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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Ding hat sie innerlich buchstäblich zerfetzt – Eingeweide, Blase, Nieren, ja sogar bis hinauf zur Leber. Massive, mehrfache Risswunden. Sie ist an Schock gestorben, bevor sie innerlich verbluten konnte. In ihrem Blut haben wir Reste von Demerol gefunden, woraus folgt, wo immer er Margaretta nach der Entführung hingebracht hat, es war zu weit von Groton entfernt, um sich über die ersten paar Minuten hinaus auf Äther verlassen zu können. Auf dem Kopfkissen habe ich übrigens keine Spur von Äther finden können.«
    »Habt ihr etwas anderes erwartet?«, fragte Marciano.
    »Nein, aber ich habe es in einer umgeschlagenen Falte des Kopfkissens gerochen, als wir im Haus der Bewlees waren.«
    »Hat sie Blut verloren, als ihr Kopf entfernt wurde?«, fragte Abe.
    »Nur sehr wenig. Sie war bereits seit mehreren Stunden tot, als er das machte. Wegen ihrer Größe scheint er neben dem Band über der Brust auch noch jeweils ein Band über jedem Bein benutzt zu haben, um sie zu fixieren.«
    »Wenn sie verfrüht gestorben ist, warum hat er dann dreizehn Tage gewartet, um sie zu beseitigen? Was hat er mit ihr gemacht?«, fragte Corey.
    »Er hat sie in einer Gefriertruhe gelagert, die groß genug war, um sie flach hineinlegen zu können.«
    »Wurde sie bereits identifiziert?«, erkundigte sich Carmine.
    Patricks Gesicht zuckte. »Ja, von ihrem Vater. Er war so ruhig! Sie hat eine kleine Narbe an der linken Hand – ein Hundebiss. Sobald er die gefunden hatte, sagte er, es sei seine Tochter, bedankte sich bei uns und ging.«
    Es wurde still im Raum. Wie hätte ich damit umgehen können, wäre es Sophia gewesen?, fragte sich Carmine. Zweifellosempfinden die anderen hier die Situation viel intensiver, da sie alle Töchter haben, die nicht nach Kalifornien gegangen waren, bevor die Bande ordentlich geschmiedet waren. Die Hölle ist noch zu gut für diese Bestie.
    »Patsy«, sagte Carmine in die Stille, »könnte es sein, dass es zwei waren?«
    »Zwei?«, wiederholte Patrick verdutzt. »Du meinst, zwei Mörder?«
    »Ja.«
    Silvestri kaute auf seiner Zigarre, schnitt Grimassen und ließ sie in seinen Papierkorb fallen. »Zwei? Sie machen Witze!«
    »Nein, John, das tue ich nicht. Je länger ich über diese Entführungsserie nachdenke, desto überzeugter bin ich, dass zwei Leute nötig waren, um sie durchzuziehen. Von da aus zu zwei Mördern ist es dann ein naheliegender Schritt.«
    »Ein Schritt, der aber tausend Fuß hoch ist, Carmine«, sagte Silvestri. »
Zwei
Monster? Wie sollen die sich gefunden haben?«
    »Ich weiß es nicht, aber vielleicht war es etwas so Alltägliches wie eine Kleinanzeige unter Persönliches im
National Enquirer
. Oder vielleicht kannten sie sich auch schon seit Jahren, sind vielleicht sogar zusammen aufgewachsen. Oder vielleicht sind sie sich rein zufällig auf einer Cocktailparty über den Weg gelaufen.«
    Abe sah Corey an und verdrehte die Augen; sie stellten sich vor, wie sie tagelang in den Archiven des
National Enquirer
herumsaßen und lasen, nur um ein Inserat zu finden, das mindestens zwei Jahre alt war.
    »Du zäumst das Pferd von hinten auf, Carmine«, sagte Marciano.
    »Ich weiß! Aber vergesst bitte mal für einen Moment, wie sie zusammengekommen sind, und konzentriert euch stattdessen darauf, was mit dem Opfer passiert. Mir ist klar geworden, dasses einen Köder geben musste. Wir haben es hier nicht mit der Sorte junger Frauen zu tun, die sich von einer Einladung eines x-beliebigen Mannes weglocken lassen oder die auf das Angebot von angeblichen Probeaufnahmen hereinfallen, einem der Tricks, die bei weniger behutsam aufgewachsenen Mädchen funktionieren. Aber stellt euch doch nur mal vor, wie schwer es für einen einzelnen Mann sein wird, ohne einen passenden Köder die Entführung durchzuziehen!«
    Carmine beugte sich vor und war inzwischen richtig in Fahrt. »Nehmt Mercedes, die den Deckel ihres Klaviers schließt, sich von Schwester Theresa verabschiedet und das Nebengebäude verlässt, in dem der Musikraum untergebracht ist. Und an einer ruhigen Stelle, wo niemand sonst in der Nähe ist, sieht Mercedes etwas so Unwiderstehliches, dass sie einfach näher heranmusste. Etwas, das ihr Herz anrührt, wie beispielsweise ein halb verhungertes Kätzchen oder Hündchen. Aber sowie sie an exakt die richtige Stelle kommt, taucht noch jemand auf, der wegen des Tierchens jammert. Während Mercedes ganz gefangen ist, schlägt der andere Mann zu. Der eine legt den Köder aus, der andere lässt die Falle

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