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Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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grauen Stunden durchgeschlafen? Und jetzt war ich wieder auf der Wache. Mein Magen fühlte sich an, als habe man ihn von innen nach außen gedreht.
    Maven führte mich in sein Büro und ließ mich wieder auf dem harten Besucherstuhl Platz nehmen. »Also los«, sagte er. Er griff nach einem Block und einem Stift. Ein paarmal kratzte er über das Papier und warf dann den Stift in eine Ecke des Zimmers. »Scheißdinger, die halten nicht mal ’ne Woche. Also los, McKnight, wie hieß der Kerl noch mal?«
    »Rose.«
    »Hat man seinen Vornamen jemals rausgekriegt?«
    »Maximilian«, sagte ich. »Das kam beim Prozeß raus.«
    »Maximilian? Kein Wunder, daß er Ihnen den nicht genannt hat.« Er begann mit seinen Notizen. »Wann wurde er verurteilt?«
    »Dezember 1984.«
    »Wissen Sie, wohin man ihn gebracht hat?«
    »Jackson.«
    Er unterbrach seine Notizen. »Sie haben ihn nach Jackson geschickt?«
    »Hochsicherheitstrakt. Sie meinten, er sei zwar psychotisch, aber trotzdem handlungsfähig. Nicht beknackt genug für ein Bett in der Klapse, aber beknackt genug, um ihn niemals aus den Augen zu lassen.«
    »Sie sagen, sie haben ihn in den Hochsicherheitstrakt von Jackson verfrachtet und jede Begnadigung ausgeschlossen? Sind Sie sich da sicher?«
    »Ganz sicher«, antwortete ich.
    »McKnight«, sagte er. »Dann ist der Typ auch noch da. Er muß einfach da sein.«
    »Das sollte man meinen.«
    »Denken Sie denn, er ist ausgebrochen? Wann ist zuletzt jemand aus Jackson ausgebrochen? Ist überhaupt schon mal irgend jemand aus Jackson ausgebrochen?«
    »Das weiß ich nicht«, entgegnete ich. »Ich weiß nur, was ich in dem Brief gelesen habe.«
    Er fuhr sich mit den Fingern durch das, was von seinen Haaren noch übrig war. »Ich denke, ich sollte da mal anrufen, um das zu überprüfen. Wie spät ist es? Kurz nach sechs?«
    »Ich nehme an, irgendwer wird da sein«, sagte ich nur.
    »Da haben Sie vermutlich recht, McKnight. Wenn ich noch auf dem neuesten Stand bin, schicken sie die Insassen nachts nicht nach Hause.« Er suchte in den Papieren auf seinem Tisch. »Ich sollte wohl über die Zentrale des Staates anrufen. Wo hab ich nur die Nummer? Ich habe ’ne Frau, die um sieben kommt. Die findet so was immer. Nein, warten Sie, hier ist sie.« Er griff zum Telefon und wählte. Ich saß nur da und sah ihm zu.
    »Guten Morgen«, sagte er schließlich. »Hier ist Sheriff Maven im Soo. Ich muß mit dem Staatsgefängnis in Jackson sprechen. Ja. Ja, das ist es. Ja, ich werde später mit Ihrem Commander sprechen und ihn informieren. Ja. Ja, das wäre gut so. Hey, hören Sie, können Sie die nicht irgendwie anrufen und mich dann durchstellen? Wissen Sie, so mit geheimer Staatsparole oder so, damit die wissen, daß sie nicht irgendein Arschloch von der Straße aus Jux und Dollerei anruft. Ja, da wäre ich Ihnen dankbar. Danke, ich bleibe dran.«
    Während er wartete, sah er mich an. »Hatten Sie in Ihrer Zeit als Polizist jemals mit der Staatspolizei zu tun?«
    »Nicht viel«, sagte ich.
    »Sie sind da verdammt gut«, erklärte er. »Das Problem ist nur, daß sie das auch wissen. Aber wenn man ihnen ihre Streicheleinheiten zukommen läßt, wenn man mit ihnen spricht, sind sie sehr kooperativ. Vermutlich wart ihr Cops in Detroit genauso.« Er saß einige Zeit da und pochte mit seinem Stift auf den Tisch. »Ah, guten Morgen. Mein Name ist Roy Maven. Ich bin der Polizeichef von Sault Ste. Marie. Wir haben heute morgen eine ungewöhnliche Frage an Sie. Bei Ihnen gibt es einen Insassen namens Maximilian Rose. Er wurde 1984 eingeliefert, in den Hochsicherheitstrakt. Also, ich frage einfach ganz direkt: Können Sie herausfinden, ob Mr.   Rose sich noch auf Ihrem Gelände befindet?«
    Maven hielt den Hörer vom Ohr weg. Ich konnte seinen Gesprächspartner durch den ganzen Raum hören.
    »Verdammt noch mal«, sagte Maven. »Ich habe Sie etwas gefragt, ja? Kein Grund für Sie, aggressiv zu werden. Wenn Sie sagen, daß er da ist, ist er eben da. Mehr wollte ich nicht wissen.«
    »Bitten Sie ihn, das nachzuprüfen«, meinte ich.
    Maven hielt die Hand über den Hörer und sah mich an. »Bitte?«
    »Bitten Sie ihn, das nachzuprüfen.«
    »Der Mann sagt, es ist noch nie jemand aus dem Hochsicherheitstrakt entkommen.«
    »Vielleicht haben sie ihn laufenlassen«, sagte ich. »Vielleicht wurden Anweisungen verwechselt. Fragen Sie ihn bitte.«
    Maven rollte mit den Augen. »Entschuldigen Sie, Sir«, sagte er in den Hörer. »Wir haben uns gerade gefragt, ob Sie

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