Tasche.
    Zurück im Wohnzimmer nahm er die vier Bände von Smolletts Peregrine Pickle, packte sie in seinen neuen Aktenkoffer, stellte die Kombination ein und verdrehte sie dann.
    Inzwischen war es Mittag und draußen auf der Straße kochend heiß. Er kaufte sich die Times und besetzte einen Tisch unter einem Sonnenschirm in einem Straßencafe. Er gönnte sich einen Espresso und einen angeblich italienischen Kuchen, während er die Zeitung durchsah. Er brauchte nicht lange, um zu finden, was er suchte: Die Londoner Philharmoniker spielten in der Royal Albert Hall. Donnerstagabend. Alle Überschüsse gingen an den World Wildlife Fund. Prinz Philip hielt die Eröffnungsrede. Gäste willkommen. Und ein großes AUSVERKAUFT über der Anzeige. Kauft nächstes Mal früher, ihr Gäste.
    Er trank noch einen Espresso und fuhr dann mit dem Taxi zurück ins Hotel. 
     
    Der ohnehin schon genervte Portier sah von seiner Liste mit Problemen auf. Die Lobby war voll mit Touristen. »Ja, Sir?«
    »Oh. Haben Sie zufällig noch Tickets für die Philharmonie am Donnerstag? Zweiter Juli?«
    »Lassen Sie mich nachsehen, Sir.« Er schaute in sein dickes Buch. »Nein, Sir. Tut mir schrecklich leid. Ausverkauft.«
    »Aber ich hatte doch vorbestellen lassen. Mein Name ist Carey.«
    Der Portier seufzte hinter dem Lächeln. »Das ist natürlich etwas anderes, Sir. Lassen Sie mich nachsehen.« Er blätterte wieder in dem Buch. »Tut mir leid, Mr. Carey, aber ich kann Sie hier nicht finden.«
    Neal konnte hören, wie sie hinter ihm ungeduldig wurden.
    »Vielleicht unter dem Namen der Dame, mit der ich zusammen hingehe.«
    Schweigen.
    Der Portier gab zuerst auf. »Wie könnte dieser Name lauten, Sir?«
    »Henderson.«
    Zurück zum Buch.
    »Bei uns im Hotel, Sir?«
    »Aber sicher. Nirgend sonst!«
    »Danke, Sir.« Der Portier warf dem nächsten Wartenden über Neals Schulter einen bedauernden Blick zu. Dann wieder das Buch. »Nein, tut mir leid, Sir.«
    »Oje. Vielleicht hat sie unter dem Namen ihres Mannes bestellt.«
    Der Portier schwieg einen Augenblick, dann sagte er: »Wenn wir wüßten, was das für ein Name ist, Sir, könnten wir ihn vielleicht finden.«
    »Zacharias. Z wie Zebra, A wie Alphabet, C wie Choreographie, H wie…«
    »Danke, Sir, ich glaube das reicht.«
     
    Wieder kein Glück.
    »Tut mir sehr leid, Mr. Carey. Sind Sie ganz sicher…?«
    »Tja, vielleicht hat Susan sich gar nicht selbst darum gekümmert. Vielleicht war es Nell. Könnten Sie mal unter Taglianetti nachsehen?«
    »Mr. Carey, wir haben im Moment sehr viel zu tun. Würden Sie es mir übelnehmen, wenn ich Sie bitte, selbst nachzusehen und mich über das Ergebnis Ihrer Suche zu informieren?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Gut, vielen Dank.«
    Er gab Neal das Buch. Neal suchte darin nach den Namen der Frauen, die alleine in das Konzert gehen würden. Er fand fünf, und die Zimmernummern standen direkt daneben. Er sagte sie sich ein paarmal im Geiste auf: Mrs. Harris, 518; Mrs. Goldman, 712; Mrs. Ulrich, 823; Mrs. Myers, 665; Mrs. Renaldi 422. Dann eilte er hinauf in sein Zimmer und schrieb Namen und Nummern auf.
    Versuchens wir’s mal mit Goldman 712.
    »Guten Tag, könnte ich bitte Mr. Goldman sprechen?«
    »Am Apparat.« Eine Männerstimme. Amerikaner, Ostküste. Klang nach dem richtigen Alter.
    »Mr. Goldman, hier ist Mr. Panto von Consolidated Limited. Ich wollte nur unsere Verabredung für morgen früh bestätigen.«
    »Ich glaube, Sie sind falsch verbunden.«
    »Das tut mir furchtbar leid. Sind Sie nicht Mr. Alan Goldman von Schreff & Sons?«
    »Nein, ich bin Dave Goldman von einfach nur Goldman. Ich bin Anwalt.«
    »Oh, tut mir leid.«
    »Ist schon in Ordnung. Schönen Tag noch.« Dave Goldman legte auf.
    Nun, dachte Neal, weiß ich ja schon ein paar Sachen über Goldman 712. Er ist Anwalt, er ist mit seiner Frau unterwegs, sie schleppt ihn nicht mit auf das verdammte Konzert am Donnerstag, und er schert sich ohnehin einen Dreck darum, wer die Eröffnungsrede hält. Vielleicht habe ich mein Pärchen

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