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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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geworden, worauf er ja so scharf war.«
    »Was ist mit Schiller?«
    »Überhaupt nicht praktisch veranlagt. Er kann nicht mal die Klinge eines Mikrotoms schärfen. Allerdings muss er das ja auch nicht. Dafür sind dann die Laboranten da.«
    »Wie wär’s, wenn Sie auf einen Cognac mit zu mir kommen?«
    Desdemona rutschte aus der Sitznische. »Ich dachte schon, Sie würden nie fragen.«
    Carmine ging zu Fuß mit ihr den Block hinunter in diesem glückseligen Zustand wie in seiner Highschoolzeit, als seine Verabredung zum Ball ihm gesagt hatte, es sei ein wundervoller Abend gewesen, und ihm ihre Lippen anbot. Nicht, dass Desdemona drauf und dran war, ihm ihre Lippen anzubieten. Wirklich zu schade. Sie waren voll und ungeschminkt. Er musste lachen bei dem Gedanken, wie er damals versucht hatte, knallroten Lippenstift wegzuküssen.
    »Was gibt’s Lustiges?«
    »Ach, nichts, gar nichts.«

Kapitel neunzehn
    Montag, den 24. Januar 1966
     
    Commissioner Silvestri beraumte eine diskrete Besprechung an, zu der er die verschiedenen Leiter der Ermittlungen gegen das Gespenst aus ganz Connecticut einlud. »Heute in einer Woche werden es dreißig Tage sein«, sagte er in den Raum stummer Männer, »und wir haben nicht die geringste Ahnung, ob das Gespenst oder die Gespenster ihr bisheriges Verhaltensmuster umgestellt haben oder ob der Zweimonatsrhythmus immer noch gültig ist und sie lediglich das neue Jahr mit einem kleinen Extraspaß eingeläutet haben.«
    Auch wenn die Presse immer noch vom Monster sprach, benutzten die meisten Polizisten mittlerweile die Bezeichnung »das Gespenst« oder »die Gespenster«. Carmines Ideen hatten sich durchgesetzt, weil Männer wie Lieutenant Joe Brown aus Norwalk den Sinn darin erkannten.
    »Zwischen Donnerstag dieser Woche, das ist der siebenundzwanzigste, und kommendem Donnerstag, dem dritten Februar, werden sämtliche lokale Polizeibehörden auf jeden Verdächtigen vierundzwanzig Stunden täglich ein Observierungsteam ansetzen. Wenn wir keine Ergebnisse erhalten, ist es wenigstens ein Ausschlussverfahren. Wenn wir
wissen,
dass ein Verdächtiger überwacht wurde, und der Verdächtige sich uns nicht entzogen hat, dann kann dieser Verdächtige von der Liste gestrichen werden, sofern ein weiteres Mädchen verschwindet.«
    »Und wenn kein Mädchen verschwindet?«, fragte ein Cop aus Stamford.
    »Dann werden wir es Ende Februar wiederholen. Ich stimmeCarmine zu, dass alles, was wir wissen, auf einen ganzen Schwung Änderungen verweist – das Zeitintervall, eine nächtliche Entführung, das Partykleid, nur die Enthauptung –, aber wir wissen nicht mit Sicherheit, ob er das neue Muster auf Dauer übernimmt. Ob’s nun einer ist oder zwei, er ist uns mehrere Schritte voraus. Wir müssen einfach stur weitermachen.«
    »Was, wenn ein Mädchen verschwindet, und keiner unserer Verdächtigen hat damit zu tun?«, fragte ein Cop aus Hartford.
    »Dann denken wir noch mal nach, aber auf andere Weise. Wir vergrößern das Netz, um neue Tatverdächtige mit aufzunehmen, werden die alten aber nicht außer Acht lassen. Ich übergebe jetzt an Carmine.«
    »Holloman befindet sich in der einmaligen Situation, erheblich mehr als nur einen Tatverdächtigen zu haben«, sagte Carmine. »Die übrigen Polizeibehörden werden notorische Vergewaltiger beobachten, die bereits wegen Gewalttätigkeiten vorbestraft sind, während Holloman eine Gruppe Verdächtiger hat, die keinerlei bekannte Vorstrafen wegen Vergewaltigung oder Tätlichkeiten haben. Das Personal des Hug plus zwei weitere. Alles in allem sind das zweiunddreißig Personen. Wir schaffen es nicht, so viele rund um die Uhr zu observieren, weswegen ich andere Dienststellen um Freiwillige bitte, die uns aushelfen könnten. Unsere Teams müssen aus erfahrenen Männern bestehen, die weder bei der Arbeit einschlafen noch in Tagträume abdriften. Falls unter Ihnen jemand Männer zu entbehren vermag, denen man wirklich vertrauen kann, würde ich mich über jede Hilfe sehr freuen.«
    Neunundzwanzig Hugger, Professor Frank Watson, Wesley le Clerc und Professor Mordent Smith waren rund um die Uhr zu beobachten – von Männern, deren Aufmerksamkeit keine Sekunde nachlassen würde. Eine schwierige Aufgabe, schon unter logistischen Aspekten.
    Eine überraschende Zahl der Verdächtigen aus Holloman wohnte direkt an der Route 133 beziehungsweise direkt davon abgehend, und die Route 133 war eine typische Landstraße: eine Spur in jede Richtung, sich dahinschlängelnd und

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