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Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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dich jetzt auch in Ruhe. Ich wollte dir nur sagen, daß wir hier alle an dich denken.«
    »Bist du sicher, daß ihr nicht lieber eine Zeitlang nach Grosse Pointe zurückgeht?« fragte ich.
    »Keine Chance, Alex. So leicht wirst du uns nicht los. Gute Nacht.«
    Ich legte den Hörer zurück. Die Nächste war dann wohl Sylvia, oder? Nur kurz gute Nacht, und ich hasse dich wie die Pest. Dann hätte ich mit jedem im Haus gesprochen.
    Sie rief nicht an. Schließlich legte ich mich wieder in meinen Kleidern aufs Bett. Ich knipste das Licht aus. Ich wußte, daß ich mich besser fühlen würde, wenn bei mir Licht brannte, daß es aber besser war, im Dunkeln zu warten, wo ich ihn genausogut sehen konnte wie er mich.
    Meine Gedanken begannen zu wandern, wieder zurück zu jenem Tag in Detroit. Was auch immer ich ins Funkgerät gesprochen hatte, es reichte aus, uns schließlich zu finden. Mein Gedächtnis tauschte die Decke in seinem Apartment mit der Decke im Krankenhaus. Ein Arzt, der auf mich niedersah, mir mit einer Lampe in die Augen leuchtete. Wieder Dunkelheit. Dann ein anderer Arzt und eine Krankenschwester.
    Und dann meine Frau, die zu mir heruntersah und sich auf die Lippe biß. Ich versuchte zu sprechen, konnte es aber nicht. Ich schloß die Augen. Als ich sie das nächste Mal wieder öffnete, war sie verschwunden.
    Und dann ein Reporter. Ich vermute, er wollte mir Fragen stellen. Und dann eine Schwester, die ihn wegscheuchte.
    Ich weiß nicht, wie viele Tage ich in diesem Krankenhausbett verbracht habe. Irgendwann konnte ich meine Augen mehr als nur einen flüchtigen Moment lang fokussieren. Etwas später konnte ich meinen Kopf heben. Auf meiner rechten Schulter spürte ich ein dickes Paket Bandagen. Ein Arzt trat ein und setzte sich auf einen Stuhl neben meinem Bett.
    »Mr.   McKnight«, sagte er. »Wie geht es Ihnen heute?«
    »Wie lange bin ich hier?« fragte ich ihn. »Was ist passiert?«
    »Seit sechs Tagen«, erklärte er. »Sie haben drei Kugeln abbekommen.«
    »Mein Partner«, sagte ich. »Franklin?«
    »Er war schon tot, als man Sie fand.«
    »Ja«, sagte ich. Ich ließ meinen Kopf aufs Kissen fallen. »Das habe ich mir gedacht.«
    »Am Sonntag war die Beerdigung«, sagte der Arzt.
    »Was ist mit dem Mann, der auf mich geschossen hat? Auf uns. Hat man ihn geschnappt?«
    »Nein«, sagte er. »Ich glaube nicht.«
    Ich nickte. »War Bürgermeister Young da? Auf Franklins Beerdigung?«
    »Ja, das war er.«
    »Das ist gut«, erklärte ich. »Franklin mochte Bürgermeister Young. Das war einer der Punkte, über die wir uns immer gestritten haben.«
    »Mr.   McKnight, ich muß Ihnen sagen, wie es steht. Wir konnten nur zwei von den Kugeln entfernen.«
    »Zwei Kugeln? Was ist mit der dritten?«
    »Die steckt noch in Ihnen«, sagte er. »Direkt neben Ihrem Herzen, um genau zu sein. Offenbar ist sie an Ihrem Schlüsselbein abgeglitten und direkt neben dem Herzbeutel steckengeblieben.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Das bedeutet, daß Sie verdammt viel Glück gehabt haben. Obwohl ich annehmen darf, daß Sie sich im Moment nicht sonderlich glücklich fühlen.«
    »Nicht sonderlich.«
    »Wenn die Kugel wenige Millimeter tiefer eingedrungen wäre, hätte sie den Herzbeutel verletzt. Ihr Herz hätte Sie dann in Ihrem eigenen Blut ertränkt.«
    »Warum können Sie sie nicht rausoperieren?«
    »Nun, vielleicht können wir das eines Tages. Wir müssen darüber nachdenken. Als man Sie eingeliefert hat, hatten Sie viel Blut verloren. Es war sehr schwierig, Ihren Zustand zu stabilisieren. Dann haben wir operiert und zwei Kugeln entfernt. Die eine hatte Ihre Lunge gestreift und war im Schulterblatt steckengeblieben. Die andere ist in die Muskulatur an der Schultergelenkkapsel eingedrungen. Ich fürchte, Sie werden nie mehr pitchen können.«
    »Ich bin Catcher«, sagte ich.
    Er blickte vom Krankenblatt auf. »Wie bitte?«
    »Hat nichts zu bedeuten. Bitte sprechen Sie weiter.«
    »Mir gefällt gar nicht, wo die dritte Kugel steckt, Mr.   McKnight. Sie befindet sich sozusagen hinter dem Herzen in der Nähe des Rückenmarks. Eine Operation muß da zwischen potentiellem Nutzen und potentiellem Schaden abwägen. Wir haben deshalb zunächst nicht weiteroperiert und warten erst einmal ab, wie sich Ihr Befinden entwickelt. Hätte sich eine Gefahr abgezeichnet, hätten wir natürlich auf der Stelle operiert.«
    »Und jetzt?«
    »Ob Sie es glauben oder nicht, die Kugel scheint Ihnen im Moment nicht zu schaden. Es wäre übrigens bei

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