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Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord

Titel: Ein kalter Mord - McCullough, C: Ein kalter Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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und ging zum Telefon. »Mike?«, fragte er. »Delmonico. Ich brauche zwei Mann, die eine Zeugin bewachen.«
    Seine Ruhe war unerschütterlich, aber er strich die ganze Zeit um den Arbeitssessel herum, ohne etwas anzufassen, und setzte sich dann auf die Armlehne ihres Sessels. »Ein ungewöhnliches Hobby«, sagte er beiläufig.
    »Ich liebe es.«
    »Dann zerreißt einem dieser Anblick das Herz. Haben Sie auch daran gearbeitet, als er früher schon mal hier war?«
    »Nein, ich habe an einem Tischläufer für Charles Ponsonbys Anrichte gestickt. Den habe ich ihm vor einer Woche gegeben. Er war begeistert.«
    Carmine sagte nichts weiter, bis die blitzenden Warnlichter eines Streifenwagens durch die vorderen Fenster fielen, tätschelte dann ihre Schulter und ging, allem Anschein nach, um den Männern Anweisungen zu geben.
    »Ein Mann steht direkt draußen vor Ihrer eigenen Tür und ein weiterer am oberen Ende der Hintertreppe. Sie sind hiersicher«, sagte er, als er zurückkehrte. »Ich werde Ihnen nachher als Erstes den Merc vorbeibringen, aber Sie werden noch nicht direkt zur Arbeit fahren können. Lassen Sie hier alles genau so, wie es ist, bis meine Leute morgen früh herkommen, um zu sehen, ob unser Freund irgendwelche Spuren hinterlassen hat.
    »Das hat er beim ersten Mal«, sagte sie.
    »Was?«, fragte er scharf.
    »Ein kleines Büschel schwarzer Haare.«
    Sein Gesicht wurde ausdruckslos. »Aha.« Dann war er verschwunden, als wisse er nicht, was er zum Abschied sagen sollte.
    Desdemona ging zu Bett, konnte jedoch nicht einschlafen.

TEIL ZWEI
    Dezember 1965
    Kapitel sieben
    Mittwoch, den 1. Dezember 1965
     
    Die Schüler strömten zu Hunderten aus der Travis High. Einige hatten nur kurze Heimwege bis in The Hollow, andere stiegen in Dutzende von Schulbussen, die entlang der Twentieth und um die Ecken bis in die Paine standen. Früher wären sie einfach in irgendeinen Bus eingestiegen, der in ihre Richtung fuhr, aber seit das Monster von Connecticut aufgetaucht war, hatte jeder Schüler einen bestimmten, nummerierten Bus zugewiesen bekommen. Jeder Fahrer erhielt eine Namensliste und hatte die klare Anweisung, nicht loszufahren, bis nicht jeder einzelne Schüler da war. Die Verwaltung der Travis ging so gewissenhaft vor, dass der Name eines fehlenden Schülers von der täglichen Liste gestrichen wurde, bevor sie an den Fahrer ging. Der Weg zur Schule war kein so großes Problem, es war der Heimweg, wovor jeder Angst hatte.
    Die Travis war die größte öffentliche Highschool in Holloman. Die knappe Mehrheit der Schüler war schwarz, und obwohl es gelegentlich Rassenprobleme gab, mischten sich die Schüler entsprechend ihren persönlichen Neigungen und Vorlieben. So fanden an der Travis High nicht nur die Black Brigade Anhänger, sondern auch diverse Kirchen und andere Vereine. Jeder Lehrer hätte sofort bestätigt, dass Hormone mehr Probleme verursachten als die Rasse.
    Obwohl die größte Aufmerksamkeit der Polizei den katholischen Highschools galt, war die Travis High nicht vernachlässigt worden. Als die sechzehnjährige Francine Murray, eine Zehntklässlerin aus dem Valley, nicht in ihrem Bus erschien,stieg der Fahrer aus und lief zu dem Streifenwagen hinüber, der auf dem Bürgersteig in der Nähe des Haupteingangs parkte. Wenige Minuten später herrschte ein kontrolliertes Chaos: Busse wurden angehalten, und Uniformierte fragten, ob Francine Murray sich unter den Passagieren befand, andere baten Francines Freunde, vorzutreten, und Carmine Delmonico raste mit Corey und Abe zur Travis High.
    Nicht, dass er darüber das Hug vergessen hätte. Bevor der Ford losfuhr, gab er noch Marciano Anweisung, sich zu vergewissern, dass jeder Mitarbeiter des Hug anwesend und sein Aufenthaltsort bekannt war. »Ich weiß, dass wir im Moment keinen Wagen erübrigen können, also ruf bitte Miss Dupre an und richte ihr von mir aus, dass ich über sämtliche Schritte jedes einzelnen Bescheid wissen will, einschließlich Ausflüge aufs Klo. Du kannst ihr vertrauen, Danny, aber erzähl ihr nicht mehr als unbedingt nötig.«
    Nachdem die Schule von oben bis unten durchsucht worden war, drängten sich die Lehrer im Schulhof zusammen, während Derek Daiman, der hochangesehene schwarze Direktor, auf und ab schritt. Weitere Streifenwagen trafen ein, nachdem andere Schulen keine fehlenden Schüler gemeldet hatten und ihr Kontingent an Polizisten zur Travis High geschickt worden war, um die Schule noch einmal zu durchsuchen.
    »Ihr Name ist

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