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Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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sollte es rausnehmen. Sie sagen, man soll sich den Beruf vom Leib halten. Laß dich nicht davon berühren. Aber ich hab das Bild bei mir, weil es mich daran erinnert, warum ich hier bin. Nun diese beiden Toten, was sehen wir da? Tony Bing war Buchmacher. Dreimal wurde er geschnappt, zahlte seine Strafe und machte auf der Stelle weiter und zog den Leuten das Geld aus der Tasche. Klar, ich weiß auch, daß er keinem die Pistole an den Kopf gehalten hat, aber trotzdem hat er den Leuten ihr Geld abgenommen. Im letzten Jahr hab ich rausgekriegt, daß er Sozialhilfe bezieht! Da er offiziell kein Einkommen hat, geht er hin und bezieht Stütze, verdammt noch mal! So ’n Typ war das. Und dieser andere Typ, dieser Big Vince Dorney, war durch und durch schlecht. Die Buchmacherei war ’n Hobby für ihn. Es war nur eine Methode unter anderen, dich am Wickel zu kriegen. Er lieh dir Geld, er verkaufte dir Drogen, alles, womit er dich später unter Druck setzen konnte. Und wenn er einen so weit hatte, dann schlug er richtig zu. Seit zwei Jahren versuchen wir ihn zu fassen. Meinen Sie denn, daß ich schlaflose Nächte habe, weil ihn endlich einer umgenietet hat? Und meinen Sie, daß ich hier sitze und mir solchen Scheiß von Ihnen anhöre? Von ’nem Kerl, der nicht mal seine Pistole aus dem Halfter gekriegt hat?«
    »Das war ein eindrucksvolles Stück Rhetorik, Maven. Vor allem der Teil mit dem kleinen Mädchen. Ich wette, die Fotos gehörten zur Brieftasche, als Sie sie gekauft haben.«
    »McKnight, Sie und ich stehen vor einem Riesenproblem. Wenn wir mit dem Fall durch sind, erinnern Sie mich dran, daß ich mein Abzeichen kurz ablege und wir uns draußen mal ernsthaft unterhalten, okay?«
    Ich sah ihn an. Er war ein häßlicher Bursche, vielleicht zehn Jahre älter als ich. Aber ich war sicher, daß er kämpfen konnte. »Ich mach mir ’ne Notiz«, sagte ich.
    »Das wäre dann klar. Ich kann es kaum erwarten. Und bis dahin lassen Sie uns überlegen, ob wir nicht rauskriegen, wer uns alle unsere Buchmacher umbringt. Wollen Sie mir zur Abwechslung dabei mal ein bißchen helfen?«
    »Ich versuche, so kooperativ zu sein, wie ich nur kann«, sagte ich.
    »Sie sagen, der Typ hat gestern eine Rose für Sie hingelegt?«
    »Ja.«
    »Was haben Sie damit gemacht?«
    Ich zögerte. »Ich habe sie ins Wasser gestellt.«
    »Interessant«, meinte er. »Hat man Ihnen das in Detroit als Sicherstellung von Beweismitteln beigebracht? Wenn Sie eine Pistole gefunden hätten, hätten Sie die dann auch in Wasser gelegt?«
    Viel mehr davon konnte ich mir einfach nicht anhören. Am liebsten wäre ich über den Tisch gesprungen und hätte ihn erwürgt. »Maven«, sagte ich. »Es war nur eine Rose, die vor meiner Tür lag. Ich hatte damals keinerlei Grund zur Annahme, sie bedeute etwas. Wenn ich Sie angerufen hätte und hätte gesagt: ›Hey, Chief, ich glaube, Sie sollten mal vorbeikommen und diese Rose holen. Die hat mir jemand vor die Tür gelegt. Wissen Sie, ich habe mal einen Rose gekannt. Der hat mich niedergeschossen und meinen Partner getötet. Ich denke, er sitzt seit vierzehn Jahren im Knast. Aber trotzdem könnte er es gewesen sein.‹ Was hätten Sie mir dann erzählt?«
    »Alles klar. Geschenkt«, sagte er. »Dann wollen wir Sie mal ausrüsten.«
    »Ausrüsten womit?«
    »Einer Fangschaltung, Sie Genie. Oder wollen Sie nicht wissen, von wo Sie der Typ anruft?«
    »Ich dachte, dazu braucht man heute keine Installation mehr. Gibt es nicht einfach einen Spezialcode, den man wählen muß?«
    »Doch, Sternchen fünf-sieben und die Telefongesellschaft registriert die Herkunft des Anrufs. Aber wir sollten uns auch um eine gute Tonbandaufnahme von dem Typen bemühen. Haben Sie ein gutes Gerät für hochwertige Qualitätsaufzeichnungen in Ihrem Detektivbüro?«
    »Ich habe kein Büro«, erwiderte ich.
    »Ein Privatdetektiv, der in einem Blockhaus residiert«, wunderte er sich. »Da hätte sich der alte Abe Lincoln aber gefreut.«
    »Verdammt noch mal, Maven, wenn Sie nicht sofort mit dem Scheiß aufhören …«
    »Ist ja in Ordnung, ja, regen Sie sich ab«, sagte er. »Machen wir erst mal alles bei Ihnen fertig. Der Beamte bringt den Apparat mit, wenn er die Überwachung organisiert.«
    »Überwachung?«
    »Ein Mann in einem Auto, der Ihr Blockhaus beobachtet. Sie haben doch auf der Polizeiakademie gelernt, was eine Überwachung ist.«
    »Wieso benötige ich eine Überwachung?«
    »McKnight, manchmal kommen Sie mir wie der dümmste Mensch in Chippewa

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