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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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drauf an, ob er sie nur irgendwo aufgegabelt hat oder schon vorher kannte. Hast du irgendeine Idee, was ihre Rasse betrifft?«
    »Nicht die geringste. Außer, dass sie eher eine Weiße ist als sonst irgendwas. Mit etwas negridem oder mongolidem Blut, vielleicht auch beides.«
    »Würdest du sagen, dass sie eine Prostituierte ist?«
    »Schwierig, wenn man keine Arme hat, um nach Nadelstichen zu suchen, Carmine, aber dieses Mädchen – ich weiß nicht, sie sieht gesund aus. Ich würde mal die Vermisstenmeldungen durchgehen.«
    »Oh, das hab ich auch vor«, antwortete Carmine und kehrte zurück zum Hug.
    Wo anfangen, wenn Otis Green erst frühestens morgen befragt werden durfte? Dann also Cecil Potter.
    »Das hier ist ’n echt guter Job«, sagte Cecil, der auf einem Metallstuhl saß, mit Jimmy auf den Knien und offensichtlich völlig unbeeindruckt davon, dass der Makake damit beschäftigt war, Cecils Haar zu lausen, indem seine zierlichen Finger mit sichtlich großer Wonne durch das Dickicht zupften. Jimmy, hatte er erklärt, war immer noch sehr aufgeregt. Carmine hätte diesen vollkommen bizarren Anblick besser verkraftet, wenn der große Affe keinen halben Tennisball auf dem Kopf getragen hätte; dieser, erklärte Cecil, diente dem Schutz des in sein Gehirn implantierten Elektrodensatzes und der knallgrünen Buchse, die in rosa Zahnzement auf seinem Schädel befestigt war. Nicht, dass der halbe Tennisball Jimmy irgendwie zu stören schien; er ignorierte ihn einfach.
    »Was ist an dem Job so gut?«, fragte Carmine, dem der Magen knurrte. Jeder im Hug war verpflegt worden, aber inzwischen hatte Carmine Frühstück und Mittagessen verpasst.
    »Ich bin der Boss«, sagte Cecil. »Als ich drüben im P P gearbeitet hab, war ich nur einer von vielen Handlangern. Hier im Hug ist die Tierstation meine. Ich mag sie, besonders wegen der Affen. Dr. Chandra – eigentlich sind’s ja seine – weiß, ich bin der beste Affenmann an der Ostküste, also lässt er mich machen. Ich darf sie sogar für ihre Sitzungen auf den Stuhl setzen. Die sind total verrückt auf ihre Behandlungen.«
    »Mögen die Affen Dr. Chandra nicht?«, fragte Carmine.
    »Oh, doch, den könn’ sie schon leiden. Aber mich, mich lieben sie.«
    »Leeren Sie manchmal den Kühlraum, Cecil?«
    »Ab und an, aber nicht oft. Wenn Otis auf Urlaub ist, dann holen wir uns jemanden von den Reserveleuten drüben im P P Otis arbeitet nicht viel auf dieser Etage – er ist der Mann für oben. Muss die Glühbirnen wechseln und auch den gefährlichen Abfall wegräumen. Ich komm auf dieser Etage ganz gut allein zurecht, außer wenn’s darum geht, die Käfige von anderen Etagen rauf- und runterzubringen. Unsere Tiere kriegen von Montag bis Freitag frische, saubere Käfige.«
    »Dann müssen Sie die Wochenenden hassen«, meinte Carmine ernst. »Wenn Otis nicht so häufig mit Ihnen zusammenarbeitet, wie reinigen Sie dann die Käfige?«
    »Sehn Sie die Tür da, Lieutenant? Die führt zu unserem Käfigreiniger. Automatisch, ist wie ’ne schicke Autowaschanlage, nur noch besser. Im Hug gibt’s alles, Mann, einfach alles.«
    »Noch mal zurück zum Kühlraum. Wenn Sie den ausräumen, Cecil, wie groß sind dann normalerweise die Beutel? Ist es ungewöhnlich, Beutel zu sehen, die so groß sind wie die?«
    Cecil dachte einen Augenblick nach, den Kopf zur Seite geneigt, was der Affe direkt ausnutzte, um hinter seine Ohren zu gucken. »Ist nicht ungewöhnlich, Lieutenant, Sir, aber tun Sie am besten Otis fragen, der ist der Experte.«
    »Ist Ihnen gestern jemand aufgefallen, der Beutel in den Kühlraum gelegt hat? Jemand, der das normalerweise nicht tut?«
    »Nein. Die Forscher bringen ihre Beutel normal selber rein, wenn Otis und ich schon in Feierabend sind. Laboranten bringen auch Beutel, aber so kleine. Die einzige Laborantin, die große Beutel bringt, ist Mrs Liebman aus dem OP, aber nicht gestern.«
    »Danke, Cecil, Sie waren mir eine große Hilfe.« Carmine bot dem Affen die Hand an. »Bis dann, Jimmy.«
    Jimmy ergriff Carmines Hand und schüttelte sie ernst, wobei seine großen braunen Augen so voller Bewusstsein waren, dass Carmine eine Gänsehaut bekam. Sie sahen so menschlich aus.
    »Gut, dass Sie ’n Mann sind«, meinte Cecil lachend und begleitete Carmine zur Tür, den Affen auf der Hüfte tragend.
    »Warum das?«
    »Alle meine sechs Babys sind Männchen, und Mannomann, die hassen Frauen! Können nicht ertragen, wenn eine Frau im selben Raum ist.«
    Don Hunter und Billy Ho

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