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Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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bei dicht standen, die meisten mindestens fünfzig Jahre alt. Das war eins der ursprünglichen Viertel im Soo, aus der Zeit, da ein Militärflughafen auf der anderen Seite vom Highway lag und noch niemand an Casinos und Touristen dachte. Wir fuhren die Fourteenth Street hoch, über Seventh und Sixth hinweg, und kamen dann in eine Sackgasse. »Jetzt erinnere ich mich«, sagte er. »Ich fuhr in die Sackgasse und mußte wenden. Fahren Sie zurück zur Sixth Street.«
    Ich tat, wie er sagte. Ich verlor in diesem Labyrinth numerierter Straßen allmählich die Orientierung. Es war ja nicht wie in New York City, wo alle Zahlen einen Sinn ergeben und die Straßen in eine Richtung laufen und die Avenuen in eine andere. »In Ordnung, fahren Sie jetzt zur Thirteenth Street und nehmen Sie die dann bis ans Ende durch.« Wir kreuzten die Fifth Street, und dann endete unsere Straße an der Fourth Street. »Versuchen wir’s mal links«, schlug er vor.
    »Es sieht so aus, als führen wir im Kreise«, sagte ich.
    »Sie können gerne die Navigation übernehmen.«
    Als wir auf der Fourth Street in westlicher Richtung fuhren, wurden die Häuser kleiner und kleiner. Die meisten von ihnen hatten jedes Fenster und jede Tür mit Plastik verkleidet. Wo die Bay mit ihrem gnadenlosen Wetter gerade einen Kilometer entfernt war, konnte ich mir kaum erklären, wie einige der Bauten überhaupt noch standen.
    »Jetzt beginnt es, vertraut zu werden«, sagte er. Als wir um eine Kurve bogen, verriet uns ein Straßenschild, daß wir nunmehr auf der Oak Street seien. »Ja, das ist richtig. Ich erinnere mich jetzt wieder an die Baumnamen. Hier gibt es eine ganze Reihe Straßen mit Namen von Bäumen. Ich bin ziemlich sicher, daß sein Haus an einer von ihnen liegt.«
    Wir arbeiteten uns durch eine Ash Street, dann durch Walnut und Chestnut. Prudell starrte aus seinem offenen Fenster und dann wieder auf meine Seite der Straße. »Ich glaube, wir sind bald da«, sagte er. »Ich weiß, es ist hier in der Gegend.«
    »Wir waren jetzt in jeder Straße«, sagte ich. Der Mann war kooperativer, als ich hatte hoffen können, aber selbst so nahm meine Geduld von den Rändern her rapide ab.
    »Nein, das waren wir noch nicht«, wehrte er sich. »Sobald wir sein Haus sehen, werde ich es wiedererkennen. Es hatte diese scheußliche Verkleidung. Ich sehe sie noch im Geiste vor mir. Sie erinnerte an einen räudigen Hund. Alles so ’n rauhes Zeug, als ob es sich haarte. Und das war vielleicht eine Ruine. Er hatte es gemietet. Ich erinnere mich, wie er sich über den Vermieter beschwerte, und was alles kaputt sei. Im Winter frören jede Nacht die Leitungen ein, erzählte er. Wie er über diesen Vermieter gesprochen hat, du meine Güte. Und was er bei passender Gelegenheit alles mit ihm anstellen wollte.«
    »Aber gemacht hat er nie was?«
    »Ich glaube nicht. Vermutlich hatte er Angst, auch nur mit ihm zu reden.«
    Ich dachte darüber nach, während ich die Straße entlangschaute. Wir standen an einer dunklen Ecke in einem unbekannten Viertel. Im allgemeinen ist der Soo eine freundliche Gegend, aber man kann nie wissen, wen es vielleicht stört, daß ein fremder Kleinlaster mehrfach vor seinem Haus auf und ab fährt. Ich war sicher, daß es hier viele Gewehre gab, Jagdgewehre mit hoher Durchschlagskraft und Zielfernrohren ebenso wie Schrotflinten.
    »Sollten wir nicht besser weiterfahren?« schlug ich vor.
    »Warten Sie einen Moment, jetzt, wo ich drüber nachdenke, fällt mir ein, daß es hier eine Straße gibt, die ich beim ersten Rumfahren übersehen habe. Ich habe sie erst entdeckt, als ich wieder auf dem Rückweg war. Ich glaube, es war noch ein Baumname.«
    Ich wendete und fuhr auf der Chestnut zurück. Wir bogen rechts in die Ash Street und fuhren die ganz entlang bis zur Walnut. »Diesmal fahren Sie hier weiter«, sagte er.
    »Da ist nur eine Sackgasse«, protestierte ich.
    »Nein, dahinten gibt es noch eine Straße, sehen Sie?«
    Er hatte recht. Man konnte sie nicht sehen, bevor man nicht ganz ans Ende durchgefahren war, eine Seitenstraße namens Hickory.
    Ich bog links ab und sah sofort das Polizeiauto. Ich hielt das Steuer eingeschlagen und fuhr immer weiter links, als wollte ich wenden. »Wo wollen Sie hin? Sein Haus liegt hinten an dieser Straße.«
    »Vor dem Haus steht ein Polizeiauto«, erklärte ich. »Ich will nicht, daß die mich sehen.«
    »Dann fahren Sie doch einfach vorbei, als suchten Sie ganz was anderes.«
    »Nein, vielleicht halten sie nach meinem

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