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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Gelegenheit beim Schopf ergriffen und war im Kielwasser der Polizei zur Hütte gefahren, mit dem Ergebnis, dass Polonowski nun mit Marian dort lebte und erheblich glücklicher aussah. Hideki Satsumas Schlupfwinkel lag, wie sich herausstellte, in der Nähe von Cape Cod im Städtchen Orleans, eine Junggesellenbude, in der sich nichts Strafbareres befand als eine Unmenge Pornographie mit starker Betonung auf Gewalt, gleichwohl nicht auf Mord. Keine wirkliche Überraschung für Carmine, dessen Zeit in Japan ihm gezeigt hatte, dass die Japaner eine Vorliebe für explizit bebilderte Pornographie hatten. Dr. Nur Chandra war einfach nur »mies starrsinnig«, wie Desdemona sich ausgedrückt hätte; seine geheime Aktivität in dem von ihm benutzten Cottage bestand aus einem Computer, den er zu programmieren versuchte, ohne einen dieser erstaunlichen jungen Medizinstudenten der Chubb zu bemühen, die sich das Studium finanzierten, indem sie Programme für spezielle wissenschaftliche Zwecke entwickelten. Chandra war sich seines Nobelpreises so sicher, dass er mit niemandem über seine Arbeit sprach,besonders nicht mit einem superintelligenten, ehrgeizigen jungen Chubb-Medizinstudenten. Der Ponsonby-Wald war ein Wald; keine Hütten, Schuppen, Scheunen, irgendwas. Und Kurt Schillers schlimmstes Geheimnis war ein Foto von sich, seinem Vater und Adolf Hitler. Papa war ein hochdekorierter U-Boot-Kapitän gewesen, der zum Führer eingeladen worden war und seinen flachsblonden kleinen Sohn mitbringen sollte; Hitler liebte flachsblonde Kinder mit mutigen Vätern. Schiller senior war mit seinem U-Boot 1944 bei einer Begegnung mit einer Wasserbombe gesunken. Kurt war damals zehn Jahre alt gewesen.
    Und deshalb musste, gemäß Silvestri, Marciano und den übrigen ranghohen Polizeibeamten Connecticuts, die Örtlichkeit der Morde provisorisch sein. Denn andernfalls hätte es doch jemand mitbekommen müssen.
    Aber das ist nicht provisorisch, sagte Carmine sich. Wenn ich das Gespenst wäre, was würde ich dann wollen? Eine Umgebung in tadellosem Zustand. Oberflächen, die abgespritzt, peinlich sauber gereinigt werden konnten. Das bedeutet dann eher Fliesen als Beton, eher Metall als Holz oder Stein. Ich würde einen Operationsraum haben wollen. Zwei Gespenster könnten ihn bauen, wenn beide ein gewisses handwerkliches Geschick besäßen, und sie könnten sogar elektrische Leitungen verlegen. Die Klempnerarbeiten konnten sie jedoch wahrscheinlich nicht selbst ausführen, und doch war das erforderlich. Ein Wasseranschluss mit hohem Leitungsdruck, entsprechende Abflüsse und eine Verbindung entweder zu einem Kanal oder einer Sickergrube. Die Gespenster würden sicherlich ebenfalls ein Bad haben wollen, für sich selbst, wenn schon nicht für das Opfer. Das Opfer versorgten sie höchstwahrscheinlich mit einer Bettpfanne und wuschen es mit einem Schwamm.
    Während Abe und Corey sich also durch die Kleinanzeigen des
National Enquirer
ackerten, untersuchte Carmine die Grundstücke und Immobilien eines jeden Huggers auf ungewöhnlich hohe Strom- und Wasserrechnungen. Dummerweise bezogen die wohlhabenderen Hugger ihr Wasser eher aus eigenen Brunnen statt über einen normalen Wasseranschluss, und bei niemandem war die Stromrechnung gewaltig. Ein Generator? Möglich, wenn sich der Lärm dämpfen ließ. Nach dieser fruchtlosen Übung nahm Carmine sich Sanitärunternehmen und kleine selbständige Klempner kreuz und quer durch Connecticut vor. Suchte einen einträglichen Auftrag, der den Einbau von etwas umfasste, das vermutlich als privater Fitnessraum deklariert worden war. Was er in dieser Richtung fand, war ausnahmslos unverdächtig. Wo auch immer er suchte, wirklich finden tat er nichts. Das bedeutete damit eine von drei Möglichkeiten: Erstens: Die beiden Gespenster waren in der Lage, ihre Klempner- und Sanitärarbeiten selbst durchzuführen; zweitens: Sie hatten einen Installateur engagiert, den sie ausgesprochen großzügig bar entlohnten, damit er über den Job den Mund hielt und keine Steuern abführte; und drittens, dass die Gespenster das Gebäude angemietet oder gekauft hatten, das ihren Zwecken bereits entsprach, zum Beispiel eine Tierarztpraxis oder die Räumlichkeiten eines Chirurgen. Carmine telefonierte herum, weil er wissen wollte, wie viele Tierkliniken und Chirurgiepraxen Mitte bis Ende 1963 den Besitzer gewechselt hatten, doch diejenigen, die tatsächlich verkauft wurden, waren solide. Das übliche Nichts, Nichts, Nichts.
    Weil das

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