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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Westen: keine Neonazis und Klan-Mitglieder. Einer der dreizehn Gründungsstaaten, ein Garant der Redefreiheit.
    Was immer Wesley/Ali auch dachte, Carmine wusste, dass Connecticut seinen Teil an Neonazis und Klan-Mitgliedern besaß; er wusste ebenfalls, dass zum größten Teil alles nur Gerede war. Aber jeder fanatische Schwarzenhasser wurde beobachtet, denn Carmine war fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass niemand am Sonntagnachmittag eine Waffe auf Mohammed el Nesr anlegte. Während Mohammed seine Kundgebung plante, plante Carmine, wie er ihn beschützen konnte: wo Scharfschützen der Polizei postiert wurden, wie viele Polizisten er in Zivil stecken konnte, die am Rande einer antiweißen Menschenmenge patrouillierten. Auf gar keinen Fall würde eine Kugel Mohammed el Nesr niederstrecken und einen Märtyrer aus ihm machen.
    Dann kehrte am Samstagabend der Schnee zurück. Ein Februarsturm brachte über Nacht fast einen halben Meter Neuschnee. Ein äußerst scharfer, eiskalter Wind sorgte dafür, dass auf dem Holloman Green keine Kundgebung stattfinden würde. Noch mal Glück gehabt – da hatte der Winter doch auch was Gutes.
    Also hatte Carmine an diesem Tag frei, um die Route 133 hinauszufahren und nachzusehen, ob Mrs Eliza Smith zu Hause war.
    »Die Jungs sind sehr enttäuscht in die Schule gegangen. Wenn der Schnee doch nur bis letzte Nacht gewartet hätte, dann wäre heute schulfrei.«
    »Oh, für die Kinder tut’s mir leid, Mrs Smith, aber für mich bin ich froh.«
    »Die Kundgebung der Schwarzen auf dem Holloman Green?«
    »Genau.«
    »Gott liebt den Frieden«, sagte sie. »Ich habe Butterfly Cakes gebacken.« Sie ging in ihre Küche voraus. »Wie wär’s, wenn ich eine frische Kanne Kaffee aufbrühe, und dann probieren Sie ein paar?«
    Butterfly Cakes waren, wie Carmine herausfand, sehr kleine gelbe Kuchen, die mit Schlagsahne gefüllt waren; sie schmeckten köstlich.
    »Bitte, nehmen Sie sie weg«, bat er, nachdem er vier verschlungen hatte. »Sonst bleibe ich einfach hier sitzen und esse alle auf.«
    »Also gut«, sagte sie. »Was führt Sie denn nun zu mir, Lieutenant?«
    »Desdemona Dupre meinte, ich solle mit Ihnen über die Leute am Hug reden.«
    »Noch vor drei Monaten hätte ich Ihnen gesagt, Sie sollen mich in Ruhe lassen.« Sie spielte mit ihrer Kaffeetasse. »Wissen Sie, dass Bob nicht mehr ins Hug zurückkehren wird?«
    »Ja. Das scheint am Hug bereits jeder zu wissen.«
    »Es ist eine Tragödie, Lieutenant. Er ist ein gebrochener Mann. Er hatte schon immer eine dunkle Seite, und da ich ihn mein ganzes Leben kenne, habe ich natürlich auch von seiner dunklen Seite gewusst.«
    »Was genau meinen Sie mit einer dunklen Seite, Mrs Smith?«
    »Absolute Depression – eine klaffende Grube – das Nichts. Je nach Situation hat er diese Bezeichnungen dafür. Den ersten ausgewachsenen Anfall hatte er nach dem Tod unserer Tochter Nancy. Leukämie.«
    »Das tut mir sehr leid.«
    Eliza Smith blinzelte gegen die Tränen an. »Nancy war die älteste. Sie starb im Alter von sieben Jahren. Heute wäre sie sechzehn.«
    »Haben Sie ein Bild von ihr?«
    »Hunderte, aber ich habe sie wegen Bobs Neigung zur Depression weggeräumt. Warten Sie einen Moment.« Sie eilte hinaus, um kurz darauf mit einem ungerahmten Farbfoto eines bezaubernden kleinen Mädchens zurückzukehren. Offensichtlich war die Aufnahme gemacht worden, bevor die Krankheit Nancy gezeichnet hatte. Lockiges blondes Haar, große blaue Augen, der ziemlich schmale Mund ihrer Mutter.
    »Danke«, sagte Carmine und legte das Foto mit der Bildseite nach unten auf den Tisch. »Ich nehme an, von dieser Depression hat Ihr Mann sich wieder erholt?«
    »Ja, dank dem Hug. Aber diesmal wird es nicht so sein. Er wird sich für immer und ewig in seine Eisenbahnwelt zurückziehen.«
    Eliza Smith stand auf, um ihm Kaffee nachzuschenken, und packte zwei weitere Kuchen auf seinen Teller. »Hier, essen Sie. Das ist ein Befehl.« Sie leckte sich über ihre trockenen Lippen. »Finanziell haben wir keine Sorgen. Unsere beiden Familien haben uns ein Vermögen hinterlassen, so dass wir unseren Lebensunterhalt nicht mehr selbst verdienen müssen. Was für eine entsetzliche Aussicht für zwei Yankees! Unser Arbeitsethos sitzt unglaublich tief.«
    »Was ist mit Ihren Söhnen?«
    »Unser Vermögen geht auf sie über. Es sind gute Jungs.«
    »Warum schlägt der Professor sie?«
    »Die dunkle Seite. Aber ehrlich, es kommt nicht oft vor. Nur wenn sie an ihm herumnörgeln, wie

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